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Gesund­heits­berufe: Im digitalen Zeitalter besonders attraktiv!

17. Januar 2022 | Walter Zifferer
Ärztin, Arzt und Patientin im Gespräch
Ärztin, Arzt und Patientin im Gespräch

Das Zeitalter der Digitalisierung ist jung. Offiziell begann es 1990, also vor etwa 30 Jahren. Es werden vier Evolutionsstufen unterschieden:

  • Die Stufe 1 (1990 bis 2000) beschäftigte sich mit der grundsätzlichen Vernetzung von einzelnen Computern
  • In der Stufe 2 (2000 bis 2015) ging es insbesondere um die Einführung, Akzeptanz und um die allgemeine alltägliche Nutzung von mobilen Geräten (Smart Phones).
  • Aktuell befinden wir uns in Stufe 3, die Experten etwa 2030 als beendet ansehen - hier steht das IoT (Internet der Dinge) im Fokus, sowie die Reife der bisher verfügbaren Plattformen und Systeme.
  • Mit der vierten Evolutionsstufe (ab ca. 2030) soll es schließlich zur völligen Verschmelzung unserer realen und der digitalen, vernetzten Welt kommen.

 

Die gute Nachricht

Aktuell, also in Stufe 3, gibt es wohl die bisher attraktivsten Jobaussichten für gut ausgebildete junge Menschen. Es ist gerade diese Reifephase, die uns erstmals wirklich nutzenstiftende Softwareanwendungen entwickeln lässt. Was vor einigen Jahren noch nicht möglich war, liegt heute zum Greifen nahe: Technologie ist verfügbar, Wissen ist abgreifbar.

 

Die Realität

Tatsächlich aber tun sich heute viele junge Menschen schwer, um Ihren beruflichen Weg zu finden. 

  • Gab es noch vor wenigen Jahren nur wenige Berufsbilder, so sind es heute vergleichsweise unübersichtlich viele - zu viele?
  • Waren es vor 2 Jahrzehnten noch Konventionen und oftmals durchaus enge gesellschaftliche Korsetts, die jungen Menschen ihre freie Entfaltungsmöglichkeiten einschränkten, so ist es heute nahezu unmöglich, einen Fokus und ein Profil für sich selbst zu definieren. Es scheint alles möglich und das Angebot an Berufswahl, Freizeitgestaltung bis hin zur Auswahl von "Freunden" scheint heute - unterstützt durch digitale Tools - unendlich.
  • Waren Jugendliche in den 1990er und 2000er Jahren harte Konkurrenten um zu wenige Jobs am Markt, so kämpft der heutige Heranwachsende mit Informationsüberflutung und Desorientierung.

 

Was soll ich eigentlich mal werden?

Alles, was digitalisiert werden kann, wird es auch werden. Ob es uns gefällt, oder nicht, aber so wird es sein. Wie in Evolutionsstufe 4 oben beschrieben, wird unser gesamtes Leben ein Hybrid aus analog und digital werden, wo uns die Grenzen für uns nicht mehr erkennbar sein werden. Es wir eine völlig neue "Realität" entstehen. Dennoch wird es Lebensbereich geben, die noch länger analog bleiben.

Menschen werden essen und trinken, sie werden reisen, Schutz in physischen Unterkünften suchen (wohnen) und sie werden sich wohl analog kleiden. Vor allem aber: sie werden SEIN - Ihre Existenz, ihre Gesundheit, ihre Ernährung und ihr wohnen - all dies wird nach wie vor weitgehend analog ablaufen - wenngleich natürlich massiv unterstützt von digitalen Systemen.

Ich halte diesen Gedanken für wichtig. Denn viele heutigen Berufe (Banken, Versicherungen, Bauwirtschaft,...) wird in den kommenden immer mehr durch Softwareentwickler verändert. Was aber soll man denn heute noch lernen, wenn man kein Softwareingenieur werden möchte? Nun - was im digitalen Zeitalter so wichtig ist, wie nie zuvor, ist das Verständnis von Prozessen und die Interaktion mit Mitmenschen. Wer Skills in diesen beiden Bereichen hat, muss sich um seine berufliche Zukunft keine Sorgen machen.

 

Gesundheitsberufe: Zukunftsjobs mit Perspektive

So halten es viele Experten für ausgeschlossen, dass Gesundheitsberufe zukünftig weitgehend durch Maschinen dominiert werden. Menschen möchten in Interaktion mit Menschen sein - Computer sollen Experte bestmöglich dabei unterstützen, bessere Entscheidungen zu treffen. 

Eines der wenigen Dinge, die analoge Wesen besser verstehen als digitale, ist der Umgang mit der menschlichen Spezies. Denn hier geht es weniger um Logik, als um Gefühl und um echte Individualität. 

So schwierig der Alltag für Akteure im Gesundheitswesen aktuell in Zeiten der COVID-Pandemie sind, so spannend ist dieses Berufsbild in einer zunehmend digitalen Welt. Denn kaum in einer anderen Branche zählt soziale Kompetenz gepaart mit Achtsamkeit und Expertenwissen mehr. 

Es bleibt die Hoffnung, dass die aktuell massive Überlastung der einzelnen Gesundheitsdienstleister abnimmt und dieser Berufszweig jene positive Ausstrahlung zurückbekommt, die sie verdient!

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