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CompuGroup Medical mit starkem Jahresauftakt

CGM-Konzernzentrale in Koblenz.
CGM-Konzernzentrale in Koblenz.

Die CompuGroup Medical SE (CGM) verzeichnete im ersten Quartal 2020 eine insgesamt starke Geschäftsentwicklung. In einem Marktumfeld, das ab März deutlich durch die mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten beeinflusst wurde, setzte das Unternehmen seinen Wachstums- und Investitionskurs konsequent fort. Auf hohe Nachfrage trafen vor allem auch Lösungen, die Ärzte, Kliniken und Apotheken in der COVID-19-Pandemie unterstützen. Der Aufbau neuer Test- und Diagnosekapazitäten bei Corona-Ambulanzen und in Testzentren schuf zusätzlichen Bedarf an medizinischen Informationssystemen und anderen eHealth-Lösungen.

Umfragen lassen erwarten, dass für Leistungserbringer und Bürger die Digitalisierung im Gesundheitswesen auch in der Zukunft einen deutlich höheren Stellenwert bekommt. So hat sich zum Beispiel nach einer aktuellen Befragung des Digitalverbands bitkom die Anzahl derjenigen, die Videosprechstunden befürworten, mehr als verdoppelt auf nun 66 % aller Bürger. Die Plattform CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE bietet CGM in Deutschland sowie in weiteren Ländern wie Frankreich, Italien und den USA derzeit meist kostenlos an, um die Gesundheitsrisiken für medizinisches Personal während der Pandemie zu reduzieren. In nur rund zwei Monaten haben sich über 80.000 neue Kunden dafür registriert.

Das Unternehmen baute im ersten Quartal zudem die eigenen Kompetenzen durch gezielte Zukäufe weiter aus. So erwarb CGM im Januar den italienischen Softwareanbieter H&S Qualità nel Software S.p.A., der auf Telemedizin, Patienten-Telemonitoring und Ambient Assisted Living (AAL) für ältere Menschen spezialisiert ist. Im Februar gab CGM bekannt, führende Krankenhausinformationssysteme in Deutschland und Spanien sowie weitere Softwarelösungen von der Cerner Corporation zu übernehmen. Der Vollzug der Transaktion wird zu Beginn des dritten Quartals 2020 erwartet und ist noch nicht in die Prognose 2020 eingerechnet.

Frank Gotthardt, Vorsitzender des Vorstands und CEO: „In den allseitigen Anstrengungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie können wir unsere Stärken voll zur Geltung bringen. Vielen wird gerade der Nutzen der Digitalisierung unmittelbar bewusst. Die in kürzester Zeit enorm angestiegene Nachfrage nach unserer Videosprechstunde macht zum Beispiel deutlich, dass digitale Lösungen für das Gesundheitssystem großes Potenzial haben. Deshalb setzen wir unseren Investitionskurs konsequent fort. Operativ sind wir gut ins Jahr gestartet und gehen davon aus, dass wir trotz der aktuellen volkswirtschaftlichen Auswirkungen durch COVID-19 unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen können.“

Aufgrund mehrerer Einmaleffekte ist das erste Quartal 2020 nicht ohne Weiteres mit dem Vorjahresquartal vergleichbar. So war das erste Halbjahr des vergangenen Jahres durch hohe Einmalumsätze für TI-Komponenten bei niedergelassenen Ärzten gekennzeichnet. Gleichzeitig ist der Beginn des Jahres 2020 stark von Unsicherheiten im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie geprägt, deren Auswirkungen auf den zeitlichen Ablauf des weiteren Rollout der Telematikinfrastruktur (TI) in Deutschland noch nicht final eingeschätzt werden können.

 

CGM in COVID-19-Umfeld weiter auf Wachstumskurs

Insgesamt lag CGM wirtschaftlich im ersten Quartal voll auf Kurs. Der operative Geschäftserfolg wurde durch die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie nicht beeinträchtigt. Das Unternehmen erhöhte den Konzernumsatz um 5 % auf EUR 183,1 Mio. (Vj.: EUR 175,2 Mio.). Organisch – also bereinigt um Konsolidierungseffekte – stieg er um 2 % an. Ohne Berücksichtigung der im ersten Halbjahr 2019 besonders starken Einmalumsätze in der Telematikinfrastruktur erreichte das organische Umsatzwachstum erfreuliche 8 %. Der Anteil wiederkehrender Umsätze an den Konzernerlösen erhöhte sich dabei von 64 % auf 67 %. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem durch ein kräftiges Wachstum der Softwarewartung im Segment Ambulatory Information Systems (AIS).

