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"Menschen mit Behinderungen müssen beim Impfen priorisiert werden," fordert Johanna Mang von Licht für die Welt. "Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen haben wir eine internationale Kampagne gestartet, damit jene, die die Impfung am dringendsten benötigen, sie auch bekommen können." Die Pandemie trifft Menschen mit Behinderungen im Globalen Süden überproportional, weil Armut, Gefährdung aufgrund von Vorerkrankungen und eingeschränkte Lebensqualität das Leben bereits der Krise erschwerten.
Am 11. März hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das rasante Verbreiten des Corona Virus zur Pandemie erklärt. Organisationen, die sich rund um den Globus für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzen, nehmen den Jahrestag zum Anlass, ihre Forderungen zu äußern: "Behinderung erschwert die Krise. Täglich hören wir aus unseren Partnerländern von den Nöten der Menschen: der Verlust von Einkommen, die soziale Isolierung und der Hunger breiten sich neben den bereits vorhandenen Herausforderungen, wie politische Instabilität oder der Klimakrise, aus", berichtet Johanna Mang. 80% aller Menschen mit Behinderungen leben im Globalen Süden. Zu wenige Impfdosen – zu wenige Informationen Äthiopien hat Anfang der Woche die ersten 2,2 Millionen Impfdosen erhalten. Ob Menschen mit Behinderungen im Impfplan priorisiert werden, ist noch unklar.
In Indien hat das Impfen bereits im Jänner begonnen, aber ohne Menschen mit Behinderung im nationalen Impfplan zu priorisieren. Damit dies der Fall ist, sind bereits rechtliche Schritte erfolgt. Murali Padmanabhan, blinder Mitarbeiter von Licht für die Welt in Indien, berichtet zudem, dass Menschen mit Behinderungen im Subkontinent große Bedenken gegenüber der Impfung und deren Wirksamkeit haben. Zu viele Gerüchte und Fehlinformationen wären im Umlauf, inklusive Informationen über die Impfung nicht ausreichend verfügbar.
Auch aus Nepal berichten Partnerorganisationen, dass es zu wenige Informationen zur Impfung gibt. Dies führe zu großem Misstrauen unter Menschen mit Behinderungen. Es gibt zu wenig Wissen über mögliche Wechselwirkungen zwischen der COVID-19 Impfung und Behinderung oder Vorerkrankungen. Zudem sind Gesundheitszentren, in denen die Impfung verabreicht wird, nur schwer und selten barrierefrei zu erreichen. Forderungen der Kampagne Menschen mit Behinderungen müssen in nationalen Impfplänen priorisiert werden. Sie müssen die Möglichkeit haben, rasch geimpft zu werden. Informationen über das Virus und die Impfung müssen so verbreitet werden, dass alle Menschen sie verstehen können: Sei es in Braille, in Gebärden- oder einfacher Sprache sowie durch graphische Darstellungen. Daten zur Impfung sollen so gesammelt werden, dass sie Aufschluss geben, wann Menschen mit Behinderung an die Reihe kommen bzw. gekommen sind.