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Die Corona-Pandemie führt drastisch vor Augen, wo der Mensch an Grenzen stößt. Die Ressourcen an Arbeitskräften sind limitiert – ein Hoffnungsschimmer ist Künstliche Intelligenz, die auch im Kranken- und Pflegebereich immer mehr Anwendungsgebiete findet.
Hightech-Medizin kann vieles, aber nicht den Faktor Mensch mit dessen Erfahrungsschatz, Wissen und Empathie ersetzen. In den kommenden Jahren wird sich – unabhängig vom COVID-Geschehen – die Personalsituation in den Spitälern und im niedergelassenen Bereich weiter verschärfen. Künstliche Intelligenz kann die Probleme zwar nicht lösen, aber zumindest abfedern. Um beim Beispiel der Pandemie zu bleiben. Der digitale Gesundheitsnachweis – Stichwort: 3G-Status – ist mittlerweile omnipräsent. Impfzeugnisse und Befunde werden in elektronischen Krankenakten abgespeichert und in vielen Krankenhäusern kann die Aufnahme bereits mit einem Minimum an physischen Kontakten erfolgen. In den Intensivstationen ist die elektronische Überwachung von Vitalparametern, die Steuerung von Infusionen, Nährsonden und Sauerstoffgeräten bereits Realität. Roboter unterstützen Chirurgen in den OP-Sälen und in den USA oder Singapur gibt es bereits Kliniken, in denen Roboter das Essen zu den Patienten bringen.
Handlungsbedarf besteht aus wissenschaftlicher Sicht noch im niederschwelligen Bereich. Künstliche Intelligenz soll dafür sorgen, dass weniger Menschen in Krankenhäusern landen, ohne dass eine stationäre Behandlung zwingend erforderlich wäre. Egal ob Bluthochdruck, Blutzucker oder Herzrasen: Präzise Messinstrumente, die mit Notrufen verbunden sind, retten Leben. Im Ernstfall könnte den behandelnden Ärzten der „Kollege KI“ assistierend zur Seite stehen.
Im Dialog zwischen Mensch und Maschine wird für den Betroffenen ein neues Behandlungsschema entwickelt und an einem „digitalen Zwilling“ simuliert. Die digitale Transformation hat in vielen Lebensbereichen Einzug gehalten, auch in der Gesundheit. War die Gesundheitsversorgung bisher meist arztzentriert, so werden bei aktuellen Konzepten die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt gestellt. Aus der Perspektive des Betroffenen zeigen sich Optimierungspotenziale – von der Prävention über Diagnose und Therapie bis hin zur Nachbetreuung. Das betrifft auch Entscheidungsprozesse, vereinfachte Informationen oder verkürzte Wartezeiten.
Bei der Forschung & Entwicklung von neuen Diagnostika oder Therapeutika (wie z.B. onkologischen Präparaten) wird zunehmend auf individuelle Faktoren der Patienten Rücksicht genommen. Man schaut sich nicht nur den Einfluss von Geschlecht und Alter, sondern auch genotypische Merkmale oder Lifestyle-Parameter an. Damit kann man bereits in der Entwicklungsphase Effekte erkennen, die dann z.B. bei der klinischen Prüfung berücksichtigt werden.
Über eine Künstliche Intelligenz werden persönliche Daten verifiziert, der Gurgelprozess analysiert und dann über eine sichere Datenverbindung die PCR-Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden digital zur Verfügung gestellt.
Digital Health ist einer der Themenschwerpunkte des Medizintechnik-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria. Gemeinsam mit Unternehmen sowie mit Forschungs- u. Gesundheitseinrichtungen soll in Zukunft die Digitalisierung in der Medizintechnik stärker in den Fokus gerückt werden. Das Ziel ist, durch Kooperationsprojekte und Initiativen mehr Bewusstsein für das Thema „Digital Health“ zu schaffen und somit den Medizintechnikstandort Oberösterreich weiter auszubauen und zu stärken.