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Der relativ freie Zugang zu Krankenhäusern gehört auch auf lange Sicht der Vergangenheit an. In den Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding werden zusätzlich zu den Eingangskontrollen automatisierte Schleusen eingerichtet.
Reinhold Mittermayr ist Abteilungsleiter im Bereich Bau, Haustechnik und technisches Facility Management der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG). Für den Medcampus 3 des Kepler Universitätsklinikums und für das Klinikum Steyr hat er – im Rahmen eines Pilotprojekts – eine automatisierte Variante für den kontrollierten Zutritt in die Kliniken eingerichtet. Als Schutz der Patienten und Mitarbeiter vor einer Corona-Infektion. In sämtlichen heimischen Krankenhäusern werden aufgrund der Covid-Krise alle, die das Spital betreten, kontrolliert. „Das gilt auch für Servicepersonal, das ins Haus kommt“, betont Mittermayr. Bei Besuchern wird damit sichergestellt, dass die aktuellen 4x1- Regelungen eingehalten werden: je Patient ein Besuch pro Tag von einer Person für maximal eine Stunde.
Zusätzlich wurde nun in Steyr eine doppelflügelige, automatisierte Eingangssperre eingebaut, die mit einer Wärmekamera zur Temperaturmessung ausgestattet ist. Mittermayr weist darauf hin, dass „diese so konstruiert ist, dass immer nur eine Person durchgehen kann“. Dabei kann auch das sogenannte „Gesundheitsticket“ mit einem individualisierten QR-Code abgefragt werden: Bei diesem Online-Ticketsystem melden sich Besucher vorab an und beantworten Gesundheitsfragen in Bezug auf COVID. „Dies ist schon der erste Schritt, um einen Schutz von Patienten und Mitarbeitern sicherzustellen.“ Der damit verfügbare QR-Code wird dann – ähnlich dem Ticket am Flughafen – bei der automatischen Tür eingescannt.
„Wir sind gerade dabei einzurichten, dass alle Daten in eine Datenbank übertragen werden. Das heißt, dass sowohl die automatisierte Tür als auch die personell besetzten Schleusen Besuche erfassen, wodurch zu jedem Zeitpunkt ein harmonisierter Datenstand sichergestellt und jeder Besuch lückenlos nachvollziehbar ist.“
Vor der Schleuse gibt es Bodenmarkierungen, die den richtigen Abstand anzeigen. Ziel ist, dass das Gesundheitsticket auch an anderen Eingangsmöglichkeiten der Klinik zum Einsatz kommt und dass überall auf automatisierte Systeme umgestellt wird. „Bei der Entwicklung dieser Lösung haben wir auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gesetzt“, sagt Mittermayr.
Einbezogen sind neben der IT und der Haustechnik auch der Pflegebereich und das Prozessmanagement des Unternehmens. Die im Projekt mitwirkenden Mediziner waren vor allem für die Gesundheitsfragen zuständig, die für das Gesundheitsticket zu beantworten sind. Die Funktion der automatisierten Schleuse wird insofern sichergestellt und unmittelbar evaluiert, als sie direkt neben personell besetzten Schleusen angeordnet ist, und damit auf Störungen sofort reagiert werden kann. „Was sich durch die Covid-Krise mit Sicherheit ergeben hat, ist, dass der relativ freie Zugang zu Kliniken auch auf lange Sicht der Vergangenheit angehören wird. Ich bin mir sicher, dass ein gewisser Teil der Schleusen, vor allem auch automatisierte Systeme mit Ticketsystem, zukünftig zum Standard aller Krankenhäuser gehören wird“, analysiert Mittermayr.
Automatische Lösungen seien vor allem auch in Bezug auf deutlich geringere Personalkosten wohl der Weg der Wahl. Werden Patienten neu aufgenommen, gibt es Überlegungen, Schnittstellen mit der Hotline 1450 zu schaffen: Wer dort angerufen hat und an ein bestimmtes Krankenhaus verwiesen wurde, dem soll in Kombination mit dem Gesundheitsticket ein beschleunigter Zugang ins Krankenhaus ermöglicht werden. „Dieser Patient würde dann mit dem Code aus dem Gesundheitsticket zu den automatischen Schleusen gehen“, erklärt Mittermayr. Automatisierte Lösungen sollen zudem noch intensiver für Personen entwickelt werden, die beispielsweise für Servicearbeiten ins Klinikum müssen.
Quelle: ÖKZ 11/2020 (Jahrgang 61), Springer-Verlag