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Gesund­heits­ver­sorgung von Kindern nicht bedarfs­orientiert

30. November 2023 | APAMED (APA-OTS)
Kind im Krankenhausbett.
Kind im Krankenhausbett.

Die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen ist in Österreich zumeist nicht am Bedarf orientiert, sondern je nach Vertrags- und Verrechnungsmöglichkeiten historisch gewachsen. Das geht aus dem 14. Bericht zur Lage der Kinder- und Jugendgesundheit hervor. Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga) forderte einmal mehr ein Kinderministerium sowie eine "Kindermilliarde".

Der Fokus des Berichts lag diesmal auf den Angeboten von Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Dabei kam heraus, dass sich das Angebot, gerade wenn man Gesundheitsrisiken wie Armutsgefährdung oder geringeres Bildungsniveau, Arbeitslosenrate etc. berücksichtigt, nicht nach dem Bedarf richtet. Die Experten betonten bei der Pressekonferenz, dass es gerade in der aktuellen, krisenhaften Zeit eine Garantie auf Versorgungssicherheit und damit Chancengerechtigkeit in Bezug auf die Kindergesundheit in Österreich benötigt.

Über ein Fünftel aller armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Menschen in Österreich sind Kinder - insgesamt rund 353.000 Betroffene im Alter von null bis 17 Jahren, so die Kinderliga. Sie haben demnach deutlich weniger gute Startchancen. "Armut, psychische Probleme, Gewalt und mangelnde Bildungschancen schränken die Entwicklung der Talente und Ressourcen junger Menschen teilweise dramatisch ein. Nach wie vor gibt es keine Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in Bezug auf Bildung, Gesundheit, Teilhabe und vieles mehr", sagte Christoph Hackspiel, Präsident der Österreichischen Kinderliga.

Hackspiel sagte, die Aufgabe eines eigenen Kinderministeriums müsste sein, in allen politischen Belangen die Kinderverträglichkeit, die Nachhaltigkeit von Entscheidungen und die Chancengerechtigkeit zu berücksichtigen. Weiters forderte Hackspiel eine "Kindermilliarde" für den Ausbau der oft mangelnden Versorgung und den Abbau langer Wartelisten für Therapien, sowie für die umfassende Stärkung des Bildungs- und Sozialsystems. "Chancenungleichheit bedeutet nicht nur individuelles Leid, sondern stellt auch volkswirtschaftliche Milliardenverluste für unsere Gesellschaft dar und ist eine Gefährdung des sozialen Friedens."

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