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Eine neue App zeigt die Verfügbarkeit aller in Österreich zugelassenen Medikamente in Wiener Apotheken an. Die Ergebnisse der Suche nach einem oder mehreren Arzneimitteln gleichzeitig werden nach Nähe sortiert. Bei Nichtverfügbarkeit wird angezeigt, ob in den gelisteten Apotheken Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff verfügbar sind, wurde von der Apothekerkammer demonstriert. Vorerst sind 70 Apotheken an die ApoScout-App angeschlossen, weitere sollen rasch folgen.
Damit sind bisher rund 20% der Wiener Apotheken dabei, berichtete Thomas Brosch vom Pharmagroßhändler Kwizda, der die Anwendung mit der Kwizda Apo App GmbH entwickelt hat. Ziel sei es, ApoScout in den nächsten Monaten auf andere Bundesländer auszurollen.
In Österreich gibt es rund 1.400 Apotheken, von diesen kann die App bereits alle Standorte mit Telefonnummer und Nacht- sowie Sonn- und Feiertagsbereitschaften nach Nähe gereiht anzeigen, auch wenn sie noch nicht an die Verfügbarkeitssuche nach Medikamenten angeschlossen sind.
Die Vorteile für die Kundinnen und Kunden liegen auf der Hand: "Sie sparen sich das Anrufen in 20, 30 Apotheken", sagte Apotheker Christian Wurstbauer bei der Präsentation der App-Funktionen in einer Innenstadt-Apotheke. Die Anwender können aus der App direkt in der angezeigten Apotheke anrufen und sich die gewünschten Medikamente auf die Seite legen lassen, ergänzte Brosch. Zum gewählten Standort, wo das Medikament verfügbar ist, kann sich der Nutzer auch hinnavigieren lassen.
Apothekerinnen und Apotheker sparen sich ebenfalls das Telefonieren und Suchen nach verfügbaren Medikamenten für ihre Kunden. Derzeit sei in jeder Apotheke eine Mitarbeiter jeweils rund einen ganzen Arbeitstag nur damit beschäftigt, erläuterte Philipp Saiko, Präsident der Apothekerkammer Wien.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) freute sich, dass die Apotheker auf seine Anregung vom vergangenen Sommer hin "wirklich etwas Tolles produziert haben". Die App werde es "den Menschen leichter machen". Für jene, die mit Handy-Anwendungen nicht so vertraut sind, folgt in zwei bis drei Wochen eine Zusammenarbeit mit der Gesundheitshotline 1450, die die Medikamentenverfügbarkeiten dann ebenfalls beauskunften kann, erläuterte Hacker.
Wie im vergangenen Winter seien laufend rund 600 Medikamente mit verschiedenen Packungsgrößen nicht oder nur eingeschränkt verfügbar, berichtete Brosch. Die Vorbereitung sei aber für diese Saison gut gewesen, um den Kunden zumindest Alternativen anbieten zu können. Arzneien gegen Erkältungskrankheiten sind derzeit verfügbar, erläuterte Wurstbauer aus der Praxis in seiner Apotheke. Bei Antibiotikasäften für Kinder zeichne sich aber ab, "dass es knapp wird". Daher sei es wichtig, dass zuletzt Wirkstofflager in Österreich angelegt wurden, um notfalls Medikamente in sogenannter magistraler Rezeptur in den Apotheken selbst herstellen zu können.