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Millionen Brustkrebspatientinnen weltweit sollen auf gleichermaßen gesichertes und auf dem letzten Stand der Wissenschaft basierendes Wissen ihrer Ärzte vertrauen können. Eine wesentliche Basis dafür wird vom 12. bis 15. März wieder in Wien formuliert und erfolgt bei der "19. Internationalen Sankt Gallen Brustkrebskonferenz" mit mehreren Tausend Teilnehmern im Austria Center Vienna.
"Es gibt auf der Welt keine andere Konferenz zu Brustkrebs, bei der so viele 'Superstars' der Wissenschaft aus mehr als hundert Ländern zusammenkommen", sagte der Co-Kongressorganisator, der Wiener Chirurg Michael Gnant.
Jedes Jahr ist das San Antonio Breast Cancer Symposium jene Konferenz, wo die wichtigsten neuen klinischen Studien zu Diagnose und Therapie von Mammakarzinomen präsentiert werden. Doch ohne ganzheitliche Diskussion, Bewertung und Überführung in einen Expertenkonsens für die tägliche Arbeit der Brustkrebsspezialisten und im Endeffekt für die Patientinnen geht es nicht. Diese Aufgabe übernimmt die St. Gallen Brustkrebskonferenz im Zwei-Jahres-Abstand.
Gnant, Präsident der international angesehenen österreichischen Studiengruppe für Brust- und Darmkrebs (ABCSG): "Bei der St. Gallen Brustkrebskonferenz werden drei Tage lang wichtige wissenschaftliche Fortschritte vorgestellt. Am vierten Tag diskutiert dann ein rund 80 Spitzenfachleute umfassendes Board vor allen Kongressteilnehmern seine aktuellen Empfehlungen für die brennendsten Fragen in der Behandlung von Brustkrebspatientinnen. Das wird dann in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht."
"Erstbehandlung von Patienten mit frühem Brustkrebs - wissenschaftliche Belege, Kontroversen und Konsensus", lautet der Obertitel der diesjährigen Veranstaltung. Diskutiert werden die besten Wege zu einer möglichst individualisierten Therapie, ganz besonders Möglichkeiten einer maßgeschneiderten lokalen Behandlung (Chirurgie, Strahlen) und der sogenannten systemischen Therapie mit Medikamenten.
Die St. Gallen Brustkrebs-Konferenz in Wien hat auch eine enorme Bedeutung für die weltweit Millionen Patientinnen. Tanja Schneider, Vertreterin von Europa Donna Austria, sieht in diesem Event einen wesentlichen Beitrag auch für die Information und die Aufklärung der Betroffenen: "Der Kongress fasst die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der ganzen Welt zusammen. Die Expertinnen und Experten legen fest, in welche Richtung künftig die Therapie gehen wird, und genau diese Entwicklungen müssen wir von der Wissenschaft zu den Patientinnen bringen, indem die Leitlinien in einer für Patientinnen verständliche, zielgruppengerechte Sprache formuliert werden."
Diesem Fokus widmen sich die St. Gallen Brustkrebskonferenz schon seit rund 40 Jahren. "Gegründet wurde das ehemals von dem St. Galler Onkologen Hans-Jörg Senn. Damals kamen in St. Gallen in einer Messehalle, wo man auch den Viehmarkt abhielt 500 bis 600 Fachleute zusammen. Das wuchs zu einer Veranstaltung mit bis zu 5.000 Teilnehmern", sagte der Wiener Chirurg. Das Größenwachstum war auch der Grund, warum die Konferenz schließlich im Jahr 2015 unter Beibehaltung ihres traditionellen Namens erstmals nach Wien kam und blieb. Die bisher letzte Veranstaltung fand 2023 statt.
An brisanten Themen fehlt es auch bei der kommenden Konferenz in Wien nicht. Gnant: "Wir versuchen, bei dafür geeigneten Patientinnen, zum Beispiel die bisher oft zur Routine gehörende Entfernung von Lymphknoten (Achsel; Anm.) zu reduzieren." Hier werden die Kriterien für schonenderes Vorgehen diskutiert. "In der Strahlentherapie wird versucht, die Dauer beispielsweise von fünf Wochen auf nur noch fünf Tage zu verkürzen, natürlich mit gleich gutem Erfolg."
Rund fünf Stunden lang dauern schließlich die öffentlichen Diskussionen des 80-Experten-Gremiums mit nunmehr 50%-tig weiblicher Besetzung. Wie wichtig die dann bei der Konferenz formulierten aktuellen Grundlagen für die Betreuung von Brustkrebspatientinnen sind, zeigt sich laut dem Wiener Chirurgen auf internationaler Ebene sogar gesundheitspolitisch. "In vielen Ländern Asiens bezahlt das Gesundheitssystem in der Brustkrebstherapie das, was die St. Gallen Brustkrebskonferenz jeweils empfiehlt."
Das alles kann enorme Konsequenzen für viele Millionen Patientinnen haben: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde 2022 Brustkrebs bei weltweit rund 2,3 Millionen Frauen neu diagnostiziert. Es gibt jährlich rund 670.000 Todesfälle durch das Mammakarzinom. In Österreich gab es im Jahr 2022 laut Statistik Austria 6.161 Brustkrebs-Neudiagnosen bei 1.605 Todesfällen.