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Krebshilfe und OeGHO präsentieren den "Österreichischen Krebsreport 2023" und weisen auf wichtige Massnahmen hin, um die Krebsversorgung 2040 zu gewährleisten.
Mit dem "Österreichischen Krebsreport 2023" bieten die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) und die Österreichische Krebshilfe auch dieses Jahr wieder einen umfassenden Überblick über Epidemiologie, Früherkennung, Forschung und Versorgung von Menschen mit Krebs. Bei der Präsentation weisen die beiden Organisationen auf dringend notwendige Maßnahmen hin, um eine optimale onkologische Versorgung (weiterhin) zu gewährleisten.
Somit dürften 2040 etwa 29 bis 37 Millionen Menschen weltweit neu an Krebs erkranken. Auch in Österreich wird in den kommenden Jahren die Zahl der Krebsneuerkrankungen aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung weiter zunehmen, wie Statistik Austria auf Grundlage der Bevölkerungsprognose, der Krebsstatistik und der Todesursachenstatistik berichtet. Aktuell erkranken jedes Jahr etwa 45.000 Menschen in Österreich an Krebs, rund 400.000 leben mit einer Krebsdiagnose.
"Die Prognose von Krebsneuerkrankungen, also der Inzidenz, sowie die Prognose des gesamten Krebsgeschehens, sprich der Prävalenz, sind wesentliche Datenquellen für die evidenzbasierte Planung im Gesundheitswesen", so Mag. Dr. scient. med. Monika Hackl, Leiterin des Österreichischen Nationalen Krebsregisters der Statistik Austria.
Die Bevölkerung Österreichs wird bis 2040 um ca. 8% wachsen (Österreichischer Krebsreport, Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2022). Besonders der Anteil älterer Menschen (65+) wird überproportional ansteigen (um etwa 50%).
Damit geht auch ein entsprechender Anstieg von Krebsneuerkrankungen in dieser Altersgruppe (hohe Risikogruppe) einher. "Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge," so Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie.
"Die onkologische Versorgung von Menschen mit Krebs steht bereits jetzt - nicht zuletzt durch den bekannten Personalmangel - vor großen Herausforderungen. Wenn wir in den nächsten Jahren einerseits mit einer massiven Zunahme von Neuerkrankungen konfrontiert sind und andererseits mit einer erfreulich längeren Überlebenszeit, müssen JETZT dringende Maßnahmen umgesetzt werden, um auch weiterhin eine optimale onkologische Versorgung – in jeder Phase der Erkrankung – zu gewährleisten."
Um die Herausforderungen der stetig ansteigenden onkologischen Versorgung, insbesondere in der Pflege, in Zukunft zu bewältigen, wurde bereits 2023 von OeGHO, Krebshilfe und Arbeitsgemeinshaft hämatologischer & onkologischer Pflegepersonen (AHOP) die Etablierung des Berufsbildes "Cancer Nurse" sowie der "Advanced Cancer Nurse" als Chance für das Gesundheitssystem und wichtige spezialisierte Rolle in der Pflege von Menschen mit Krebs aufgezeigt. "
Die Rolle der Cancer Nurse als Expert:in für hämatologische und onkologische Pflege ist leider in Österreich – im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern – erst in Ansätzen etabliert," so Ewald Wöll. "Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, das zu ändern und das Berufsbild "Cancer Nurse" raschest möglich zu etablieren," so Wöll.
Krebshilfe und OeGHO verweisen als weitere wichtige Maßnahme auf den seit 2022 angekündigten und zugesagten Ausbau von "Palliative Care & Hospizversorgung" in Österreich. "Der Bedarf an Hospiz- und Palliativversorgung wird in den kommenden 25 Jahren erheblich ansteigen," so Univ.-Prof. Dr. Armin Gerger, wissenschaftlicher Leiter des Österreichischen Krebsreports.
"Wir wissen, dass derzeit an Qualitätskriterien sowie an der Erstellung/Verwaltung einer Datenbank als umfassende Datenbasis für die Planung/Evaluation der Versorgung durch die Gesundheit Österreich GmbH (im Auftrag des BMSGPK im Einvernehmen mit den Ländern und den Trägern der Sozialversicherung) gearbeitet wird, aber die Zeit drängt," so Gerger. "Aktuell kann noch keine genaue Angabe darüber gemacht werden, wann und in welchem Umfang die versprochenen Gelder in Höhe von 108 Mio. Euro für den Ausbau eingesetzt werden können."
Basis der Fortschritte in der Behandlung von Krebs ist die Forschung, welche im Österreichischen Krebsreport mit Bezug auf Österreich ebenfalls dargestellt wird. "Sieht man sich den publikatorischen Output der österreichischen Krebsforschung mittels "Web of Science-Auswertung" an, zeigen sich beeindruckende Erfolge", so Univ.-Prof. Dr. Armin Gerger. "Die Zahl der Originalarbeiten in onkologischen Fachjournalen bedeutet, dass jeden Tag ca. zwei Publikationen aus Österreich erscheinen, die zum Fortschritt in der Onkologie weltweit beitragen." Gerger verweist auf die Wichtigkeit der klinischen Forschung und unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit, entsprechende Rahmenbedingungen für Klinische Studien zu schaffen und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Die Österreichische Krebshilfe weist darauf hin, dass die meisten Krebspatienten im Laufe ihrer Erkrankung massive psychische Symptome (v.a. Depressionen und Progredienzangst) entwickeln, die von Psychologen mit psychoonkologischer Zusatzqualifikation – wie den Beratern der Krebshilfe – effizient behandelt werden können. "Psychoonkologischen Unter- oder Mangelversorgung wirkt sich nicht nur negativ auf die Möglichkeiten zur emotionalen Bewältigung der Erkrankung aus, sondern auch auf die Perspektive einer möglichst schnellen Reintegration in Alltag und Beruf," so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.
Die Österreichische Krebshilfe sieht sich seit Jahren mit einem permanenten Anstieg an Beratungs- und Hilfsbedarf für Patient:innen und Angehörige konfrontiert und verweist darauf, dass ein weiteres Ansteigen weder personell noch finanziell nur von der Krebshilfe bestritten werden kann. "Derzeit wird der Bedarf an kostenfreier psychoonkologischer Versorgung vorwiegend von der Österreichischen Krebshilfe abgedeckt –finanziert ausschließlich aus Spenden. Wir begrüßen daher grundsätzlich die ASVG-Änderung, die es ermöglichen wird, klinisch-psychologische Leistungen gleichgestellt mit psychotherapeutischen Leistungen über die Sozialversicherungsträger abzurechnen. Wir hoffen und erwarten, dass die "Psychoonkologie" in diese neue Regelfinanzierung aufgenommen wird, denn die Finanzierung dieser wichtigen Versorgung darf nicht länger nur der Krebshilfe überlassen werden," so Sevelda.