Das bereinigte Konzern-EBITDA ging von EUR 49,9 Mio. (pro-forma) im ersten Quartal 2020 auf EUR 43,5 Mio. zurück. Damit liegt die operative Marge mit bereinigt 24 % (Vj.: 28 %) auf einem weiterhin guten Niveau und über den im Rahmen der Jahresprognose angekündigten Erwartungen für das erste Quartal. Ohne den Wegfall der Erträge aus TI-Einmalumsätzen des Vorjahres und ohne den Einmalertrag im Vorjahresquartal für eine erfolgswirksame Neubewertung der Erstkonsolidierung von neuerworbenen Gesellschaften wäre im ersten Quartal sogar ein leichter Anstieg des bereinigten EBITDA gegenüber Vorjahr zu verzeichnen. Unter dem Strich erwirtschaftete die CGM im ersten Quartal einen Konzernüberschuss von EUR 12,8 Mio. (Vj.: EUR 20,5 Mio.). Das bereinigte Ergebnis je Aktie (verwässert) belief sich auf EUR 0,34 (Vj: EUR 0,47).

Das Unternehmen steigerte die Investitionen (CAPEX) im Berichtszeitraum deutlich um 29 % auf EUR 14,7 Mio. (Vj.: EUR 11,4 Mio.). Der bereinigte Free Cashflow erreichte mit EUR 53,3 Mio. annähernd das durch Sondereffekte gekennzeichnete hohe Vorjahresniveau von EUR 57,6 Mio. Entsprechend konnte die Nettoverschuldung unter Einbezug der IFRS 16 Verbindlichkeiten im ersten Quartal um EUR 38,6 Mio. reduziert werden von EUR 466,9 Mio. zum 31. Dezember 2019 auf EUR 428,3 Mio. zum 31. März 2020. Zum 31. März 2020 beschäftigte das Unternehmen 5.795 Mitarbeiter und damit 487 mehr als zum Ende des Vorjahresquartals.

Der Konzern hält an seiner Prognose für das Gesamtjahr unverändert fest. Für das Jahr 2020 wird ein Umsatz im Bereich von EUR 765 Mio. bis EUR 815 Mio. erwartet. Das bereinigte EBITDA wird in einer Bandbreite von EUR 195 Mio. bis EUR 215 Mio. prognostiziert.

Mögliche sich aus COVID-19 ergebende Risiken auf Umsatz-, Ertrags- und Finanzkraft haben aus heutiger Sicht keinen Anlass zu einer Revidierung der Prognose gegeben. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie steht die Prognose allerdings unter größerer Unsicherheit als üblich. Mittelfristig sieht die CGM deutlich vergrößerte Wachstumschancen durch die aufgrund der Pandemie enorm gestiegene nachhaltige Bereitschaft zur Nutzung von Lösungen der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen.

 

Alle Segmente mit erfreulicher Geschäftsentwicklung

Das Segment Ambulatory Information Systems (AIS) steigerte den Umsatz um 3 % auf EUR 109,2 Mio. (Vj: EUR 106,2 Mio.). Der Anteil wiederkehrender Umsätze erhöhte sich dabei von 70 % im Vorjahresquartal auf 74 %. Aufgrund der starken Entwicklung der Telematikinfrastruktur im ersten Quartal 2019 lag der Umsatz organisch leicht unter dem Vorjahreswert. Ohne Berücksichtigung dieses Effekts legte der Segmentumsatz organisch um 10 % zu. Das Segment erwirtschaftete ein bereinigtes EBITDA von EUR 34,1 Mio. (Vj.: EUR 39,1 Mio.). Die operative Marge lag damit bei 31 % im Vergleich zu den durch Einmalerträge besonders hohen 37 % im Vorjahresquartal.

Im Segment Pharmacy Information Systems (PCS) verbesserte sich der Umsatz um 6 % auf EUR 29,6 Mio. (Vj.: EUR 27,8 Mio.). Der Anteil wiederkehrender Umsätze blieb stabil bei 65 %. Organisch nahm der Umsatz um rund 5 % zu. Das bereinigte EBITDA belief sich auf EUR 8,9 Mio. (Vj.: EUR 8,4 Mio.) bei einer operativen Marge von 30 % (Vj.: 30 %).

Das Segment Hospital Information Systems (HIS) steigerte den Umsatz deutlich um 8 % auf EUR 33,7 Mio. (Vj.: EUR 31,0 Mio.). Hier erhöhte sich der Anteil wiederkehrender Umsätze von 63 % auf 65 %. Organisch legte der Umsatz um 6 % zu. Das bereinigte EBITDA betrug EUR 4,3 Mio. nach EUR 5,8 Mio. im Vorjahresquartal. Das entsprach einer operativen Marge von 13 % (Vj.: 19 %).

Das Segment Consumer & Health Management Information Systems (CHS) erhöhte den Umsatz um 8 % auf EUR 10,8 Mio. (Vj.: EUR 10,0 Mio.). Das organische Wachstum belief sich auf 11 %. Das bereinigte EBITDA lag mit EUR 2,1 Mio. leicht unter dem Wert des Vorjahres (EUR 2,4 Mio.), welches von Einmaleffekten resultierend aus dem Rechnungslegungsstandard IFRS 3 profitierte. Die operative Marge belief sich auf 19 % (Vj.: 24 %).

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