CGM Global
Lösungen
Produkte
Informationen zu unseren Produkten, die Gesundheitsprofis entlang der gesamten Patient Journey unterstützen.
ARTIKEL
Erfahren Sie alles über die Vision, Mission sowie die Menschen, die die CompuGroup Medical weltweit prägen.
Mit der Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes ist das Fax im Gesundheitswesen mit Anfang 2025 in Österreich Geschichte. Die Alternativen sind vielfältig.
Das Fax galt per Telefonleitung oder Funk als sichere Methode der Datenübertragung zwischen GDAs. Mit modernen Online-Faxdiensten landet es als unverschlüsselte E-Mail im Postfach und ist nicht mehr DSGVO konform. Zudem kommt: Das Fax wurde verwendet, da es keine flächendeckend verfügbare Alternative gegeben hat, und es war schlecht in andere Systeme integriert. Eine gesamtösterreichische Lösung werde derzeit dringend gesucht, heißt es aus Expertenkreisen. Die Bundeskurie niedergelassener Ärzte (BKNÄ) empfiehlt bis dahin etablierte gerichtete Befundübermittlungssysteme zu verwenden.
Das sichere E-Mail-Service „Datennetz Medizin (DaMe)“ wird seit Jahrzehnten von einem Telekomanbieter betrieben und bisher nur zur sicheren Übermittlung von Befunden und Laboranforderungen verwendet. Krankenhäuser nutzten DaMe zum Versand, andere GDAs wie Apotheken, Physiotherapeuten, Hauskrankenpflege, Pflegeheime verwendeten DaMe bisher gar nicht. Günther Masser, Internist aus Graz, sieht mit den neuen Anforderungen Verbesserungsbedarf: „Eine DaMe-Nummer ist in Adressverzeichnissen nicht integriert und nicht eindeutig zuordenbar. Einzelsendungen könnten auf Empfängerseite nicht automatisch als zusammengehörig erkannt werden. Bei Weiterleitung eines z.B. CT-Befundes scheint nur der letzte Versender auf, nicht der Befundverfasser.“
Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser setzen das Gesundheitsnetz Vorarlberg (GNV) für die Befundübermittlung an den niedergelassenen Bereich und Gesundheitsstellen ein. Über die Landesgrenzen hinaus kommt DaMe zur Anwendung. Die IT-Experten betonen, wie wichtig es ist, geeignete digitale Kommunikationswege zu wählen. Dabei seien technischen Möglichkeiten, aber auch der Arbeitsaufwand für Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Im Wiener Gesundheitsverbund kommt die Software FTAPI (File Transfer Application Platform for Integration) mit End2End Verschlüsselung zum Einsatz. Diese Software wird auch von der ÖGK angeboten, die zusätzlich noch einen Zugang für GDAs im Unternehmerserviceportal freigeschaltet hat. Die Kepler Universitätsklinikum GmbH in Linz schlägt neben den oben genannten Möglichkeiten auch einen postalischen Versand vor.
Das vom Salzburger Gesundheitsfonds SAGES geförderte Pilotprojekt „medSpeak“ stellt eine geschlossene Kommunikationsplattform für alle Gesundheitsberufe dar. Harald Kornfeil, niedergelassener Arzt, EDV-Referent der Salzburger Ärztekammer und Mitinitiator: „medSpeak war als Fax-Ersatz zum Dokumentenversand gedacht, die Nutzer lieben aber vor allem die einfache, informelle Kommunikation in Form von Chats. Rund 300 GDAs vorwiegend aus dem Bundesland Salzburg sind aktiv dabei.“
Alexander Moussa, Arzt für Allgemeinmedizin in Hartberg und Leiter des BKNÄ-Referats „e-Health in Ordinationen“: „Die Österreichische Ärztekammer hat stets eine einheitliche Lösung gefordert, die sich nahtlos in den Ordinationsalltag integrieren lässt.“ Lücken sehen die Experten auch in unvollständigen Adressverzeichnissen. Keines der Verzeichnisse umfasst alle Kommunikationspartner. Dazu Günther Masser: „Ähnlich wie beim Telefon braucht jeder GDA, auch die Hauskrankenpflege und die Physiotherapeutin, einen Anschluss.“
Quellen und Links:
www.arztnoe.at/fuer-aerzte/news-details/wegfall-der-faxausnahme-ab
fachportal.gematik.de/anwendungen/ti-messenger
Quelle: ÖKZ 1/2025, 66. Jahrgang, Springer-Verlag.