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"Das Motto des Caritas Perspektivensymposiums lautete: Von der Pflege für die Pflege", sagt Gabriela Hackl, Organisatorin des Symposiums, selbst gelernte Pflegefachkraft und heute Pflegeexpertin bei der Caritas. 150 Vertretern unterschiedlicher Trägerorganisationen erarbeiteten gemeinsam mit Experten etwa von der Arbeiterkammer, aus dem universitärem Bereich oder der Patienten- und Pflegeanwaltschaft Reformvorschläge für eine nachhaltige Reform des Langzeitpflegebereichs.
Das Manifest wurde heute, Dienstag, im Caritas Pflegewohnhaus St. Teresa an Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch übergeben. "Die Bundesregierung hat mit der Pflegereform viele wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hier ist Vieles gelungen, was lange nicht möglich war. Doch gerade die Herausforderungen in der Langzeitpflege erhalten noch zu wenig Aufmerksamkeit. Wir werden weitere Schritte brauchen, um die Langzeitpflege als Berufsfeld attraktiver zu machen und Kolleg*innen hier langfristig zu entlasten. Und wer wüsste besser, welche Maßnahmen es braucht, als jene Menschen, die selber im Langzeitpflegebereich arbeiten?", so Hackl.
Caritasdirektor Klaus Schwertner ergänzt: "Wer einen Pflegenotstand verhindern will, muss die Mitarbeitenden in der Langzeitpflege weiter stärken. Denn die Langzeitpflege ist die Königsdisziplin im Pflegebereich. Dieses Manifest beruht daher auf den Erfahrungen zahlreicher Menschen, die nicht nur die positiven Seiten des Berufs, sondern auch die mit ihm verbundenen Herausforderungen kennen. Um den Pflegebereich nachhaltig zu reformieren, ist es unerlässlich, dass die praxisnahe Expertise der Pflegekräfte herangezogen wird. Nur so können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Situation für die Pflegekräfte in der Langzeitpflege von heute und morgen verbessern."
Das Manifest wurde im Rahmen des Perspektivensymposiums "Pflegeleicht!" nach der Barcamp-Methode erarbeitet. In Kleingruppen konnten die Teilnehmer*innen über ihre Ideen und Fragen diskutieren und Inhalte einbringen. Davon ausgehend wurden Forderungen für das Manifest formuliert. "Für uns war es wichtig, einen offenen Raum zu ermöglichen, wo alle Mitwirkenden zu Wort kommen und ihre Ideen und Fragen gleichwertig einbringen können. Unser zentraler Zugang war, ein Gespräch auf Augenhöhe zwischen allen Organisationen und Positionen in der Pflege zu ermöglichen - so wie wir es uns auch von der Politik wünschen", so Hackl.
In dem Manifest werden acht Themen- bzw. Problemfelder benannt, wo aktiver Verbesserungsbedarf gesehen wird. Zu jedem Punkt werden auch spezifische Lösungsvorschläge vorgestellt.
"Die Pflege ist für viele nicht nur Beruf, sondern Berufung. Die schönen Seiten des Pflegeberufs sollten dringend auch in der Öffentlichkeit stärker gezeigt werden. Doch es ist auch Realität, dass Kolleg*innen in der Langzeitpflege in einem emotional und körperlich herausfordernden Setting arbeiten und langfristige Unterstützung und Entlastung brauchen", so Hackl. Das Pflegemanifest sieht auch vor, dass die individuellen Kompetenzen der Mitarbeitenden in der Pflege gestärkt und effizienter eingesetzt werden, außerdem soll mehr Praxisanleitung in den Ausbildungen für Pflegeberufe erfolgen. Die Vertreter wünschen sich überdies eine österreichweite Harmonisierung der Pflegeleistungen. Um die vorgestellten Maßnahmen umzusetzen wird auch eine bessere Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern gefordert.
Eine gemeinsame Umfrage von Foresight (vormals SORA) und Caritas zur Pflegesituation in Österreich bestätigte zuletzt, dass ein Großteil der österreichischen Bevölkerungen Maßnahmen zur Verbesserungen im Pflegebereich unterstützen.
"Das Thema Pflege beschäftigt viele Menschen in Österreich, auch über den Pflegebereich hinaus. Viele machen sich Sorgen, wer sie oder ihre Angehörigen einmal pflegen wird. Mehr als 95 Prozent gaben an, Maßnahmen zur Verbesserung für Pflegekräfte, Pflegebedürfte und deren Angehörige zu unterstützen. Das ist ein enormer Zuspruch und ein starkes Zeichen an die Politik, weitere Schritte für den Pflegeberuf auf den Weg zu bringen", so Schwertner.
Und weiter: "Die Hälfte der Befragten gab an, dass das Thema Pflege für sie wahlentscheidend sei. Gleichzeitig sagte nur jede*r Fünfte, dass die bisherigen politischen Maßnahmen ausreichend seien. Die politischen Entscheidungsträger*innen sind also gut beraten, die Situation ernst zu nehmen und eine echte Systemreform in der Pflege auf den Weg zu bringen. Denn das Thema wird uns alle noch länger beschäftigen - auch über diese Legislaturperiode hinaus".