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Unerwartet kommt sie nicht, ungebeten schon: die Corona-Herbstwelle. Was die Abwasserzahlen zeigen, spiegelt sich auch im Infektionsgeschehen wider. Fast jeder kennt jemanden, der oder die aktuell an COVID-19 erkrankt ist, oder ist selbst betroffen. Was problematisch sein kann: Viele wissen nicht, dass ihre "Erkältung" eigentlich eine SARS-CoV-2-Infektion ist. Das liegt einerseits daran, dass kaum noch getestet wird, andererseits zeigen die Schnelltests eine Corona-Infektion häufig nicht an.
Sofern die Symptome über die einer Erkältung nicht hinausgehen, verbreiten die Infizierten ihre Keime überall weiter: in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Theater. Vor den Viren in Sicherheit bringen kann man sich also nicht.
Nach einem langen, verhältnismäßig warmen Herbst ist es nun merklich kälter geworden, was oft der Ausgangspunkt für das Zunehmen von Atemwegserkrankungen ist. Wir dürften uns also nun in der Herbst-Corona-Welle befinden. [1]
Das bestätigt auch das Abwassermonitoring, das schon seit einiger Zeit einen stetigen Anstieg der Virusnachweise zeigt, der sich nun weiter verstärkt hat. [2]
Oft wissen sie nicht einmal, dass der Hintergrund der Halsschmerzen und des Hustens, unter denen sie gerade leiden, eigentlich COVID-19 ist. Das herauszufinden, ist auch gar nicht so leicht, da auch die PCR-Tests massiv zurückgefahren wurden. Schnelltests kann man zwar in der Apotheke kaufen, doch sie schlagen bei den aktuell kursierenden Varianten nicht immer an.
"Das bedeutet: Potenziell ansteckenden Personen kann man überall begegnen", erläutert der Allgemeinmediziner Dr. Erwin Rebhandl. "Das ist gerade für die besonders gefährdeten Gruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen problematisch. Gerade bei diesen sehen wir immer noch schwerwiegende Erkrankungsfolgen bis hin zum Spitalsaufenthalt und im Einzelfall sogar zum Tod."
Aktuell zirkulieren in Österreich nach wie vor die Corona-Varianten XBB und deren Nachfolger. Auch der derzeitige Anstieg der Inzidenzen ist auf sie zurückzuführen. [3]
Der Booster-Impfstoff, der im Nationalen Impfplan empfohlen wird, passt also immer noch und bietet einen sehr guten Schutz vor einem schweren Verlauf.
[4] Allerdings werden sich früher oder später die bereits bekannten neuen Varianten "Eris" und "Pirola" durchsetzen, die etwas ansteckender sein dürften. [1]
Doch auch das sollte hinsichtlich der Impfung kein Problem sein. Der Booster-Impfstoff dürfte auch da gut wirken, wie präklinische Studien gezeigt haben. [5]
"Wichtig ist, dass sich die Leute - allen voran ältere Personen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Personen in Alten- und Pflegeheimen sowie das Gesundheitspersonal - den Booster auch wirklich holen und nicht anfangen, COVID-19 auf die leichte Schulter zu nehmen", betont der Mediziner. "Das Gute ist, dass erwachsene Personen mittlerweile auch keine Grundimmunisierung mehr brauchen, da so gut wie jede:r in der Zwischenzeit eine gewisse Grundimmunität hat. Das heißt, auch bisher völlig ungeimpfte Menschen können ihren Schutz mit einer einmaligen Booster-Impfung deutlich verbessern. Auch das Risiko für Long COVID sinkt durch die Impfung deutlich."
Um die Bevölkerung über den neuesten Stand zur COVID-Impfung auf dem Laufenden zu halten, hat der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) eine Kampagne zur Booster-Impfung unter dem Motto "Gemma Boostern" ins Leben gerufen. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Website https://gemmaboostern.at/.
"Hausärztinnen und -ärzte sind natürlich immer für alle Fragen rund um die COVID-Impfung für alle Patientinnen und Patienten da", unterstreicht Rebhandl. "Die Impfung ist mittlerweile ganz unkompliziert in den hausärztlichen Ordinationen zu erhalten."
[1] ZIB 2-Interview, Dorothee von Laer, 20.11.2023.
[2] https://abwassermonitoring.at/dashboard/, zuletzt abgerufen am 23. November 2023.
[3] https://twitter.com/EllingUlrich/status/1726505541219049579, zuletzt abgerufen am 23. November 2023. [4] BMSGPK, Impfplan Österreich 2023/2024, Version 1.0 vom 05.09.2023 [5] Statement Otfried Kister, PK 5.10.2023 Rückfragehinweis: Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller FINE FACTS Health Communication GmbH Mag.a Uta Müller-Carstanjen E: mueller-carstanjen@finefacts.at M: +436645153040