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Spital: Dokumen­tation raubt viel Arbeits­kapazität

9. August 2024 | APAMED (APA-OTS)
Mediziner dokumentieren ihre Arbeitsschritte manuell am Papier.
Mediziner dokumentieren ihre Arbeitsschritte manuell am Papier.

Auch in Österreich wird regelmäßig der Umfang der Bürokratie in Spitälern und niedergelassener Praxis kritisiert. Ohne einen direkten Vergleich zu ermöglichen, hat jetzt eine Studie der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ein bedenkliches Ergebnis erbracht: In Deutschland sind angestellte Ärzte in Spitälern pro Tag im Durchschnitt 2,9 Stunden lang mit Dokumentation und Nachweispflichten beschäftigt.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft repräsentiert den Dachverband der deutschen Krankenhausträger. Er hatte beim Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) eine Blitzumfrage in 225 Allgemeinkrankenhäusern und 98 psychiatrischen Kliniken mit jeweils mehr als 50 Betten in Auftrag gegeben. Diese lief zwischen 24. und 29. Juli dieses Jahres. Unterschiedliche Rücklaufquoten wurden in der Auswertung statistisch ausgeglichen. Die Ergebnisse wurden aktuell in Berlin präsentiert.

Das DKI zum Hintergrund der Umfrage: "In der gesundheitspolitischen Diskussion wird seit längerem die Belastung des Krankenhauspersonals durch einen hohen bürokratischen Dokumentationsaufwand thematisiert. Betroffen sind dabei nicht nur die Mitarbeiter in der Verwaltung, insbesondere auch die patientennahen Berufsgruppen wie Ärzte und Pflegekräfte."

Dieser erhöhte Aufwand könne potenziell negative Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit und Qualität der Krankenhausversorgung in Form von zusätzlichen Kosten und weniger Zeit für die Patientenversorgung haben. Darüber hinaus, so das Institut: "Eine geringere Attraktivität von Arzt- und Pflegeberufen und damit eine Verschärfung des Fachkräftemangels können die Folge sein."

Die Ergebnisse sprechen für eine hohe Bürokratiebelastung von Ärzten und Krankenpflegepersonal. Die Studienautoren mit Hinweis auf die Gesamtzahlen, was das Spitalspersonal in Deutschland betrifft: 

"Ärzte und Pflegekräfte in den deutschen Krankenhäusern verbringen im Schnitt ein Drittel ihrer täglichen Arbeitszeit mit Dokumentationsaufgaben und Nachweispflichten. Fast drei Stunden täglich sind sie mit Dokumentationen und Nachweisen beschäftigt. Rein rechnerisch sind rund 116.600 von knapp 343.000 Vollkräften (34%) im Pflegedienst von Allgemeinkrankenhäusern ausschließlich mit Dokumentationstätigkeiten befasst und für die patientennahen Pflegetätigkeiten nicht mehr verfügbar. Bei den Ärzten sind kalkulatorisch rund 59.500 von gut 165.200 ärztlichen Vollkräften bundesweit (36%) ausschließlich für Dokumentationsaufgaben und Nachweispflichten zuständig."

Im Durchschnitt macht das pro Arbeitstag bei den deutschen Spitalsärzten 2,9 Stunden an Bürokratiebelastung aus. Bei den Angehörigen des Pflegepersonals (Vollzeitbeschäftigung) sind es täglich durchschnittlich 2,7 Stunden.

Diese Zahlen seien erschütternd, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, bei der Vorstellung der Ergebnisse laut der deutschen Ärztezeitung.

Deutsche Experten haben die Sache auch noch anders berechnet: Würde es im Durchschnitt zu einer Reduktion des Aufwandes für Dokumentationsaufgaben um eine Stunde pro Tag kommen, könnte im ganzen Land die Arbeitskraft von rund 21.000 Ärzten und 47.000 Pflegekräften "gehoben" werden. "Die ärztliche Arbeitskraft schlummert in der Bürokratie", sagte der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.

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