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Sowohl im Krankenhaus als auch in den Arztpraxen ist Digitalisierung angesagt. Wirklich durchsetzen wird sich diese Technologie aber nur, wenn die im Gesundheitswesen Tätigen davon einen klaren Nutzen erwarten können. Dies erklärten Experten am Donnerstag bei den Praevenire Gesundheitstagen in Eisenstadt. IT & KI dürfen gerade im Gesundheitswesen kein Selbstzweck sein.
Karl Lehner von der Oberösterreichischen Gesundheitsholding: "Alle Krankenhausträger scheuen sich derzeit davor, ihre Krankenhaus-Informationssysteme auszutauschen." Bei den dann notwendigen Ausbildungsaktivitäten für bis zu zehntausenden Beschäftigten sei man da sehr vorsichtig.
Es gibt aber auch Reservationen, was die Menschen selbst betrifft. Lehner: "Es gibt junge Ärzte, die nicht in die Radiologie gehen, weil sie Angst davor haben, dass die Künstliche Intelligenz sie ersetzen könnte." Dabei existiert derzeit gerade wieder Pessimismus, was den Nutzen von KI & Co. betrifft.
Reinhard Riedl von der Fachhochschule Bern: "Die Realität ist, dass wir bereits mehr als 60 Jahre Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz haben. Und immer wird versprochen, dass sie binnen zehn Jahren alle Probleme löst. Gerade jetzt raunzen aber alle - und Großunternehmen klagen, dass diese Technik viel kostet und eine endlose Kette von Fehlern produziert."
Karl Lehner von der Oberösterreichischen Gesundheitsholding meinte dazu, gerade leicht zu bedienbare digitale Lösungen, welche die Arbeit der Benutzer erleichterten, würden den Ausschlag bezüglich Erfolg oder Misserfolg ausmachen. Jeder Beteiligte müsse einen "Win-Win" lukrieren können.
Ganz speziell gilt das offenbar für den Bereich der niedergelassenen Ärzte. Alexander Moussa von der Österreichischen Ärztekammer: "In den nächsten zehn Jahren werden wir die Hälfte der Kassenärzte nicht mehr haben. Zehn Prozent sind jetzt schon über 65 Jahre alt. Diese Kollegen machen nur mit, wenn sie verstehen, dass eine Digitalisierung ihnen hilft." Bei in Kassenordinationen drei bis fünf Minuten Zeit für einen Patienten dürfe neue Technik einfach keinen erhöhten Zeitaufwand bedeuten.
Mittlerweile arbeiten Fachleute zum Beispiel bereits daran, die in Zukunft vorgeschriebene Krankheitscodierung und Dokumentation möglichst zu vereinfachen. So könnte zum Beispiel eine Codierung aus den verschriebenen Arzneimitteln abgeleitet werden, wie Helmut Dultinger von der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) darstellte. Ohne eine Kontrolle und Wartung durch den jeweiligen Arzt werde es aber nicht gehen.