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Wir müssen die Risiken mini­mieren!

2. März 2021 | Walter Zifferer
Weggeworfene Bananenschale
Weggeworfene Bananenschale

Digitalisierung verändert derzeit sämtliche Lebensbereiche in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit. Scheinbar schleichend, aber in Wirklichkeit im Höllentempo geht’s voran. Allerdings nicht nur einer Weise, Aktenpapier durch Laptop-Tippen zu ersetzen. Sondern in einer Form, die schlichtweg ALLES verändert: was wir tun und wie wir es tun!

Übersetzt auf das Gesundheitswesen bedeutet dies: Es werden nicht nur Administrationsprozesse automatisiert und Optimierungspotenziale durch die Abkürzung von (realen) Wegstrecken erzielt, sondern insbesondere durch den Einsatz von Technologien zur Vernetzung der Leistungserbringer und von Künstlicher Intelligenz zahlreiche Optimierungspotenziale gehoben. Die Qualität von Diagnosen wird erheblich verbessert, besseres Monitoring erhöht die Sicherheit von Patienten beträchtlich. Und was uns wie der große Schritt erscheint, ist nur der Anfang einer neuen Zeit.

 

Verdrängung?

Doch ist tatsächlich alles Gold, was glänzt? Denkt man etwas weiter, drängen sich schnell einige Fragen auf: Wie geht es weiter? Was kommt danach? Wie wird weiter optimiert werden? Viele junge Ärzte und Pfleger fragen sich zurecht: Verdrängt der technologische Fortschritt meine Position als Arbeitskraft? IT bietet gegenüber der menschlichen Arbeitskraft erhebliche Vorteile wie etwa flexible Skalierungseffekte, Krankenstands- und Urlaubsfreiheit, 7x24, Ermüdungsfreiheit, emotionale Berechenbarkeit, stetig wachsende Kapazitäten und Merkfähigkeiten.

Doch das menschliche Gehirn ist der künstlichen Intelligenz (derzeit noch) in vielen Punkten klar überlegen: Das menschliche Handeln ist ganz einfach anders - „human“ eben. Im Vergleich zu heutigen Supercomputern kann unser Gehirn auf Basis einer ausgeprägten Intelligenz hervorragend Filtern, sich an verändernde Rahmenbedingungen anpassen, ist dynamisch entscheidungsfähig, verfügt über menschliche Empathie und ethische Grundeinstellungen. Und gerade Letzteres ist speziell im Gesundheitswesen von höchster Bedeutung.

 

Wettbewerb?

Wenn es für uns Menschen gut ausgehen soll, kann es kein Wettbewerb sein. Das Rennen im direkten Duell geht mit Sicherheit an die Maschinen. Die gezielte Kombination der Vorteile beider Systeme bringt den wirklichen Vorteil für den Patienten. 

Das ermüdungsfreie, immer konzentrierte IT-System vereint mit dem erfahrenen, auf inhaltliche Relevanz fokussierten, intelligenten und empathisch agierenden medizinischen Experten stellt das Idealkonstrukt dar. Aber nur, wenn die betroffene Fachleute die vermeintliche Furcht abbauen und die "böse Bedrohung durch die Digitalisierung" besser als hilfreichen Support annehmen.

 

Risiken

Nichts ist frei von Risiken. Weder die Verabreichung eines Medikaments, noch eine Diagnose oder die Entscheidung einer Anordnung. Stets kann es zum absolut äußersten - dem Tod des Patienten - führen. Auch die Anwendung von digitalen Systemen kann nicht risikofrei sein. Das ist keine Frage des Reifegrades der Lösung. Wir leben im permanenten Wandel und Fortschritt. 

Wenn wir uns auf Innovationen zum Zweck des Patientenwohls einlassen, müssen Risiken im jeweiligen Behandlungskontext identifiziert, analysiert, bewertet und schließlich bewältigt werden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (Deutschland), die Plattform Patientensicherheit (Österreich) und die Stiftung Patientensicherheit (Schweiz) unterstützen Organisationen dabei mit konkreten Handlungsempfehlungen - es werden die wichtigsten Risiken für Patientenversorgung aus Expertensicht aufgezeigt und Lösungswege beschrieben.:

  • Unzureichender Schutz des IT-Netzes vor externen Angriffen
  • Unzureichender Schutz des IT-Netzes vor unberechtigten Zugriffen
  • Nichtverfügbarkeit von IT-Infrastrukturen u/o Patientendaten
  • Überlassung von Daten an externe Dienstleister
  • Unsichere Einbindung aktiver Medizinprodukte in IT-Netze
  • Unzureichende digitale Kompetenz therapeutischer Teams

 

Diese Auflistung macht schnell klar: neben technologischen Bedrohungen spielt der Faktor Mensch eine bedeutende Rolle. 

Jeder analoge, manuelle Eingriff, stellt rein mathematisch betrachtet eine wesentlich größere Fehlerquelle dar, als ein digitaler. 

Alle an der Versorgung beteiligten Personen müssen sich ihres Beitrages und ihrer Verantwortung im Kontext des neuen Gesamtsystems bewusst sein. 

Der Umgang mit Technologien muss erlernt und gekonnt werden. Je stärker die Vernetzung zwischen Mensch und Maschine voranschreitet, desto wichtiger ist die digitale Kompetenz der Anwender.  

 

Inspiration:

f&w, 11/2019, S.1004: Prof. Dr. Reinhard Strametz, Hardy Müller: „Risiken minimieren, Chancen nutzen".

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