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Mit Rekordwerten bei den täglichen Neuinfektionen und aktiv Corona-Kranken in Österreich fällt auch immer mehr Spitalspersonal aus. Verschiebungen von planbaren Operationen und zahlreiche gesperrte Krankenhausbetten sind die Folge. Um Ausfälle abzufedern, dürfen in Niederösterreich positiv getestete Beschäftigte nun nach fünf Tagen Quarantäne sowie 48 Stunden ohne Symptome ihren Dienst freiwillig wieder aufnehmen.
Eingesetzt werden können Mitarbeiter, die diese Vorgaben erfüllen, zur Betreuung von COVID-Patienten, entschied die Abteilung Sanitäts- und Krankenanstaltenrecht des Landes. Grundsätzlich bestehe in Kliniken auch eine weitere Einsatzmöglichkeit. Für zuvor positiv getestetes Gesundheitspersonal gibt es bei Dienstantritt nach fünf Tagen Quarantäne und Symptomlosigkeit die Chance der Durchführung eines PCR-Tests im Spital. Ist dieser negativ bzw. liegt der Ct-Wert bei 30 oder höher, können die Personen auch außerhalb von Corona-Stationen eingesetzt werden.
In den niederösterreichischen Landeskliniken sind nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) per Freitag 1.812 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kontaktpersonen oder mit bestätigter Corona-Infektion dienstverhindert gewesen. Die Gesamtzahl inklusive generellen Krankenständen oder Pflegeurlauben wurde mit 3.387 beziffert. Die Kliniken im Bundesland haben etwa 22.000 Beschäftigte.
Im Wiener Gesundheitsverbund ist derzeit von rund 30.000 Spitals-Mitarbeitern etwa jede oder jeder Zehnte im Krankenstand. Rund 1.500 Betroffene sind mit Corona infiziert, 1.500 weitere aus anderen Gründen krankgeschrieben, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Hinzu kommen abgesonderte Kontaktpersonen und Mitarbeitende mit Betreuungspflichten, wodurch der Personalausfall über zehn Prozent ausmacht.
In den oberösterreichischen Spitälern fehlen derzeit 9,3% des Personals krankheitsbedingt: Von insgesamt 28.044 Beschäftigten seien - Stand Dienstag dieser Woche - 2.616 krankgemeldet, hieß es am Freitag bei der Oö. Gesundheitsholding. Das umfasse nicht nur COVID-Infektionen, sondern alle Krankenstände. Wegen der Personalengpässe müssten auch immer wieder Operationen verschoben werden. Die Zahl sei aber regional sehr unterschiedlich, derzeit rückläufig und jedenfalls geringer als zu Beginn des Jahres.
Weil sich auch in Salzburger Kliniken viele Mitarbeiter wegen einer COVID-Erkrankung oder als Kontaktperson in Quarantäne befinden, müssen auch dort Betten gesperrt und geplante Operationen verschoben werden. Betroffen sind vor allem das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg, das Klinikum Schwarzach im Pongau und das Tauernklinikum im Pinzgau.
Personalausfälle sind "schon länger das größte Problem" in den Tiroler Spitälern, teilte der Sprecher der tirol kliniken, Johannes Schwamberger mit. Die Krankenstände hätten sich im Vergleich zu "normalen Zeiten" verdoppelt. Darunter fielen nicht nur Personen, die sich mit COVID-19 infiziert haben, sondern auch all jene, die ihren Betreuungspflichten nachkämen. "Es müssen täglich zwischen 130 und 150 Betten gesperrt werden", informierte Schwamberger.
In Vorarlberg könnten derzeit 350 Mitarbeitende coronabedingt nicht arbeiten, das sind rund 5,8% der Beschäftigten, so die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG). Nicht dringende Operationen werden verschoben. "Die Leute kommen aus dem Dauereinsatz nicht mehr raus", so Zentralbetriebsratsvorsitzender Thomas Steurer. Es gebe verstärkt Anfragen zu Versetzung und Kündigung.
Auch in den burgenländischen Spitälern ist die Lage angespannt. Sowohl in den Häusern der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten GmbH) als auch im Eisenstädter Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind rund 11% des Personals durch Krankenstände ausgefallen. Planbare Operationen müssen zum Teil bereits verschoben werden.
Laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) ist die Notfallversorgung in den Spitälern des Bundeslandes derzeit nicht kritisch. Doch seit Beginn der Woche müssen geplante Behandlungen und nicht dringend nötige Operationen wegen fehlenden Personals wieder vermehrt verschoben werden. Von den knapp 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien derzeit rund 2.000 im Krankenstand. Etwa 900 von ihnen wegen COVID.
Die Situation in den Kärntner Spitälern ist ebenfalls schon seit Tagen angespannt. Das liegt einerseits an der Zahl der COVID-Patienten, andererseits an den coronabedingten Personalausfällen. Es kommt auch zu Leistungseinschränkungen - einige planbare Operationen müssen verschoben werden. Weiterhin gewährleistet bleibe jedenfalls die Notfallversorgung.