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Vorteil einer transparenten Kommunikationsphilosophie innerhalb eines Klinikkonzerns ist es, voneinander zu lernen. Welche Klinik macht was besonders gut? Ein Benchmark ist ein gutes Mittel, dies zu erkennen. Der Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) geht hierfür einen konsequenten Weg als Grundlage einer kontinuierlichen Verbesserung.
2018 wurde gemeinsam mit KMS ein zentrales Standardberichtswesen mit eisTIK realisiert. Hierbei ging es nicht darum, ein EVV-Berichtswesen „von oben“ vorzugeben, sondern mit den dezentral organisierten Häusern trägerübergreifend gemeinsam ein Berichtswesen zu spezifizieren und umzusetzen.
Es wurden für die wesentlichen Auswertungsbereiche verbundweite Standards definiert und implementiert, auf deren Basis auch die Leistungsgespräche im Rahmen von Gesellschafterversammlungen durchgeführt werden. Hierzu zählen unter anderem einheitliche Konten- und Kostenstellenstrukturen, Leistungsgruppen- und Fallcluster. So konnte ein einheitliches Verständnis und die Akzeptanz für das Berichtswesen bei allen Mitgliedshäusern erzielt werden.
Neben der Erstellung eines Standardberichtswesens war es auch das Ziel, ein verbundweites Benchmarking-Berichtswesen zu etablieren. Diese Phase wurde nach dem Projektabschluss 2019 in Angriff genommen. Die Spezifizierung und Umsetzung erfolgte dabei direkt durch den EVV. In einem ersten Schritt wurden Benchmarking-Berichte zum DRG-Leistungsgeschehen erstellt.
Der EVV verfügt über eine zentrale eisTIK-Installation. Die Datenübernahmen erfolgen täglich, sowohl für den Leistungs- als auch für den Finanzbereich. Neben den Daten der Krankenhäuser werden auch die Finanzdaten der MVZs, Servicegesellschaften und aller weiteren Beteiligungen berücksichtigt. Die Mitgliedshäuser können jederzeit dezentral auf die zentrale eisTIK-Installation zugreifen und neben den Standardberichten individuelle Berichte erstellen und entsprechend nutzen. Die bereits freigegebenen Benchmarking-Berichte können von allen Häusern eingesehen und verwendet werden.
Als Einstieg dient ein Bericht, der einen Überblick aller EVV-Häuser zur Fallzahl- und Casemix-Situation im Vergleich zum Vorjahr und zum Plan bietet. Aufgrund des Corona-Effektes ist auch eine Darstellung gegenüber 2019 vorhanden. Neben der Kennzahlendarstellung auf Hausebene werden die Casemix-Entwicklung sowie die fünf größten positiven und negativen Casemix-Abweichungen je MDC grafisch ausgewiesen. Bei Aufruf des Berichtes beziehen sich die Darstellungen auf den gesamten EVV.
Der Bericht kann von allen Mitgliedshäusern aufgerufen werden, heißt, auch die Daten der anderen Häuser können entsprechend eingesehen werden. Hierfür wird die erweiterte eisTIK Rechteprüfung genutzt, die direkt bei der Berichtserstellung in den jeweiligen Datenquellen hinterlegt wird. Die erweiterte Rechteprüfung ist unabhängig vom Benutzer- und Rollenkonzept zu sehen. Nach diesem hat jedes Mitgliedshaus nur die eigenen Daten im Zugriff. Über die Filterleiste können die Daten entsprechend den Fragestellungen noch weiter selektiert werden. Auch hier gilt die Selektion für die Darstellung aller Häuser. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, über den Kostenstellenfilter eine entsprechende Fachabteilung auszuwählen.
Hierfür wurde eine Struktur nach den § 301 Fachabteilungsschlüsseln aufgebaut. Diese Struktur wird ausschließlich für übergeordnete EVV-Berichte sowie für die Benchmarking-Berichte verwendet. Für das Standardberichtswesen wird eine separate Hierarchie genutzt. Diese stellt die individuellen Fachabteilungsstrukturen der Häuser dar.
Der Bericht (siehe nachfolgende Abbildung) stellt das Leistungsgeschehen des EVV bzw. eines ausgewählten Hauses detailliert dar. Hierbei werden Standardkennzahlen wie Casemix, CMI und DRG-Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen. Aufgrund des Corona-Effektes ist auch hier eine Darstellung gegenüber 2019 eingefügt. Durch entsprechende Filterung kann der Bericht ebenso als Fachabteilungsbericht eines Hauses genutzt werden. Weiterhin sind weitere Eingrenzungen nach MDC, Leistungsgruppe, DRG, ICD oder OPS möglich. Alle Kennzahlen passen sich entsprechend der gewählten Datengrundlage der Filter automatisch an. Dies gilt sowohl für die im Bericht aufgeführten Kennzahlen im Mehrjahresvergleich zu verweildauerbezogenen Kennzahlen als auch für die ersten Kennzahlen zum Aufnahmeund Entlassungsprofil wie beispielsweise der Anteil der Aufnahmen zwischen 6 und 10 Uhr und der Anteil der Entlassungen zwischen 6 und 10 Uhr. Darüber hinaus zeigt der Mehrjahresvergleich Kennzahlen zur Fallschwere, wie z. B. Anteil der Fälle mit einem Alter größer 80 Jahren, Anzahl OPS je Fall, Anzahl ICD je Fall, Anteil Notfälle. Auch in diesem Bericht werden die MDCs grafisch dargestellt, die den höchsten Casemix-Gewinn und -Verlust aufweisen. Der Bericht ist noch kein klassischer Benchmark-Bericht.
Ziel des Berichtes ist es, einen umfassenden
Überblick über das Leistungsgeschehen zu bieten, der die Transparenz zwischen den Einrichtungen innerhalb des Verbundes erhöht und einen Ausgangspunkt für weitere Vergleiche bildet.
Hierfür gibt es die entsprechende Kennzahlenübersicht in einem Quervergleich der Einrichtungen des EVV. Wie in dem vorherigen Bericht stehen die gleichen Filteroptionen zur Verfügung, die einen Vergleich über Leistungsgruppen bis hin zu Fallgruppen einzelner ICD oder OPS ermöglichen.
Weitere Berichte zum Thema Verweildauersteuerung, Aufnahme- und Entlassungsprofil und zum Monitoring von Intensiv- und Beatmungsdaten sind aktuell noch in Arbeit und im Abstimmungsprozess.
Der Vorteil der mit eisTIK neu aufgebauten Benchmark-Infrastruktur liegt dabei auch in der zukünftigen Anpassungsfähigkeit: Auf Grundlage der Daten aus dem zentralen Data Warehouse lassen sich weitere Aspekte und Fragestellungen schnell in die bisher erarbeiteten Berichte integrieren, um beispielsweise auf gesetzliche Rahmenbedingungen reagieren zu können. Die Daten entsprechen dabei den weiteren, innerhalb des EVV genutzten Controlling- und Berichtsgrundlagen. Aufwändige Anpassungen von Benchmark-Ergebnissen auf Hausdaten entfallen damit. Die immer knappe Zeit kann also vollständig für die fachliche Interpretation und die Ableitung relevanter Maßnahmen genutzt werden.