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UK St. Pölten: Replan­tations­zentrum im inter­natio­nalen Spitzen­feld

27. Februar 2024 | APAMED (APA-OTS)
Chirurg greift zu OP-Werkzeug.
Chirurg greift zu OP-Werkzeug.

Als einziges Zentrum in Niederösterreich versorgt das Replantationszentrum der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten rund um die Uhr zahlreiche amputierte Körperteile bei Patientinnen und Patienten interdisziplinär.

"Die Behandlung solcher Verletzungen ist sehr komplex und ressourcenintensiv und daher an entsprechend spezialisierte Zentren gebunden. Am Universitätsklinikum St. Pölten ist es möglich, auch bei schweren Handverletzungen eine Rekonstruktion von Form und Funktion zu erreichen und unsere Patientinnen und Patienten wieder bestmöglich in Alltag und Beruf zu integrieren", so der für die Landeskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.

Hände sind die am meisten verletzten Körperteile des Menschen mit gelegentlich kompletten Abtrennungen (Amputationen) von Fingern oder Händen. Diese Amputationsverletzungen können einzelne Finger, aber auch komplette Hände, Arme oder Extremitäten betreffen. Dank intensiver präventiver Maßnahmen (z.B. Arbeitsschutz) konnte die jährliche Zahl dieser schweren Verletzungen über die letzten Jahrzehnte österreichweit immer weiter reduziert werden. Dennoch werden am Replantationszentrum Universitätsklinikum St. Pölten jedes Jahr viele amputierte Körperteile interdisziplinär versorgt. 

In etwa 30 bis 40 Fällen pro Jahr ist ein Rekonstruktionsversuch technisch möglich. Die Erfolgsrate konnte in den letzten fünf Jahren auf über 83% der Fälle gehoben werden und liegt somit im internationalen Spitzenfeld. Hierbei werden mikrochirurgisch verletzte Strukturen versorgt und Amputate wieder angenäht. Für diese hochkomplexen Operationen benötigt es eine entsprechende Expertise von allen betreuenden Fachgruppen: Plastische Chirurgie, Unfallchirurgie und Anästhesie.

Durch die Zusammenarbeit können bei richtiger Indikation diese Verletzungen mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederhergestellt und eine sinnvolle Funktion erzielt werden. 

Hierzu Befunderhebung der verletzten Strukturen und im Anschluss die Rekonstruktion dieser. Für die oftmals notwendige Wiederherstellung der Durchblutung werden unter dem hochauflösenden OP-Mikroskop die Fingergefäße mit Fäden, die kleiner als menschliche Haare sind, wieder verbunden. Zusätzlich müssen oftmals beschädigte Strukturen durch körpereigene Ersatzteile rekonstruiert werden. Somit erfolgt die Rekonstruktion von Fingern oder Händen nach einem genauen Plan, um diese effizient und sicher wiederherzustellen. Für diese Eingriffe sind daher Operateure mit mikrochirurgischer und traumatologischer Expertise notwendig sowie ein Team aus Anästhesie und OP-Pflege, welches für diese Eingriffe mehrere Stunden gebunden ist.

Auch die Nachsorge dieser Patienten ist komplex und muss möglichst umfassend erfolgen. Dies beinhaltet zum Beispiel die frühe Betreuung durch geschulte Psychologen, um den meist plötzlichen Unfall und dessen Folgen bewältigen zu können. Des Weiteren muss nach erfolgreicher Operation die Funktion der betroffenen Hand durch das spezialisierte Therapieangebot des Klinischen Instituts für Physikalische Medizin und Rehabilitation wie zum Beispiel Physiotherapie oder auch zusätzlicher Elektrotherapie rasch wiederhergestellt werden.

Über das Universitätsklinikum St. Pölten

  • Das UK St. Pölten steht für Spitzenmedizin in Niederösterreich. Als Referenzzentrum mit breitem medizinischen Spektrum und ausgeprägtem überregionalen Charakter bietet es eine Maximalversorgung
  • 17 Abteilungen und sechs Institute sind am Standort St. Pölten angesiedelt. Etwa 3.000 Mitarbeitende versorgen jährlich mehr als 46.000 Patienten stationär und 432.000 ambulant. 
  • Mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ist das Universitätsklinikum St. Pölten einer der klinischen Standorte für die Ausbildung von Medizinstudierenden. Am Klinikareal entsteht eine der modernsten Kliniken Europas. 
  • Das Land Niederösterreich investiert mehr als 510 Millionen in den Gesamtausbau des Standortes. Ziel ist es, auch in Zukunft Spitzenmedizin am Puls der Zeit anzubieten. 
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