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Mädchen öfter von Suizid­ge­danken betroffen

8. September 2024 | APAMED (APA-OTS)
Depressives Mädchen.
Depressives Mädchen.

Die Zahl der Beratungsgespräche des psychosozialen Notdienstes Rat auf Draht zum Thema Suizidalität ist weiter alarmierend hoch. Von Jänner bis Ende August dieses Jahres wurde 751 Mal zu dieser Thematik beraten, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht, hieß es am Montag anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September.) Besonders betroffen seien Mädchen und junge Frauen. Soziale Medien würden oft als Verstärker wirken.

"Durchschnittlich führen wir zum Thema Suizid täglich vier Beratungen mit Kindern und Jugendlichen", sagte Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht. Vor allem die Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen sei belastet, auf sie entfallen 308 Beratungen im Beobachtungszeitraum. Dahinter folgen die 19- bis 24-Jährigen (182 Beratungen) sowie die Elf- bis 14-Jährigen (125 Beratungen).

Im Beobachtungszeitraum seien 508 Anrufe von weiblichen Personen gekommen, 230 der Anrufer waren männlich, vier divers und neun unbekannten Geschlechts. Mädchen und jungen Frauen falle es vermutlich auch leichter, über Sorgen zu sprechen, so die Expertin. Die Quote für Suizidversuche sei bei ihnen höher als bei gleichaltrigen Burschen und jungen Männern, die Suizidrate bei männlichen Jugendlichen aber deutlich erhöht im Vergleich zu gleichaltrigen Mädchen. Wer mit dem Thema allein bleibt, sei stärker gefährdet als diejenigen, die darüber sprechen. In Akutsituationen sollte man auch nicht zögern, einen Arzt zu kontaktieren oder Polizei und Rettung zu verständigen, wurde betont.

"Grundsätzlich sind Menschen eher suizidgefährdet in Phasen, in denen sie große Umbrüche erleben", erläuterte Satke. "Gleichzeitig ist die Impulskontrolle bei Jugendlichen häufig noch geschwächt." 

Zusätzliche Belastungen seien durch die Coronapandemie, den Krieg gegen die Ukraine, den Gaza-Konflikt sowie Teuerungen und finanziellen Sorgen entstanden.

"Bei Jugendlichen kommt häufig hinzu, dass Betroffene durch Social Media den Eindruck haben, andere Gleichaltrige sind glücklicher, haben ihr Leben besser im Griff oder sind 'normaler'", sagte Satke. 

Besonders problematisch seien Inhalte, die eine negative Weltsicht, Selbstverletzung und Suizid glorifizieren und Hilfsangebote als nutzlos darstellen. 

Mädchen und junge Frauen seien davon besonders, "weil sie sich vermehrt in sozialen Netzwerken aufhalten, sich viel rascher mit anderen vergleichen und ein verzerrtes Selbstbild entwickeln".

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