Lösungen
Produkte
Informationen zu unseren Produkten, die Gesundheitsprofis entlang der gesamten Patient Journey unterstützen.
ARTIKEL
Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen.
Durch die Veränderungen in der Arbeitswelt haben sich auch die Belastungen verändert. Maschinen nehmen uns viel körperliche Arbeit ab, dafür leiden immer mehr Beschäftigte unter psychischen Belastungen. So sind etwa 59 Prozent der Beschäftigten in Österreich durch Zeitstress belastet, einer Kombination aus Zeitdruck, ständigem Arbeitsdruck, hoher Konzentration, Unterbrechung der Freizeit und klassischem Stress. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima Index.
Der Anstieg an psychischen Belastungen ist symptomatisch für die Veränderungen in der Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten. Arbeitsdruck durch Arbeitsverdichtung, Multitasking und psychischer Stress in der Arbeit sind Zeichen einer sich beschleunigenden Arbeitswelt, begünstigt durch technische Neuerungen und digitale Innovationen. Dadurch steigen sowohl die Belastungen durch Zeitdruck als auch durch ständigen Arbeitsdruck
Durch Zeitdruck waren in den vergangenen Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Beschäftigten in Österreich belastet, durch ständigen Arbeitsdruck zwischen einem Fünftel und einem Viertel.
Besonders hohen Zeit- oder Arbeitsdruck haben Beschäftigte, die häufig Überstunden machen, in der Nacht oder am Wochenende arbeiten müssen, die unregelmäßige Dienste oder Schichtarbeit leisten oder die auf Abruf stehen und jederzeit zur Arbeit gerufen werden können.
Ständig unter Zeitdruck oder Arbeitsdruck zu stehen, hat massive Auswirkungen auf die eigene Lebens- und Arbeitszufriedenheit und auf die Gesundheit. Besonders eklatant ist der Unterschied bei der Wahrnehmung, ob jemand bis zur Pension im jetzigen Beruf durchhält: Während 70% der Beschäftigten ohne Zeitdruck glauben, bis zur Pension durchzuhalten, sind es bei jenen, die durch Zeitdruck belastet sind, nur 48%. Von jenen Beschäftigten, die unter ständigem Arbeitsdruck stehen, glauben 46%, dass sie bis zur Pension durchhalten.
Sie können auch schlechter abschalten, sind gereizt und oft sogar depressiv, haben wenig Lust auf ihre Arbeit und entfremden sich von ihrer Tätigkeit. Wer gestresst ist, geht auch deutlich häufiger krank zur Arbeit als Beschäftigte, die relativ stressfrei ihrem Beruf nachgehen können. Hauptsächliche Gründe sind Pflichtgefühl gegenüber den Kollegen sowie die Sorge, dass ansonsten die Arbeit liegen bleiben würde.
"Gegen belastenden Stress, der die Beschäftigten nachweislich krank macht, helfen nur verbesserte Arbeitsbedingungen", sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert, dass überlange Arbeitszeiten und Überstunden besser verteilt bzw. abgebaut werden. Der Arbeitsprozess müsse zeitlich und räumlich von Freizeit und Privatleben entkoppelt werden, so Stangl. "Gesundheitsförderlicher Stressabbau funktioniert nur, wenn den Beschäftigten ausreichende und wirkliche Ruhepausen zugestanden werden. Dazu zählt auch eine leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche", sagt der AK-Präsident.
Um Stress zu vermeiden, braucht es eine hohe Qualität der Führung und den Ausbau von gesundheitsfördernden Angeboten und Maßnahmen. Psychische Belastungen müssen regelmäßig evaluiert sowie bei der Zuerkennung der Schwerarbeitspension berücksichtig werden.
Alle Infos zum Arbeitsklima Index finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima