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Gesundheit Burgenland betreibt ein Schwerpunktspital und drei Standardspitäler. Mit mehr als 2.300 Mitarbeitern aus Medizin, Pflege, Therapie, Technik, Verwaltung und anderen Berufen ist die Gesundheit Burgenland einer der großen Gesundheitsdienstleister in Österreich. Mitten in der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde Gesundheit Burgenland Kunde der CGM-Tochter "KMS" und gehört so zu den Trendsettern einer neuen Steuerungsphilosophie in Österreich.
„Eine Fülle von Informationen in SAP, alles war da, nur nicht gut zugänglich“, beschreibt Mag (FH) Andreas Predl die Situation vor 2020. Seit 2009 ist der heutige Leiter der Bereiche Finanzen, Controlling und Einkauf im Unternehmen. Reporting sei eine Domäne von Spezialisten gewesen. Primärärzte bekamen ein PDF mit einem „Zahlenfriedhof“ darauf, mit dem sie wenig anfangen konnten, berichtet Predl. Gesucht wurden sprechende, visible Berichte und Dashboards, mit denen alle Führungskräfte auch arbeiten konnten. Das Herzstück der Gesundheit Burgenland, der OP-Bereich, war bis dahin eine nur eingeschränkt steuerungsfähige Blackbox.
Gesundheit Burgenland wollte nicht bei null anfangen und alles neu erfinden – und kam daher schnell auf KMS. Gut 400 Fragen wurden zu den Anforderungen des Systems gestellt, KMS konnte die gesuchte Gesamtlösung anbieten. Wissen, Daten und Beratung ist das Erfolgsdreieck der KMS-Lösung und des Wissensnetzwerks. Der Umgang im Projekt war dabei von Anfang an von der Philosophie der Partnerschaft geprägt.
Die Corona-Pandemie hat die Priorisierung des Projekts beschleunigt. Mit der Leistungssteuerung ist Gesundheit Burgenland am weitesten fortgeschritten. Der Standard ist jetzt aufgesetzt.
Die Mitarbeiter können die Adaptionen nach einer Schulung heute eigenständig umsetzen, ohne eine IT-Fachkraft zu benötigen. Das KMS-System "eisTIK" wird für drei Bereiche eingesetzt: Patienten (Auslastung und OP-Zahlen), Personal (Rekrutierung, Fehlzeiten) und Finanzen (Kennzahlen). Alle Mit-arbeitenden werden in die Lage versetzt, anhand eines zentralen Steuerungs-Tools den Finanzbericht einzusehen und einzelne Abweichungen nachzuvollziehen. Mit dem Dashboard zum Belegungsmanagement lässt sich tagesaktuell überprüfen, wie sich die Auslastungen entwickeln.
Mein Lieblingsbericht ist der OP-Bericht, auch weil er mit Grafiken und nicht nur mit Zahlen arbeitet. Erst verständliche Diagramme zeichnen das ganze Bild und führen zu Veränderungen, die von allen getragen werden. Unser Ziel ist die gemeinsame Verantwortung für das Thema Steuerung. Qualitäts- und Prozesskenngrößen müssen zusammen betrachtet werden, dafür braucht es ein integriertes Steuerungssystem als Gesamtübersicht.
Demnächst folgt der Personalbericht, mit dem Auslastung und Personalbesetzung besser gesteuert werden können. Vom OP-Controlling verspricht sich die Gesundheit Burgenland neue Erkenntnisse, die die vorhandenen Prozesse verbessern sollen, um insgesamt effizienter zu werden. „Der Druck hin zu Effizienzprogrammen wird wachsen“, prognostiziert Andreas Predl.
Es gelte, die Transparenz und Zuverlässigkeit des Systems zu steigern und die interne Führungskultur weiterzuentwickeln. Voraussetzung für ärztliche und ökonomische Führung sind ein gemeinsames Verständnis und Sichtweise für das Unternehmen Krankenhaus aufgrund einer validen Zahlenbasis.
Als größte Herausforderung der Zukunft sieht Gesundheit Burgenland das Thema Personal. In den nächsten Jahren geht die Generation der Babyboomer in den Ruhestand, der Fachkräftemangel wird sich verschärfen. Noch verfügt Österreich über die meisten stationären Betten in Europa. „Wir müssen mit weniger Personal effizienter werden“, so Predl, „um auch in Zukunft für die Patienten da sein zu können.“ Viele Behandlungen können heute im Vergleich zu früher schneller geleistet werden, die Verweildauern im Krankenhaus werden immer kürzer, weil OP-Methoden, Physiotherapie und Rehabilitation schneller und besser werden.
In den kommenden Jahren will Gesundheit Burgenland ein Höchstmaß an Transparenz erreicht und die Kostenträgerrechnung erstellt haben. „Nur mit Transparenz werden wir uns weiterentwickeln“, fasst Predl zusammen. Transparenz und Effizienz seien keine Ziele an sich, sie erhöhen aber die Zufriedenheit aller Akteure, sowohl die der Mitarbeitenden als auch jene der Patienten.
„Wir müssen, das hat Corona gezeigt, die Versorgungssicherheit langfristig gewährleisten.“ Das betrifft die ganze Wertschöpfungskette in und rund um die Krankenhäuser. Dafür sind Partnerschaften und gute Beziehungen zu Dienstleistern unerlässlich.