CompuGroup Medical
Synchronizing Healthcare

Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen. 

Investor Relations
Eine Person tippt mit dem Finger auf ein Tablet-PC mit einer Investor-Relations-Präsentation
Karriere
Eine junge Frau telefoniert mit ihrem Smartphone, während sie einen Tablet-PC hält
CGM Global
Mehrere CGM-Flaggen

Krebs­patienten sind häufiger von "Long-COVID" betroffen

21. September 2021 | APAMED (APA-OTS)
Krebspatientin im Krankenhaus
Krebspatientin im Krankenhaus

Die Häufigkeit des Auftretens von "Long-COVID"-Symptomen beträgt bei Tumorpatienten etwa 15% und ist dabei etwa um die Hälfte häufiger als bei COVID-19-Betroffenen ohne SARS-CoV-2-Infektion - dies hat eine aktuelle Analyse aus dem europäischen Register OnCOVID, in dem die Krankheitsverläufe von Krebspatienten dokumentiert werden entschieden. Diese Daten wurden jetzt beim Online-Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) präsentiert.

Alessio Cortellini,<br>Onkologe und Krebsimmuntherapie-Wissenschaftler, Imperial College London (UK) & <br>Universität von L'Aquila (IT)
Alessio Cortellini,Onkologe und Krebsimmuntherapie-Wissenschaftler, Imperial College London (UK) & Universität von L'Aquila (IT)

Mit einer Häufigkeit von 15% sind das post-akute oder auch das Long-COVID-Syndrom bei Krebspatienten vergleichsweise häufig.

Alessio Cortellini,
Onkologe und Krebsimmuntherapie-Wissenschaftler, Imperial College London (UK) & 
Universität von L'Aquila (IT)

Alessio Cortellini von der Universität l'Aquila in Italien bei einer virtuellen Pressekonferenz zu dem Kongress, der offiziell in Paris stattfindet (16. bis 21. September).

"Krebspatienten mit post-akuten Covid-19-Symptomen wiederum haben ein um 76% erhöhtes Mortalitätsrisiko", sagte der Onkologe. Das zeige sich auch, wenn man alle relevanten Einflussfaktoren wie Alter, zusätzliche Erkrankungen und die Krebserkrankung selbst in der Auswertung berücksichtige. Ein weiterer Risikofaktor für eine erhöhte Sterblichkeit sei eine längere Unterbrechung einer medikamentösen Krebstherapie.

Völlig ausgesetzt werden sollte eine Krebstherapie bei Patienten mit COVID-19 keinesfalls. Erfolgt das wegen einer Verschlechterung, erhöhe sich das Risiko zu sterben um den Faktor 3,5, sagte Cortellini. Eine Anpassung der Medikation hingegen sei nicht mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert. 

 

"Ziel der Onkologie sollte sein, Tumorpatienten mit deutlich erhöhtem Risiko durch COVID-19 frühzeitig zu erkennen und die Krebsbehandlung so anzupassen, dass ein komplettes Aussetzen der Therapie nicht erforderlich ist."

 

Patienten mit bösartigen Erkrankungen gelten generell als Risikopatienten für Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, da schwere Verläufe bei ihnen häufiger sind. In der allgemeinen Bevölkerung wird der Anteil der Long-COVID-Betroffenen nach einer SARS-CoV-2-Infektion laut Zahlen aus dem British Medical Journal auf etwa 10% geschätzt. Das gilt für Symptome, die länger als vier Wochen nach Krankheitsbeginn bestehen. Symptome, die länger als zwölf Wochen andauern oder erst dann auftreten, werden als "Post-COVID-Syndrom" bezeichnet.

An der OnCOVID-Studie, die vom Imperial College in London finanziert wird, beteiligen sich derzeit 35 medizinische Einrichtungen aus sechs europäischen Staaten. Die bei der ESMO-Tagung vorgestellten Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen Februar 2020 und Februar 2021 und umfassen derzeit 2.795 Krebspatienten mit COVID-19, wie die deutsche Ärztezeitschrift am Dienstag berichtete.

 

Bei 1.557 der Patienten, die COVID-19 überlebt hatten, konnten potenzielle Langzeitfolgen nach Genesung erhoben werden. 

Der Status wurde durchschnittlich 128 Tage nach Genesung erfasst. 234 Patienten (15%) hatten danach mindestens noch ein Symptom, zu 49,6 % Probleme mit den Atemwegen, zu 41% anhaltende Müdigkeit. Gewichtsverlust wurde bei 5,5% registriert. Neurologische bzw. kognitive Probleme gab es bei 7,3%.

 

Von 473 Patienten mit medikamentöser Krebstherapie wurde diese bei 14,8 Prozent dauerhaft abgesetzt und bei 37,8 Prozent erfolgte eine Dosisanpassung. 

"Bei dauerhaftem Absetzen fielen die Überlebensraten rasch ab, bei Anpassungen der Dosierungen oder der Substanzen dagegen verlief die Überlebenskurve vergleichbar mit der von Patienten ohne Anpassungen der systemischen Therapie", schrieb das Deutsche Ärzteblatt.

"Bei der Behandlung von Tumorpatienten mit COVID-19 ist es wesentlich, die Krebstherapie nicht komplett zu unterbrechen, aber auch COVID-19 frühzeitig so effektiv zu therapieren, dass Langzeitfolgen vermieden werden. Denn diese erhöhen die Sterblichkeit der Krebspatienten", so Cortellini.

Verwandte Artikel
Patientin auf Intensivstation
Patientin auf Intensivstation
Infektiologe warnt vor drama­tischen COVID-19 Lang­zeit­folgen

Eine Erkrankung an COVID-19 kann durch eine Impfung um 95% ...

3D-Grafik: COVID-19 Virus-Mutationen
Die Bedrohung durch die Mutation

Mit der Frage "Ausnahmezustand bis Ostern?" ging die ORF-Sendung "Im...