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„Med neu denken“ heißt es seit geraumer Zeit im Krankenhaus der Elisabethinen Graz. Bereits im Herbst vergangenen Jahres startete das Projekt in die erste Phase. Das Ziel: Bestehende Strukturen und Abläufe optimieren und zukunftsfit machen. Mittlerweile sind über 130 Personen aus verschiedenen Bereichen beteiligt – gerade das interdisziplinäre Zusammenarbeiten ist einer der entscheidenden Faktoren, wenn es darum geht, Neues effektiv und mit Weitblick umzusetzen.
Grund für das laufende Projekt ist mitunter jene Herausforderung, der die Elisabethinen seit 2021 gegenüberstehen. Gemäß dem „Regionalen Strukturplan Gesundheit“ (RSG) haben die Elisabethinen und die Barmherzigen Brüder Graz ihr Leistungsangebot und Personal im Sinne der Effizienz und der Vermeidung von Doppelstrukturen als „Graz Mitte“ vereint. Durch die damit verbundenen personellen Neuerungen und die Fokussierung auf konservative Schwerpunkte stellte sich für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Frage, wie die Zukunft der Elisabethinen aussehen kann. Unabhängig davon führen der massive Arbeitskräftemangel und steigende ungefilterte Patientenströme im Krankenhaus dazu, dass Ressourcen künftig bestmöglich eingesetzt werden müssen, damit das Gesundheitssystem in Österreich nicht dekompensiert.
Die Elisabethinen Graz setzen mit „Med neu denken“ daher darauf, Probleme frühzeitig zu erkennen und bestehende Prozesse zu optimieren, um langfristig eine hohe Versorgungsqualität aufrechterhalten zu können.
Im Zuge des verfolgten Lean Management-Ansatzes sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die direkt an den jeweiligen Prozessen beteiligt sind, im Erkennen von Problemen und in der Erarbeitung von Lösungen unterstützt werden. Dabei geht es um alltägliche Abläufe im Krankenhausbetrieb, die in der Zukunft zu Gunsten des Personals, der Patientinnen und Patienten sowie der Ressourcenschonung allumfassend effizienter und effektiver gestaltet werden sollen.
Der erste konkrete Schritt wurde mit der „Visite Neu“ gesetzt. Visiten, die zuvor zeitlich ungeregelt oder regelmäßig wegen mehrfach gebuchter Personaleinsatzplanung unterbrochen wurden, wurden soweit optimiert, als dass nun fixe Visitenzeiten und eine interprofessionelle Vorvisite eingehalten werden, bei denen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Patienten, an der Patientin arbeiten, anwesend sein müssen. Der Fokus liegt zu dieser Zeit nur auf den Patientinnen und Patienten – Handys werden umgeleitet oder bleiben aus. Ziel ist, dass alle im Team den gleichen Wissensstand über die Patienten haben. Dies fördert die Interaktion im Team, wodurch von einer hohen Interprofessionalität profitiert und Wissen schnell und unkompliziert weitergegeben werden kann.
Aber nicht nur das behandelnde Team soll adäquat über Patientinnen und Patienten informiert sein – auch diese selbst sollen wissen, was sie im Laufe ihres stationären Aufenthaltes erwartet: Wann geschieht die Visite, welche Therapien sind geplant, wie und wann finden die Mahlzeiten statt und so weiter. Um Patientinnen und Patienten bestmöglich in ihren Behandlungsprozess miteinzubinden, wird seit dem Frühjahr 2023 das „Patient*innenboard“ eingesetzt. Ein Magnetboard, das als Stundentafel dient, auf dem der Tagesablauf des jeweiligen Patienten abgebildet ist. Durch beschriftete Magnetfelder, lassen sich die einzelnen Tagesabschnitte beliebig und schnell verschieben. Das „Patient*innenboard“ hängt für die Patientinnen und Patienten jederzeit einsehbar neben oder gegenüber dem Bett und dient somit als transparentes Kommunikationstool – für das behandelnde Team und für die Patienten selbst.
Alle Patientinnen und Patienten, die zur geplanten oder ungeplanten stationären Aufnahme kommen, werden im Sinne der Effizienz nach klaren Vorgaben vom Personal der Notfallaufnahme aufgenommen. Diagnostik und Therapieplanung erfolgen unverzüglich und der Patient kommt grundversorgt und antherapiert zur weiteren Betreuung auf Station. So kann sichergestellt werden, dass Patientinnen und Patienten sofort die bestmögliche Behandlung bekommen und redundante Prozesse vermieden werden können.
„In Hinblick auf die aktuelle Lage wird das Leistungsangebot mobiler werden müssen. Das umzusetzen, wird nur mit adäquater Telemedizin gehen“, so Primaria Elisabeth Roth, Projektleiterin von „Med neu denken“. So ist es ein langfristiges Ziel, das Angebot an mobilen Diensten weiter auszubauen. Das betrifft Bereiche, wie beispielsweise die Sozialarbeit, den mobilen Schmerzdienst, mobile Betreuung der Heimbeatmung oder die Remobilisation zu Hause.
Das Projekt profitiert vor allem von Interdisziplinarität und Vernetzung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unmittelbar am Prozess beteiligt. Der Vorteil: Frontline-Mitarbeiter können so direkt am Bedarfsort Probleme erkennen, Unterstützung erfahren und die für sie relevanten Abläufe verbessern.
Regelmäßige Workshops und ein stetiges „In-Kontakt-Bleiben“ der verschiedenen Berufsgruppen sind dabei essenziell. Probleme werden selbstständig von den betroffenen Personen erkannt und Ziele und Lösungen werden im Team ausgearbeitet.