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Die Ordensspitäler sind bereit, beim Aufbau der geplanten Primärversorgungseinheiten (PVE) mitzuarbeiten. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler, Michael Heinisch, bezeichnete es am Montag als vorstellbar, dass man selbst PVEs betreibt oder eigene Spitäler dafür zur Verfügung stellt.
Die Ordensspitäler seien bereit, zusätzliche Versorgungsaufträge zu übernehmen, stellte Heinisch in Aussicht. So sei eine Öffnung der Krankenhaus-Strukturen für die Einbindung von Ordinationen niedergelassener Ärzte bereits in Planung. Und auch beim Aufbau der PVE kann er sich ein Engagement der Ordensspitäler vorstellen. So könnten PVEs einerseits Infrastruktur von Spitälern wie IT, Einkauf oder Administration nutzen. Anderseits könnten PVEs sich auch in einem Spital einmieten und dessen Infrastruktur nutzen. Und schließlich wäre es für Heinisch auch denkbar, dass die Ordensspitäler als gemeinnütziger Krankenhausträger selbst PVEs betreiben, wenn in einer Region sich keine Gruppe dafür findet. Dazu müsste man aber extra Allgemeinmediziner suchen, die in den Ordensspitälern nicht vorhanden sind, und für diese dann Kassenverträge geschaffen werden.
Die 23 Ordensspitäler haben 2018 mehr als 500.000 Patienten stationär und fast 1,5 Millionen ambulant betreut, zog Heinisch eine sehr positive Rekord-Bilanz. Von 223.000 Operationen wurden bereits 30 Prozent tagesklinisch erledigt. Die durchschnittliche Belegsdauer konnte zwischen 2008 und 2017 um rund 20 Prozent auf eine stationäre Verweildauer von weniger als vier Tagen im Schnitt gesenkt werden, lobte Heinisch die Effizienz.
Auch in der Spitzenmedizin haben die Ordensspitäler nach Angaben ihres Sprechers neue Maßstäbe gesetzt: Pionierleistungen bei der Stammzellen-Transplantation, in der Herz- und in der Augen-Chirurgie, beim Einsatz von Magnesium, Zucker und Human-Knochenmaterial in der Orthopädie oder mit dem Betrieb von fünf Systemen für roboterassistierte OPs, zählte Heinisch als Beispiele auf.
Die Ordensspitäler arbeiten als gemeinnützige Non-Profit-Krankenhäuser im Auftrag der Länder und sind Teil der Spitalsplanung. Die Finanzierung erfolgt vergleichbar mit den Landesspitälern überwiegend über Steuermittel und die Sozialversicherungen. In der Patientenversorgung sind sie "unersetzlich", wie Heinisch und Schwester Katharina Laner vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach betonten. So werden von den Elisabethinen in Linz 95 Prozent aller Stammzellen-Transplantationen durchgeführt oder in Wien 30 Prozent aller Katarakt-OPs sowie 45 Prozent aller neuen Gelenksoperationen.