Roboter, Diagnosen und Operationen: KI in der Medizin bietet zahlreiche Möglichkeiten.

Digitalisierung als Chance

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Was bringt die Zukunft?

Roboter die Untersuchungen durchführen, Diagnosen stellen und selbstständig Operationen durchführen. Mensch oder Maschine: Wem vertrauen wir mehr? Künstliche Intelligenz, kurz KI, spielt auch im medizinischen Bereich eine immer größere Rolle. Aber was genau fällt unter den Begriff künstliche Intelligenz, welche Anwendungsbereiche ergeben sich für die Medizin und wie ist es um die Akzeptanz in der Gesellschaft gestellt? Wir gehen den Fragen nach.

KI: Was ist das eigentlich?

Künstliche Intelligenz beschreibt einen Teilbereich der Informatik, der sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens wie beispielsweise dem maschinellen Lernen (Machine Learning) befasst. Im Fokus des maschinellen Lernens ist die Rede von Maschinen, die selbstständig aus Datensätzen lernen, Dinge ableiten und Entscheidungen treffen können. Die Maschinen werden nicht programmiert, sondern lernen durch Wiederholung. Spannend wird das, insbesondere wenn es um die Verarbeitung von großen Datenmengen geht. Für die Medizin kann künstliche Intelligenz beispielsweise in den Bereichen Prävention, Screening und Diagnostik eine wichtige Rolle spielen. Fakt ist: Derzeit bekommen etwa 18 Millionen Menschen pro Jahr eine Krebsdiagnose. Die Zahl wird rasant steigen, warnen Ärzte. Schuld daran ist nicht nur die zunehmende Lebenserwartung.

Dr. Dirk Wössner, Chief Executive Officer (CEO) der CGM
Wir müssen Digitalisierung als Chance und nicht als Bedrohung betrachten.

Dr. Dirk Wössner, Chief Executive Officer (CEO) der CGM

KI in der die Medizin: Wie wird KI eingesetzt?

Experten arbeiten an Anwendungen, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) schwere Krankheiten erkennen, lange bevor sie symptomatisch werden. Dafür bringen die Forscherinnen und Forscher Computerprogrammen mithilfe von Methoden des Maschinellen Lernens bei, auf Ultraschall- oder Computertomographie-Bildern selbständig Anomalien zu erkennen oder vorherzusagen. Kann ein Computerprogramm helfen, die Diagnosegenauigkeit zu erhöhen? Beispiel Hautkrebs: Eine Studie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NTC) in Heidelberg legt diesen Schluss nahe. Die Forschenden fütterten eine KI mit 595 Bildausschnitten von Muttermalen und Melanomen. Anschließend sollte das Programm bei 100 unbekannten Proben entscheiden, worum es sich handelt. In einigen Fällen irrte sich die Künstliche Intelligenz ebenso oft wie die Menschen. Doch insgesamt traf der Computer mehr richtige Entscheidungen als die Pathologen – und das mit einer enormen Geschwindigkeit: Weniger als eine Sekunde brauchte das System für sein Ergebnis.

KI in der Gesellschaft: Mit wachsender Akzeptanz

62 Prozent der Deutschen sehen KI eher als Chance und nur noch 35 Prozent als Gefahr – 2017 waren es noch 48 beziehungsweise 47 Prozent. 

64 Prozent der Befragten legen höchste Erwartungen in den Nutzen Künstlicher Intelligenz in der Krebsmedizin. Dicht gefolgt von der Herzmedizin (knapp 59 Prozent) und weiter von der Unfallchirurgie und Augenheilkunde (46-42 Prozent).

In Zukunft kann künstliche Intelligenz, als lebensrettender Helfer verstanden werden. Fest steht, dass KI in früher Diagnose und zur Weichenstellung für eine individuellen Behandlung von Krankheiten nicht unterschätzt werden sollte.

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