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Wie KI helfen könnte, die Sektoren im Gesund­heitswesen zu über­brücken

24. Februar 2025 | Walter Zifferer
Binärer abstrakter Hintergrund mit heller Ausstrahlung im digitalen Raum, glühende Wolke von Big Data, Informationsfluss.
Binärer abstrakter Hintergrund mit heller Ausstrahlung im digitalen Raum, glühende Wolke von Big Data, Informationsfluss.

Im österreichischen Gesundheitswesen gibt es mehrere intersektorale Säulen, wie zum Beispiel die Primärversorgung, die stationäre Versorgung, die ambulante Versorgung, die Pflege, die Rehabilitation und die Gesundheitsförderung. Diese Säulen sind traditionell voneinander getrennt, was zu einer Fragmentierung der Versorgung führen kann. Künstliche Intelligenz kann eine Schlüsselrolle dabei spielen, die intersektoralen Säulen aufzubrechen und eine nahtlosere, effizientere Versorgung zu ermöglichen.

 

Datenintegration und -analyse

Die Gesundheitsdaten sind entstehungsgemäß in den verschiedenen Sektoren verstreut. KI kann dazu beitragen, die verschiedenen Sektoren des Gesundheitssystems durch eine effektivere Datenintegration zu verbinden. Dabei können die verschiedenen Datenquellen analysiert und verknüpft werden, um eine ganzheitliche Sicht auf den Patienten zu erhalten. In der Folge ist eine koordinierte Versorgung möglich und es kann verhindert werden, dass Patienten mehrfach untersucht oder behandelt werden müssen.

Beispiel: Eine KI-basierte Plattformen kann alle relevanten Gesundheitsdaten (Diagnosen, Labordaten, Medikamente) zentralisieren und zugriffberechtigten Ärzten sowie Pflegepersonal sektorenübergreifend zur Verfügung stellen.

 

Telemedizin und Fernüberwachung

Durch die Förderung von Telemedizin und Fernüberwachung kann den Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Sektoren verbessert werden. So können Patienten zu Hause überwacht werden, was insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder in der Pflege von älteren Menschen von Vorteil ist. KI-gestützte Systeme können Anomalien in den Gesundheitsdaten erkennen und eine schnelle Intervention von Fachkräften im Krankenhaus oder in der Primärversorgung ermöglichen.

Beispiel: KI-gestützte Systeme zur Überwachung von Patienten mit chronischen Erkrankungen (wie Diabetes oder Herzinsuffizienz) können in Echtzeit Daten analysieren und Empfehlungen für Anpassungen der Behandlung an die behandelnden Ärzte in verschiedenen Sektoren weitergeben.

 

Prädiktive Analytik und personalisierte Medizin

Mit KI können aus den gesammelten Daten prädiktive Modelle entwickelt werden, die die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten oder Gesundheitsproblemen vorhersagen. Dies kann helfen, Frühwarnsysteme zu entwickeln, die Gesundheitsrisiken frühzeitig erkennen und Patienten frühzeitig in der Primärversorgung oder bei spezialisierten Fachkräften betreuen. Eine solche präventive und personalisierte Medizin kann helfen, den Übergang zwischen den Sektoren fließender zu gestalten und den Bedarf an intensiven stationären Behandlungen zu reduzieren.

Beispiel: KI-Algorithmen könnten aus Patientendaten potenzielle Risikogruppen identifizieren und präventive Maßnahmen empfehlen, wie z.B. Ernährungsberatung oder physiotherapeutische Maßnahmen, bevor es zu einem Krankenhausaufenthalt kommt.

 

Automatisierung und Effizienzsteigerung

KI kann dabei helfen, administrative Prozesse zu automatisieren, die in der Kommunikation zwischen den Sektoren erforderlich sind. Dies betrifft zum Beispiel die Dokumentation, die Terminplanung, das Management von Versichertenakten und die Koordination von Überweisungen zwischen Fachärzten und Krankenhäusern.

Beispiel: KI kann den Prozess der Patientenüberweisung automatisieren, sodass Informationen effizient und ohne manuelle Eingriffe zwischen den Sektoren ausgetauscht werden, was zu weniger Fehlern und kürzeren Wartezeiten führt.

 

Entscheidungsunterstützung

KI-basierte Entscheidungshilfesysteme können den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen (Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten) helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies fördert die Konsistenz der Behandlungen und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, was insbesondere in der Übergabe von Patienten zwischen verschiedenen Sektoren wichtig ist.

Beispiel: Ein KI-gestütztes System kann bei der Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus Empfehlungen für die weitere Behandlung in der ambulanten oder stationären Pflege unter Berücksichtigung der bisherigen Behandlungshistorie und des aktuellen Gesundheitszustands geben.

 

Patientenorientierte Versorgung und KI-gestützte Kommunikation

KI kann auch eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Patientenkommunikation spielen, insbesondere beim Übergang zwischen verschiedenen Sektoren. Chatbots und digitale Assistenten können Patienten dabei unterstützen, ihre Gesundheitsdaten zu verstehen, ihre Medikation zu verwalten und Termine zu koordinieren. Dies sorgt dafür, dass Patienten in jedem Sektor gut informiert und in den Behandlungsprozess integriert bleiben.

Beispiel: Ein KI-gestützter Gesundheitsassistent kann Patienten durch ihre gesamte Behandlungsketten begleiten - von der Primärversorgung bis zur Reha - und sicherstellen, dass keine wichtigen Informationen verloren gehen.

 

KI hat also das absolut Potenzial dazu, die intersektoralen Säulen im österreichischen Gesundheitswesen aufzubrechen, indem sie eine nahtlose Kommunikation und Integration zwischen den verschiedenen Sektoren fördert. Dies würde zweifelsfrei zu einer wesentlich effizienteren, patientenorientierteren Versorgung führen und die Fragmentierung des Systems verringern. Aber eine derartige Umsetzung erfordert insbesondere ein robustes Datenschutzkonzept, klare regulatorische Rahmenbedingungen und die Bereitschaft, Technologie in bestehende Systeme zu integrieren. Und die Umsetzung dieser Rahmenbedingungen wird wohl Jahre dauern, wenn man an die "Reformbereitschaft" der österreichischen Ärztekammer denkt.

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