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PRAEVENIRE setzt auf Neu­start in der Gesund­heits­politik

17. April 2025 | APAMED (APA-OTS)
Neustart.
Neustart.

Der Verein PRAEVENIRE präsentiert sein aktuelles Jahrbuch 2024/25 und diskutiert mit führenden Gesundheitsexperten konkrete Lösungsansätzen für eine zukunftsfitte Versorgung.

Mit dem PRAEVENIRE Jahrbuch 2024/25 legt Vereinspräsident Dr. Hans Jörg Schelling erneut ein umfassendes Kompendium aktueller Herausforderungen, Reformideen und Handlungsempfehlungen für die österreichische Gesundheitspolitik vor. „Die neue Regierung bringt neue Chancen die Versorgung neu zu denken,“ bringt er das Motto auf den Punkt und zeigt sich erfreut, dass das Programm der Bundesregierung bereits zahlreiche Maßnahmen enthält, die seit Jahren zentrale Anliegen von PRAEVENIRE widerspiegeln.

 

Effizienzsteigerung dringend erforderlich

Trotz der positiven Zeichen kämpft das solidarische Gesundheitssystem mit Ineffizienz und Finanzierungsengpässen. „Wir brauchen dringend optimierte Prozesse und den verstärkten Einsatz digitaler Lösungen, den Ausbau der Verhältnis- und Verhaltensprävention sowie die Stärkung der Eigenverantwortung in der Bevölkerung,“ sagt Schelling. Auch in die Förderung der diagnostischen Forschung muss nach Ansicht des PRAEVENIRE Präsidenten investiert werden. Als Erfolgsfaktor sieht er die Einführung eines bundesweit koordinierten Lotsensystems, das Patienten zum jeweils besten Versorgungsangebot führt und Strukturreformen in Richtung einer sektorenübergreifender Planung des Gesundheitsangebotes.

 

Reformpläne aus Sicht der Österreichischen Gesundheitskasse

Mag. Peter McDonald, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und Obmann-Stellvertreter Andreas Huss, MBA, betonten ebenfalls die Bedeutung struktureller Reformen, innovativer Versorgungskonzepte und einer stärker präventionsorientierten Gesundheitsstrategie. „Unsere Aufgabe ist es, auch in Zukunft Spitzenmedizin auf e-Card für alle Menschen in Österreich sicherzustellen, unabhängig vom sozialen Status oder Einkommen“, betont McDonald. Klar ist für ihn, dass es dazu tiefgreifende Veränderungen in mehreren Schlüsselbereichen benötigt: die Stärkung von Selbstverantwortung, Gesundheitskompetenz und Prävention, das Angebot mit den Bundesländern gemeinsam finanzierte neue Versorgungsformen wie Schmerz-, Diabeteszentren und damit die Stärkung des niedergelassenen und fachärztlichen Bereichs sowie den Ausbau telemedizinischer Angebote. „Wir planen ein ärztliches Beratungsangebot via Telefon oder Video, sodass jeder Bürger und jede Bürgerin innerhalb von 30 Minuten an die richtige Stelle weitergeleitet werden kann“, beschreibt McDonald nur eine von vielen Maßnahmen.

Huss plädiert dafür aktuelle Leistungen auf Evidenz und Effizienz zu überprüfen: „In Österreich gibt es 108 öffentliche Spitäler, Dänemark hat bei etwas geringerer Bevölkerungszahl 32.“ Daher sollen nicht mehr notwendige oder in hoher Qualität führbare Akutspitäler schrittweise in moderne, multidisziplinäre ambulante Einrichtungen umgebaut werden. Unsere im internationalen Vergleich sehr ärztezentrierte Versorgung müsse um alle anderen Gesundheitsberufe ergänzt werden. Diese müssen auf Augenhöhe mit den Ärzt:innen im Sinne einer multidisziplinären Patient:innenversorgung zusammenarbeiten: „Ein Umdenken hin zum Einsatz aller Gesundheitsberufsgruppen, etwa auch durch die Einrichtung von Pflege- und Therapiepraxen auf die Ärzt:innen zuweisen können, ist dringend notwendig. Daher müssen auch die Aufgaben zwischen den Gesundheitsberufen neu verteilt werden.“

 

Prävention, die wirkt

Für die nächste Bundeszielsteuerungskommission wünscht sich Huss die Aufnahme von vier zusätzlichen Impfungen ins Erwachsenen- Impfprogramm. Ebenso soll die Kariesprophylaxe im Eltern-Kind-Pass verankert werden. Auch hier bringt er den Vergleich mit nordischen Ländern: „In Schweden sind über 90 % der 18-Jährigen kariesfrei und bleiben das meist bis ins hohe Alter. Österreich bringt es nur auf knapp 50%.“ Der ÖGK-Experte wünscht sich auch eine bessere Ressourcensteuerung durch Digitalisierung, etwa bei der bildgebenden Diagnostik. „In Österreich haben wir viermal so viele CT- und MRT- Untersuchungen wie etwa Finnland und trotzdem warten manche oft viel zu lange auf ihre Untersuchungen, die sie dringend brauchen würden“, so Huss. Ein modernes, digital unterstütztes Zuweisungsmanagement könnte rasch Abhilfe schaffen. Geht es nach den ÖGK-Plänen, so sollen die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) und die Gesundheitshotline 1450 konsequent weiterentwickelt und ausgebaut werden. Ziel sei es, dass nicht länger Patienten mit den Befunden im Plastiksackerl durch das System wandern, sondern ihre Befunde, Medikamente, Labor- und Bilddaten – überall, schnell, sicher und effizient digital zu Verfügung stehen.

 

Rückblick und Ausblick

Zu all diesen zentralen Themen der Gesundheitsversorgung dokumentiert das PRAEVENIRE Jahrbuch 2024/25 sowohl Konsens als auch Dissens und versteht sich als Arbeitsgrundlage für Politik und Systempartner auf dem Weg zu einem resilienten, patientenorientierten Gesundheitssystem. „Wir haben uns erfolgreich als Player im Stakeholderdialog positioniert, um neue Konzepte auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen und freuen uns, wenn wir auch in Zukunft gemeinsam Lösungen für ein solidarisches, finanzierbares System mit auf den Weg bringen können,“ so Schelling.

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