Lösungen
Produkte
Informationen zu unseren Produkten, die Gesundheitsprofis entlang der gesamten Patient Journey unterstützen.
ARTIKEL
Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen.
Der oberösterreichische Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat sich für eine bundesweite Strategie zur Akquise von Pflegekräften aus dem Ausland starkgemacht. Österreich sei auf internationalen Jobbörsen kaum sichtbar, Pflegekräfte aus asiatischen Ländern verliere man an andere Staaten. Daher müsse künftig die Zuwanderung und Weiterbildung qualifizierter Fachkräfte priorisiert werden. Die Bundesregierung reagierte gemischt.
In einer Aussendung vom Sonntag monierte Hattmannsdorfer, dass Maßnahmen des zweiten Bundespflegepakets zwar für den Herbst angekündigt, bislang aber noch nicht ins Werk gesetzt worden seien. Im Frühjahr hatte die Bundesregierung verlauten lassen, dass mehr Mittel für die Integration zugewanderter Pflegekräfte in den österreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden sollen.
Ebenjene internationale Akquise von Fachkräften geht Hattmannsdorfer aber nicht schnell genug. Auch stehe man sich innenpolitisch bei der Personalsuche gegenseitig auf den Füßen: Laut "Kurier" rekrutieren die Bundesländer derzeit auf eigene Faust - besonders in Südostasien. Angesichts des Personalmangels nicht verwunderlich:
Um das Konkurrenz-Dilemma zwischen den Bundesländern aufzulösen, brauche es laut Hattmannsdorfer bundesweite Koordination anstatt regionaler Konkurrenz: Eine neu zu schaffende "Bundesagentur zur Anwerbung von Pflegekräften" solle künftig qualifizierte Einwanderer begleiten und deren Angehörige bei der Integration unterstützen, wie es in der Aussendung heißt. Weiter solle sie Abkommen mit Ursprungsländern schließen, um die Einreise zu erleichtern - einen ersten Schritt wagten hierbei die Stadt Wien und die Wirtschaftskammer Österreich in Form eines "Memorandum of Understanding" mit der philippinischen Regierung.
Besonders wichtig sei laut Hattmannsdorfer, das österreichische Image auf dem internationalen Arbeitsmarkt aufzuhübschen: "Den ständigen Ankündigungen" der Bundesregierung müssten "auch Taten folgen, ansonsten sind die Bundesländer weiterhin gezwungen, selbstständig Maßnahmen zu setzen", kritisierte der Soziallandesrat im Statement des Landes vom Sonntag. Dass die Bundesregierung den Ländern in Sachen Pflege "Reformunwilligkeit" vorwerfe, "kaschiert lediglich die eigene Untätigkeit", resümierte der Soziallandesrat.
Unterstützung erhält Hattmannsdorfer von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Gesundheitsminister Rauch hält europaweite Zusammenarbeit für sinnvoller als eine nationale Agentur und unilaterale Pläne - das schüre nur die Konkurrenz zwischen den EU-Staaten. Hattmannsdorfer erwartet hierzu "Unterstützung vom Bund".