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Wer an Krebs erkrankt, nimmt oft auch lebensbedrohlich viel Gewicht ab. Ein Fünftel stirbt sogar an der extremen Abmagerung. Die Gründe für diese sogenannte "Kachexie" haben nun Forscher der Universität Graz herausgefunden. Martina Schweiger vom Institut für Molekulare Biowissenschaften erklärte am Freitag in einer Aussendung der Uni:
Schuld ist eine fehlerhafte Kommunikation zwischen verschiedenen Zelltypen.
Schweiger hat zusammen mit einem internationalen Forschungsteam an den Gründen für die Kachexie geforscht. Die Ergebnisse sind am Freitag im Wissenschaftsjournal PNAS veröffentlicht worden. Unter den verschiedenen Zelltypen, die fehlerhaft kommunizieren, sind auch Immunzellen, die versuchen, den Krebs zu bekämpfen.
"Im Fall von Kachexie-Patientinnen und Patienten sorgen sie aber dafür, dass der Körper zu viel Fett- beziehungsweise Muskelmasse verliert. Dadurch ist die Krebstherapie nicht mehr tragbar."
Unerklärbarer, extremer Gewichtsverlust ist in vielen Fällen das erste Anzeichen für eine Krebserkrankung. "Schaut man dann auf die Entzündungswerte in Blut oder Geweben, ist klar: Der ganze Körper ist in Alarmbereitschaft. Denn Tumore von Kachexie-Patienten entsenden entzündliche Faktoren ins Blut, die die Immunzellen aktivieren", hieß es in der Aussendung weiter.
Die Fresszellen im Immunsystem erkennen die Bedrohung. Sie entsenden deshalb das Kommando zum Fettabbau, damit der Körper die darin gespeicherte Energie zur Abwehr nutzen kann. Die Fettmasse wird abgebaut, der Krebs aber nicht bekämpft, weil sich der Tumor geschickt vor den Fresszellen versteckt.
"Die Anstrengungen verpuffen also im Nichts. Die Fress-, Fett- und Nervenzellen geben einander weiter das Kommando zum Abbau. Währenddessen wächst der Tumor ungestört. Der Körper wird immer schwächer, Therapien müssen schließlich abgebrochen werden", fasste Schweiger zusammen.
Bisher war man davon ausgegangen, dass der Tumor das Signal für den Fettabbau gibt. Doch die Ergebnisse der Wissenschaftler zeigten ganz andere Abläufe auf: