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Forscher erproben App zur Vorhersage von Demenz

24. März 2023 | APAMED (APA-OTS)
Älterer Mann, an Demenz erkrankt, die Augen mit der Hand bedeckt, während seine Frau ihn mit geschlossenen Augen umarmt
Älterer Mann, an Demenz erkrankt, die Augen mit der Hand bedeckt, während seine Frau ihn mit geschlossenen Augen umarmt

Das frühe Erkennen einer Alzheimer-Demenz ist für den bestmöglichen Einsatz möglicher Behandlungen und Präventionsmaßnahmen wichtig. Am Institut eHealth der FH Joanneum wurden im Rahmen eines EU-Projektes ein Vorhersagemodell und eine App entwickelt, die das individuelle Demenzrisiko ermittelt und zu Lebensstiländerung motiviert. Seit Jahresbeginn wird das Modell in einer Pilotstudie getestet - u.a. an der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien.

Viele Menschen sind besorgt im hohen Alter an Demenz zu erkranken. Während die Grunderkrankung bis heute nicht heilbar ist, lässt sich der Krankheitsverlauf durch frühzeitige, präventive Maßnahmen positiv beeinflussen. In dem vom Institut eHealth koordinierten EU-Projekt LETHE haben 15 internationale Partnerorganisationen ein personalisiertes Vorhersage- und Interventionsmodell entwickelt. Es soll bei älteren Menschen mittels künstlicher Intelligenz erste Anzeichen für eine kognitive Verschlechterung und entsprechende Risikofaktoren für eine spätere Demenz erkennen und Interventionen ermöglichen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der FH Joanneum.

Das Vorhersagemodell basiert auf verschiedenen klinischen Faktoren, Medikationsdaten und Lebensstilfaktoren wie Ernährung oder regelmäßige Bewegung. "Diese mittels Machine-Learning-Methoden trainierten Modelle sollen dann eine gezielte, schnelle und digitale Intervention ermöglichen, um präventiv dem Fortschreiten der Krankheit entgegenzuwirken beziehungsweise erste Symptome hinauszuzögern", wie Sten Hanke, LETHE-Projektleiter am Institut eHealth, erklärte. Studierende und Forschende des Instituts entwickelten die App und ein Clinical Trial Management System, um unter anderem Einfluss auf die Lebensstile der Patientinnen und Patienten nehmen zu können.

Seit Jahresbeginn wird die Entwicklung im Rahmen einer klinischen Pilotstudie mit insgesamt 160 Personen zwei Jahre lang getestet. In Österreich führt die Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien die Studie mit 40 Patientinnen und Patienten durch. "Beim Vorhersagemodell sehen wir, welche Lebensstilkategorien zu einem erhöhten Risiko beitragen. Der Lebensstil ist ein modifizierbarer Faktor und wir geben den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern zu Beginn und während der Studie natürlich Anreize, negative Gewohnheiten zu ändern", erklärte Hanke. Nach Studienende wird ausgewertet, ob die berechneten Vorhersagen zutreffend sind.

Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer in frühen Stadien einer kognitiven Beeinträchtigung erhalten ein Plastikarmband, das laufend körperliche Fitness-Daten bis hin zur Schlafqualität und Rauchverhalten und Alkoholkonsum aufzeichnet. Über die App bekommen sie virtuelle Coachings, Ernährungs- und Übungspläne, aber auch motivierende Nachrichten des begleitenden Klinikpersonals. Zusätzlich kommen die Teilnehmenden regelmäßig zu Untersuchungen in die Kliniken und es gibt Treffen und Workshops. "Weltweit gibt es eine so lang angesetzte hybride digitale Interventionsstudie bis dato nicht", betonte Hanke

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