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Für das Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron wurden neue Weichen für die Zukunft gestellt: eine zusätzliche Haftungsübernahme und Eigenkapitalerhöhung durch das Land Niederösterreich ermöglichen es, neue Ausbaupläne umzusetzen und damit ausfallsicher künftig noch mehr Menschen mit der Partikeltherapie behandeln zu können.
Erst im Frühling war der letzte der drei geplanten Patientenbehandlungsräume in Betrieb gegangen und hatte den Weg dafür geebnet, sukzessive sowohl das Indikationsspektrum auszuweiten als auch die Zahl jener Menschen zu erhöhen, die pro Jahr mit der besonderen Form der Strahlentherapie behandelt werden. Langfristig ist das jedoch nicht genug: Das Zentrum soll nun um einen weiteren Behandlungsraum erweitert werden, der von einer unabhängigen kompakten Beschleunigeranlage versorgt wird. Der diese Woche gefällte Beschluss des NÖ Landtags über die zusätzliche Haftungsübernahme in der Höhe von 80 Millionen Euro ermöglicht in weiterer Folge eine Eigenkapitalerhöhung im selben Ausmaß und unter anderem diesen Ausbau.
"Wir sind sehr dankbar dafür, dass das Land Niederösterreich großes Vertrauen in uns setzt und zusätzliche Mittel für die Erweiterung unseres Therapieangebots bereitstellen wird. Mit der neuen Anlage schaffen wir eine zusätzliche Ressource im Bereich der Strahlentherapie und erhöhen die Versorgungssicherheit unserer Patienten", begrüßen Geschäftsführer Mag. (FH) Ludwig Gold und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Eugen B. Hug die Entscheidung.
Das technische Herzstück MedAustrons ist ein bereits vorhandener Teilchenbeschleuniger in der Form eines Synchrotrons. Damit stehen derzeit Protonen und Kohlenstoffionen sowie künftig auch Helium-Ionen zur Therapie, aber auch zur strahlenphysikalischen und radiobiologischen Forschung zur Verfügung. Es ist ein komplexes Medizinprodukt, wie es weltweit nur wenige gibt und dank welchem MedAustron zu einem der Spitzenreiter auf dem Gebiet der Partikeltherapie zählt.
Nun soll das Zentrum um einen zweiten, kompakteren Teilchenbeschleuniger erweitert werden: ein Zyklotron, das ausschließlich Protonen für die Patientenbehandlung produzieren wird. Es wird voraussichtlich ab 2026 parallel zum Synchrotron einen zusätzlichen Behandlungsplatz mit Teilchenstrahlung versorgen. Dadurch werden noch mehr krebskranke Menschen von der nebenwirkungsärmeren Form der Strahlentherapie profitieren können, gleichzeitig wird die zweite Anlage auch das technische Ausfallsrisiko minimieren.
"Die Geschichte von MedAustron ist geprägt von mutigen Entscheidungen mit Weitblick. Ich bin davon überzeugt, dass auch die Entscheidung für die Erweiterung des Therapiezentrums eine richtige und vor allem wichtige im Kampf gegen Krebs darstellt. Niederösterreich investiert damit in die Zukunft und verbessert die onkologische Versorgung für die Betroffenen", kommentiert MedAustron Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Klaus Schneeberger die Ausbaupläne.