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"Eine gute Versorgung ist alleine mit dem Ausbau der kassenfinanzierten Psychotherapie-Plätze natürlich noch nicht gewährleistet. Wir brauchen mehr Engagement und Investitionen aller Beteiligten in allen Sektoren und auf allen Ebenen, um das gesamte Spektrum der psychischen Gesundheitsbedürfnisse abzudecken", wurde ÖGK-Obmann Andreas Huss zitiert. Derartige Erkrankungen seien eine zentrale Herausforderung für das Gesundheitssystem als Ganzes.
Viele psychische Erkrankungen oder Belastungen haben soziale Ursachen unterstrich die ÖGK, und solange die nicht bearbeitet werden, ist eine Heilung selten möglich. Die präventiven und gesundheitsförderlichen Leistungen in unterschiedlichen Settings wie Kindergärten, Schulen und Betrieben müssen weiter massiv ausgebaut werden. Konkret sollen hier die Burn-out-Prävention, Betriebliche Gesundheitsförderung und die Frühen Hilfen weiter gestärkt werden. Dafür sollen nun auch die Leistungen von PsychologInnen ins ASVG als Präventivleistung aufgenommen werden, kündigte der ÖGK an.
Die Grünen wiesen auf das Psychotherapiegesetz hin, das derzeit überarbeitet werde. "Wir wollen die Ausbildung der Psychotherapeuten akademisieren, somit auch eine langfristige Qualitätssicherung schaffen, und internationale Standards verankern. Damit soll auch die Ausbildung niederschwellig zugänglich werden, gleichzeitig sollen mehr Ausbildungsangebote geschaffen werden", wurde der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, zitiert.
Auf den aktuell "allgemeinen Mangel an Psychotherapieplätzen" verwies indes SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher und forderte den Gesundheitsminister auf, "Maßnahmen zu ergreifen, um der österreichischen Bevölkerung endlich die erforderlichen Psychotherapieangebote zur Verfügung zu stellen". Der Bund müsse für die Finanzierung von mehr Psychotherapieplätze auf Krankenschein sorgen und die psychologische Behandlung müsse in den Leistungskatalog der Krankenversicherungen aufgenommen werden.
Vonseiten der NEOS wurde festgehalten, dass 40% aller Frühpensionen psychische Gründe hätten, verschärft durch die Pandemie, die aktuelle Krise, die Angst vor Krieg und wirtschaftlicher Unsicherheit sei auch die jüngere Generation verstärkt betroffen. Mehr Kassenarztstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und allgemein eine Kassenabdeckung für Psychotherapie wurden daher gefordert. Da man zu den Kassenbeiträgen verpflichtet werde, hätte man auch ein Recht auf Kassenabdeckung bei Therapie, argumentierte NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty.
Der Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) erinnerte in seiner Aussendung unter anderem an das im April gestartete Projekt "Gesund aus der Krise", welches im Auftrag der Bundesregierung in Kooperation mit dem Berufsverband österreichischer Psychologen (BÖP) zur psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen umgesetzt wird, konnte schnell erste Erfolge verbuchen. Über 6.000 Kinder und Jugendliche befinden sich in Beratung und Behandlung. Zudem bietet der ÖBVP die fit4SCHOOL-Hotline des ÖBVP als "niederschwellige und kostenlose Anlaufstelle für Schüler, Lehrer und Eltern" an.