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Fragt man Menschen, an welchem Ort sie einmal sterben möchten, so antworten in etwa 80 % der Befragten, dass sie zu Hause sterben möchten. Das Modell der Integrierten Palliativbetreuung Tirol (IPB) hat zum Ziel, das Daheimsein bis zuletzt zu ermöglichen, ohne dass den Betroffenen dadurch Mehrkosten oder zusätzliche Belastungen entstehen. Für diesen Ansatz am Best Point of Service wurde dieses Modell mit dem INTEGRI, dem Österreichischen Preis für Integrierte Versorgung, ausgezeichnet.
Der größte Teil der Menschen, die zu Hause sterben wollen, sind bereits durch die Hausärzte, Sozial- und Gesundheitssprengel, die Altenwohn- und Pflegeheime sowie engagierte Angehörige exzellent begleitet. Das Programm Hospiz- und Palliativversorgung Tirol ist eine Ergänzung und Unterstützung für Patienten und ihre An- und Zugehörigen, die an einer fortschreitenden, unheilbaren Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung und einem komplexen Symptomgeschehen leiden. Ziel ist eine ganzheitliche Beratung und Unterstützung, um belastende Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Mit dem Modell IPB werden die finanziellen Belastungen, die durch notwendige ärztliche und pflegerische Maßnahmen entstehen, für die Betroffenen verringert. Die erbrachten Leistungen durch die Hausärzte und die Mobilen Pflegeeinrichtungen werden vom Land Tirol und den Tiroler Sozialversicherungsträgern übernommen. Das Modell wurde speziell für Patienten mit einem komplexen palliativen Behandlungsbedarf, die zu Hause betreut werden, geschaffen.
Ein komplexer palliativer Behandlungsbedarf liegt vor, wenn:
Je nach Kapazität der Sozial- und Gesundheitssprengel erhält der Patient kostenlos bis zu drei Stunden pro Tag Betreuung durch eine diplomierte Pflegefachkraft. Damit verbunden ist eine Koordinationspauschale für Hauskrankenpflege und Hausärzte. Ärzte können beispielsweise unlimitiert Visiten und Leistungen mit den Sozialversicherungsträgern abrechnen.
Hausärzte können die Integrierte Palliativbetreuung verordnen. Die palliative Versorgung wird mit den Hausärzten, den Sozial- und Gesundheitssprengeln, den Pflegeheimen, den Behinderteneinrichtungen und den Mobilen Palliativteams abgestimmt. IPB kann für einen Zeitraum von 28 Tagen erfolgen und es besteht die Option auf Verlängerung.
Das im methodischen und strukturellen Aufbau sehr durchdachte Projekt erfüllt alle Kriterien der Ausschreibung und fällt durch klare ethische und ökonomische Zielsetzungen auf. Es setzt am Best Point of Service an und lässt durch ein ausgereiftes Evaluierungskonzept einen nachhaltigen Effekt in der Umsetzung dieses gesellschaftlich hoch relevanten und zu oft tabuisierten Themas erwarten.
In einem coronabedingt deutlich verkleinertem Rahmen konnte der INTEGRI 2020 – verspätet aber doch – an die Preisträger übergeben werden. Elisabeth Medicus und Ulrike van Appeldorn haben die wertvolle Skulptur des Glaskünstlers Robert Comploj in einem pandemiekonformen Rahmen im kleinsten Kreis entgegen genommen. Claudia Wild (INTEGRI-Jury) hat gemeinsam mit Erwin Jobst und Andreas Augeneder (beide CompuGroup Medical) im Beisein von Landesrätin Annette Leja und Bernhard Achatz (ÖGK Tirol) den INTEGRI überreicht.