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"Die Pilotprojekte Community Nursing können beginnen", gab Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag bekannt. Community Nurses sollen zentrale Ansprechpersonen für Betroffene sein und niederschwellig, regional, wohnortnah und bedarfsorientiert pflegerische Unterstützung anbieten. "Mit den Mitteln der Europäischen Kommission ist es uns möglich, gesamt 123 Pilotprojekte mit mehr als 190 Community Nurses in ganz Österreich zu finanzieren", meinte Mückstein.
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO aus dem Jahr 2020 hatte ergeben, dass sich Gemeinden mehr Unterstützung bei der Koordination von Pflege auf regionaler Ebene wünschen und zentrale Anlaufstellen begrüßen würden. Das Thema Community Nursing fand sich dann auch im türkis-grünen Regierungsprogramm und in einem Expertenpapier der Taskforce Pflege. Nun geht es an die Umsetzung, wie Mückstein betonte. Mit dem Community Nursing könne man Lücken schließen und gemeindenah kompetente Beratung, Koordination- und Vernetzungstätigkeiten anbieten: "Darüber hinaus setzen wir einen wichtigen Fokus auf Prävention von Pflegebedürftigkeit und Gesundheitsförderung."
Möglich gemacht wird das mit Mitteln der Europäischen Kommission, die 54,2 Mio. Euro für die Umsetzung von Community Nursing gemäß dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan zur Verfügung stellt. Ursprüngliches Ziel war es, 150 Community Nurses zu etablieren. 145 Anträge aus allen neun Bundesländern wurden eingereicht, die von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) umfassend geprüft wurden. 123 bekamen am Ende einen Fördervertrag (Laufzeit: 2022 bis 2024). Damit ist die Finanzierung von 192 Community Nurses (Vollzeitäquivalente) gesichert, die in den kommenden Tagen ihre Arbeit aufnehmen werden. Von der Förderung mitumfasst sind 93 e-Autos und 40 e-Bikes, womit ein Beitrag zur umwelt- und klimafreundlichen Mobilität gewährleistet ist.
"Mich freut das große Interesse an unseren Pilotprojekten. Das bestätigt mir, dass wir hier einen wichtigen Punkt getroffen haben. Ziel muss immer sein, Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige gut zu unterstützen", bekräftigte Mückstein, der sich bei dieser Gelegenheit bei den Bundesländern, dem Gemeindebund und dem Städtebund bedankte, "die uns mit ihrer Expertise beim Förderentscheid beraten und begleitet haben".
Unter anderem geht es darum, den Verbleib älterer Menschen in ihrem Zuhause zu fördern und pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen unter die Arme zu greifen sowie pflegerische und gesundheitsbezogene Angebote in den Kommunen sichtbarer und somit nutzbarer zu machen.