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"Langweilig – denken die meisten Kollegen, die aus der Akutmedizin kommen. Aber spätestens, wenn sie ein paar Stunden bei uns sind, wird schnell klar, dass genau das Gegenteil der Fall ist", berichtet Bernauer.
Am Standort Bad Hall stehen 120 Betten für Patienten mit neurologischen und kardiologischen Erkrankungen zur Verfügung. Auch eine Station für erhöhten Pflegebedarf gibt es. Hier greift das Rotationsprinzip, erklärt Bernauer: "Die Kollegen sind nie permanent auf einer bestimmten Station eingeteilt, sondern wechseln nach einigen Monaten. Denn natürlich ist die Arbeit mit schwer kranken neurologischem Patienten körperlich viel anstrengender. Im Ausgleich dazu sind die Kollegen danach wieder für die Aufnahmen und die selbstständigen Patienten zuständig. Das ist körperlich leichter, mental aber fordernder."
Die Rehabilitationsmedizin basiert auf dem biopsychosozialen Modell. Nicht das schnelle Reparieren, sondern die nachhaltige Verbesserung der Gesundheit – ganz individuell nach den eigenen Lebensumständen – steht im Mittelpunkt.
Das schätzt auch die bereits seit 16 Jahren im Klinikum Bad Hall tätige diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Eva Stinglmair, "Wir begleiten unsere Patienten mindestens 3 Wochen lang. Bei uns gibt es täglich neue Herausforderungen, gleichzeitig läuft es aber viel geplanter ab, als in einem Akutspital, in dem permanent ungeplante Aufnahmen sind."
Ein wesentliches Merkmal in der Reha ist die so genannte aktivierende Pflege. "Wir vermitteln den Patienten, wie sie wieder an Selbstständigkeit gewinnen können", so Stinglmair. "Gerade in der Neurologie haben wir auch viele junge Patienten, die durch ihre Erkrankung einen riesigen Einschnitt erlebt haben. Wir geben ihnen das nötige praktische und theoretische Wissen, um wieder auf die Beine zu kommen."
Außerdem steht auch die Überleitpflege, welche die Patienten auf die Rückkehr zuhause vorbereitet, das Wund- und Diabetesmanagement sowie Aufgaben in Schulung, Beratung und Motivationsförderung im Klinikum auf der Tagesordnung.