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Informationsmangel gefährdet Patienten – Krankenhaus-Software nutzt die Telematikinfrastruktur (TI) bei der Erhöhung der Sicherheit

17. September 2020

Rund 2,8 Millionen Krankenhaus-Patienten haben allein 2017 am Tag ihrer Klinik-Aufnahme fünf oder mehr Medikamente eingenommen. Doch häufig haben die behandelnden Ärztinnen und Ärzte genauso wie die Patienten nur unzureichende Informationen über die jeweils aktuelle Medikation. Jeder dieser 2,8 Millionen Patienten ist gefährdet, an unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu leiden oder gar zu sterben. Dies hat kürzlich der Barmer-Arzneimittelreport 2020 festgestellt. Mit elektronischen Medikationsplänen und Notfalldaten auf der Gesundheitskarte des Patienten stehen wichtige Informationen – insbesondere zu Medikation – genau dann und genau dort zur Verfügung, wo sie benötigt werden. Kliniken, die CGM MEDICO als Krankenhausinformationssystem einsetzen, können diese Anwendungen jetzt nutzen, damit ihren Patienten mehr Sicherheit bieten und gleichzeitig die Überleitung zwischen Kliniken und anderen Einrichtungen verbessern.

„Jeder Krankenhausaufenthalt ist Teil eines größeren Prozesses, der sogenannten Patient Journey“, erklärt Thomas Simon, Senior Vice President Clinical DE-CH bei CompuGroup Medical (CGM), einem der größten Anbieter für eHealth-Lösungen weltweit. „Die Patientin oder der Patient bekommt eine Einweisung von einem niedergelassenen Arzt, wird anschließend im Krankenhaus behandelt und dann an die Reha oder einen weiterbehandelnden Arzt verwiesen. Ein unzureichender Informationsfluss zwischen diesen Stellen kann natürlich fatale Folgen haben.“

Patienten, die drei oder mehr ärztlich verordnete Medikamente einnehmen, haben bereits seit 2013 Anspruch auf einen ausgedruckten, bundeseinheitlichen Medikationsplan, der alle verschriebenen Präparate enthält. Viele tragen den Papier-Plan aber nicht ständig bei sich, vergessen, ihn aktualisieren zu lassen oder wissen eventuell gar nicht von der Möglichkeit, einen Medikationsplan zu erhalten. Deshalb können Versicherte künftig ihren Medikationsplan auf der elektronischen Gesundheitskarte speichern lassen, die jeder in seiner Geldbörse tragen sollte. Den Medikationsplan zu vergessen oder zu verlegen, ist hierdurch sehr unwahrscheinlich. Berechtigte Personen in Praxen, Krankenhäusern oder Apotheken können den elektronischen Medikationsplan auslesen und mit den ihnen vorliegenden Daten ändern oder ergänzen, natürlich mit der Zustimmung des Patienten.

Gerade in der Notfallversorgung können neben Medikamenteninformationen noch weitere Daten über den Behandlungsverlauf oder die Gesundheit des Patienten entscheiden. Hierbei handelt es sich etwa um bestehende Diagnosen, Allergien, Notfallkontakte oder persönliche Erklärungen wie die Patientenverfügung. Auch diese Daten können Kliniken, Praxen oder Apotheken im Notfall schnell und unkompliziert von der elektronischen Gesundheitskarte auslesen und aktualisieren. So muss ärztliches oder pflegerisches Personal nicht aufwendig Informationen zusammensuchen oder bei Angehörigen erfragen – eine deutliche Vereinfachung der täglichen Arbeit und ein Zugewinn an Patientensicherheit.

Elektronischer Medikationsplan und Notfalldaten sind zwei Anwendungen der sogenannten Telematikinfrastruktur, dem digitalen Gesundheitsnetz in Deutschland. Um die Sicherheit der dort verarbeiteten Daten zu gewährleisten, müssen alle genutzten Hard- und Softwarekomponenten zertifiziert werden. Im Juli wurde die KoCoBox MED+ von CompuGroup Medical als erster eHealth-Konnektor zugelassen. Dieser ermöglicht den technischen Zugang zur Telematikinfrastruktur sowie die Nutzung von elektronischen Medikationsplänen und Notfalldaten. Auf Softwareseite sind diese Anwendungen nach einem Upgrade nun auch im Krankenhausinformationssystem CGM MEDICO nutzbar.

„Das Zusammenspiel von KoCoBox MED+ und CGM MEDICO in der Telematikinfrastruktur ermöglicht es den Kliniken, ihren Teil zu einer reibungslosen Überleitung zwischen den verschiedenen Einrichtungen im Gesundheitswesen beizutragen“, so Thomas Simon weiter. „Das bringt Vorteile für alle: Krankenhäuser bekommen bessere und schnellere Anamneseinformationen und die nachbehandelnden Praxen erhalten die entscheidenden Daten ohne Umwege. Nicht zuletzt profitieren die Patienten von einer sicheren und zuverlässigen Behandlung und müssen sich wichtige Gesundheitsdaten nicht mehr mühevoll zusammensuchen oder womöglich lückenhafte Informationen aus dem Gedächtnis abrufen.“

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