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Bisher 4.600 Spitals­patien­ten mit Long-COVID in Öster­reich regis­triert

19. September 2022 | APAMED (APA-OTS)
Long-COVID-Patientin rastet sich an der Wand im Krankenhausgang aus.
Long-COVID-Patientin rastet sich an der Wand im Krankenhausgang aus.

Bis Ende Juli 2022 sind 4.593 Patientinnen und Patienten in Österreich mit Long-COVID-Symptomen im Krankenhaus behandelt worden. Davon starben 4,2% der Betroffenen im Rahmen ihres stationären Aufenthalts bzw. 12% der 590 Intensivpatienten darunter. Das geht aus einem Factsheet der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor. Die Aussagekraft der Daten ist noch limitiert, da die Diagnose "Post-COVID-19-Zustand, nicht näher bezeichnet" erst im Mai eingeführt wurde.

Was sich aber aus den teilweise rückdatierten Zahlen ablesen lässt: Jene Long-COVID-Patienten mit Intensivaufenthalt bei ihrer ursprünglichen COVID-19-Erkrankung "hatten ein größeres Risiko auch mit Post-COVID hospitalisiert zu werden", betonte Florian Trauner von der GÖG. Dieses Risiko betrug 6,7% im Vergleich zu 1,8% bei den Betroffenen ohne vorherigen Intensivaufenthalt. Das Geschlechterverhältnis aller Hospitalisierten mit Post-COVID ist in Österreich ausgeglichen. Unter den Intensivpatienten waren jedoch 64% männlich, was sich wiederum mit den COVID-19-Hospitalisierungen deckt, so der Public-Health-Experte.

Mehr Interpretationen der Zahlen seien "noch nicht" möglich, sagte Trauner. Sämtliche Analysen müssen mit Vorsicht interpretiert werden, da die Diagnose erst vor kurzem eingeführt wurde. Ein vorliegender Post-COVID-19-Zustand (ICD-10-Code U09.9) soll seit Mai bei Spitalsaufenthalten als Nebendiagnose codiert werden, bei denen zumindest eine der erfassten Diagnosen (Haupt- oder Nebendiagnosen) im Zusammenhang mit einer bereits überstandenen COVID-19-Erkrankung steht. Der Code ist jedoch nicht anzuwenden, wenn COVID-19 aktuell noch vorliegt.

Entgegen den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums, Post-COVID nur als Nebendiagnose zu codieren, wurde dies in knapp 29% der Fälle als Hauptdiagnose vermerkt, notierte die GÖG. 

Die Diagnose kann rückwirkend vermerkt werden und wurde das teilweise auch bis Mitte 2020 zurück, berichtete Trauner. Hier ist laut Trauner eine Verzerrung vorstellbar, "dass eher schwere Fälle nachcodiert wurden", und die Sterblichkeit im Rahmen der Analyse könnte möglicherweise überschätzt werden.

"Das sind Limitationen, die eine noch junge Diagnose mit sich bringt", sagte der Experte. Die Erfassung der Post-COVID-Daten in Österreich bringe aber für die Zukunft, dass Long COVID besser verstanden werde, hoffte Trauner.

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