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Kein Fort­schritt bei der Gehalts­reform für Tiroler Kranken­haus­ärzte

26. August 2024 | APAMED (APA-OTS)
Traurige, müde Medizinerin.
Traurige, müde Medizinerin.

In anderen Bundesländern konnten wie zuletzt in Vorarlberg Gehaltsabschlüsse erfolgreich verhandelt werden. Tirols Landesrätin Hagele hatte Anfang des Jahres eine Evaluierung der Gehälter der Ärzte und der Pflegeberufe in Auftrag gegeben, denn nur mit diesen Daten sei eine Gehaltsreform möglich. Nun heißt es aber weiter "Bitte Warten" für Tirols Krankenhausärzte, denn aus dem ursprünglich angepeilten Termin für die Präsentation im Frühjahr wurde nichts. Noch bevor der Sommer zu Ende ist, erfährt man aus einer Landtagsanfragenbeantwortung, dass wohl erst Ende 2024 mit einem Ergebnis der Evaluierung zu rechnen sei und dies obwohl sämtliche Tiroler Krankenanstalten ihre Zahlen fristgerecht eingereicht hatten.

Schon jetzt fehlt Gesundheitspersonal auf allen Ebenen des Gesundheitssystems in Tirol. Ein Krankenhaus funktioniert in multiprofessionellen Teams wie ein Uhrwerk. Aber fehlt nur ein Teammitglied als ein Zahnrädchen, steht der Betrieb in diesem Bereich. Die Folgen sind abgesagte Operationen wegen gesperrter Operationssäle oder fehlender Kapazitäten auf Intensivstationen bei großen geplanten Eingriffen. Zur Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung braucht es bei vielen Diagnosen eine Planungssicherheit der therapeutischen Maßnahmen unter Einhaltung bestimmter Zeitfenster. 

Genau diese Planungssicherheit ist für Patienten und das Personal in Tirols Krankenhäusern bereits zusammengebrochen. Patienten nehmen sich für lange aufgeschobene Termine Urlaub bzw. organisieren aufwendig ihr Familienleben, um dann am Tag der stationären Aufnahme zu erfahren, dass der Eingriff leider nicht durchgeführt werden kann. Ärzte müssen ihren Patienten mitteilen, dass aufgrund der seit Jahren vorhergesagten Mangelsituation in einigen Gesundheitsberufen, gewisse Behandlungen nur noch in ausgewählten Krankenhäusern durchgeführt werden können. Das frustriert Patienten und Personal gleichermaßen. Dieser Frust und das Arbeiten an der Kapazitätsgrenze führen dazu, dass die Motivation des Gesundheitspersonals im öffentlichen Gesundheitssystem kontinuierlich abnimmt und schadet darüber hinaus der Mitarbeiterbindung. 

Nicht wettbewerbsfähige Gehälter schränken zusätzlich die Attraktivität des Arbeitsplatzes Krankenhaus für potentielle Bewerber ein. "Die aktuelle Verzögerungstaktik der Politik und die fehlende transparente Informationsweitergabe über den aktuellen Stand der dringend notwendigen Anpassung der Gehälter an die benachbarten (Bundes-) Länder führen zu einer zunehmenden Unruhe im Personal der Tiroler Krankenhäuser und bei den Patienten", mahnt der Präsident der Tiroler Ärztekammer Stefan Kastner.

"Es ist Zeit zu handeln, statt zu beteuern, wie sehr man das Problem sieht", stellt Daniel von Langen, Kurienobmann in der Ärztekammer für Tirol fest und meint weiter "das Land Steiermark hat schon vor einem Jahr mit einem über 130 Millionen Euro schweren Paket die Gehälter in den Krankenhäusern verbessern können. Umgelegt auf Tirol bräuchte es dafür 10 Euro pro Einwohner und Monat. Es geht darum, die Versorgung aufrecht zu halten!"

"Uns steht in der Ärzteschaft eine Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation bevor. Wenn wir unsere Krankenhäuser nicht rasch personell gut aufstellen, wird sich die Versorgung weiter verschlechtern und auch die Ausbildung der nächsten Ärzte-Generation leiden", warnt Klaus Kapelari, Vizepräsident der Ärztekammer für Tirol, und bietet Landesrätin Hagele die Expertise der Ärztekammer an, um die Gehaltsevaluierung schon vor der Fertigstellung einem Faktencheck zu unterziehen.

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