CompuGroup Medical
Synchronizing Healthcare

Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen. 

Investor Relations
Eine Person tippt mit dem Finger auf ein Tablet-PC mit einer Investor-Relations-Präsentation
Karriere
Eine junge Frau telefoniert mit ihrem Smartphone, während sie einen Tablet-PC hält
CGM Global
Mehrere CGM-Flaggen

Neues Sensor-System soll Prothesen-Steuerung verbessern

7. Juli 2019 | APAMED (APA-OTS)
Läufer mit Beinprothese
Läufer mit Beinprothese

Ein neues, von Technikern der Johannes Kepler Uni­versi­tät Linz ent­wickeltes Sensor-System soll die Steuerung von Prothesen ver­bessern, die auf Nerven­impulse reagieren. Im Ver­gleich zu derzeit ein­ge­setzten Elek­troden sind die neuen Linzer Sensoren weniger fehler­anfällig und bequemer zu tragen. Die Forscher haben zudem Algo­rithmen ent­wickelt, die besser Stör­signalen erkennen können, berichten sie im Fach­journal "Sensors".

Sogenannte myoelektrische Prothesen erfassen jene elek­trischen Signale, die ent­stehen, wenn bestimmte Muskeln ange­spannt werden. Diese Impulse sind auf der Haut messbar, werden von Elek­troden im Prothesen­schaft erfasst und umge­wandelt, um die Elektro­motoren der Prothese zu steuern. So kann man etwa durch das Anspannen eines bestimmten Muskels eine Armp­rothese dazu bringen, die künst­lichen Finger zu schließen.

 

Bisher starre Elektroden verwendet

Derzeit werden für solche Prothesen leit­fähige Elek­troden verwendet.

"Das Problem dabei ist, dass diese erst das Signal auf der Haut erfassen können, wenn ein Schweiß­film vorhanden ist - das funktio­niert gleich nach dem Anlegen der Prothese schlecht oder gar nicht", beschreibt Theresa Roland vom Institut für Medizin und Biomechatronik der JKU Linz.

Auch zu starkes Schwitzen kann zu Fehl­funk­tionen der leit­fähigen Elek­troden führen, ebenso ein Ver­rutschen, zu starke Erschüt­terungen oder ein Handy­signal. Zudem müssten solche Sensoren fest auf die Haut gepresst werden, was zu Druck­stellen vor allem bei Menschen mit Durch­blutungs­störungen führen kann. Im Gegen­satz zu den starren leit­fähigen Elek­troden passen sich die von Roland im Rahmen ihrer Doktor­arbeit in Koope­ration mit dem Unter­nehmen Otto Bock Health­care Products in Wien ent­wickelten Sensoren dem Körper an, machen Bewe­gungen mit und sind damit deutlich bequemer zu tragen.

 

Völlig neues Messprinzip

Rolands Sensorsystem beruht auf einem völlig anderen Mess­prinzip. Es handelt sich dabei um soge­nannte "kapazi­tive Sensoren" die aus iso­lierendem und leit­fähigem Material auf­gebaut sind. Auf der Haut selbst liegt die Isolier­schicht des Sensors. Dadurch benötigt dieser keine leit­fähige Ver­bindung zum Körper, also etwa einen Schweißfilm.  

Die Biomechatronikerin hat die Sensoren physi­kalisch so opti­miert, dass sie sehr gute Signale liefern und Stö­rungen kaum noch regis­trieren. Ein von ihr ent­wickelter Algo­rithmus kann zudem besser zwischen dem Signal einer Muskel­kon­traktion und einem Stör­signal unter­scheiden - und kann auch für die derzeit einge­setzten leit­fähigen Elek­troden genutzt werden.

"Das System wurde so gestaltet, dass es schnell funktioniert und der Patient keine Ver­zögerung zwischen Muskel­signal und Bewegung der Prothese bemerkt", betont Werner Baumgartner, Vorstand des Instituts für Medizin und Biomechatronik der JKU Linz.

Die neuen Sensoren wurden bisher an gesunden Pro­banden getestet, ein Proto­typ sei aber fertig und die Sensoren wären einsetz­bar, betonte die For­scherin. In einem nächsten Schritt hat sie mittels Künst­licher Intelli­genz Modelle trainiert, die zwischen Stör- und Nutz­signalen noch besser unter­scheiden können. Eine ent­sprechende wissen­schaft­liche Arbeit ist bereits eingereicht.

Verwandte Artikel
Künstliche Roboterhand aus Metall
Symbolbild: Cyborg-Hand
"Plug and Play" für bio­nische Arm­pro­these

Einen Fortschritt bei bionischen Arm-Prothesen haben Wissenschaftler...

Laborasssitentin mit Multi-Pipette im klinischen Labor
SymboLaborasssitentin mit Multi-Pipette im klinischen Laborlbild
Wiener Biotech-Firma ent­wickelt Massen­screening-Test

Einen Massenscreening-Test zum Nachweis einer Corona-Infektion ...