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Die offenbar rasante Zunahme von Autoimmunkrankheiten in der westlichen Welt ist ein beängstigendes und gleichzeitig komplexes Phänomen, das höchstwahrscheinlich multifaktoriell bedingt ist. Die Kombination von Veränderungen in der Umwelt, Ernährung und Lebensweise in der westlichen Welt scheint eine Schlüsselrolle zu spielen. Präventionsstrategien könnten darin bestehen, den Kontakt mit nützlichen Mikroben zu fördern, die Darmflora zu unterstützen und einen gesunden Lebensstil zu forcieren.
In der westlichen Welt sind die Lebensbedingungen hygienischer, und Kinder haben weniger Kontakt mit Mikroben und Parasiten. Dadurch wird das Immunsystem weniger „trainiert“, was zu einer Überreaktion gegen harmlose oder körpereigene Stoffe führen kann. Weniger Exposition gegenüber landwirtschaftlichen Umgebungen, natürlicher Erde und Tieren korreliert mit einem erhöhten Risiko für Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes und Morbus Crohn.
Umweltgifte wie Schwermetalle, Chemikalien und Luftverschmutzung können das Immunsystem dysregulieren. Auch der westliche Ernährungsstil, der reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und gesättigten Fetten ist, kann Entzündungen fördern und die Darmflora (Mikrobiota) schädigen, was mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung steht.
Die Mikrobiota im Darm spielt eine Schlüsselrolle für das Immunsystem. Antibiotika, Konservierungsstoffe und eine ballaststoffarme Ernährung können die Vielfalt der Darmflora verringern und Autoimmunreaktionen fördern. Krankheiten wie Multiple Sklerose oder rheumatoide Arthritis wurden mit einer gestörten Mikrobiota assoziiert.
Manche Menschen haben eine genetische Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen, aber die Häufigkeit dieser Gene hat sich nicht geändert. Stattdessen könnten Umwelt- und Lebensstilfaktoren bei genetisch anfälligen Personen Autoimmunerkrankungen auslösen.
Chronischer Stress, Schlafmangel und Bewegungsmangel können das Immunsystem beeinträchtigen und entzündliche Prozesse verstärken. Psychosoziale Faktoren wie soziale Isolation, Urbanisierung, Depression und Angststörungen sind ebenfalls Risikofaktoren für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen.
Insbesondere in höheren Breitengraden, wird Vitamin-D-Mangel aufgrund von weniger Sonnenexposition immer häufiger. Vitamin D ist entscheidend für die Regulation des Immunsystems und könnte vor Autoimmunreaktionen schützen.
In vielen westlichen Ländern gibt es eine alternde Bevölkerung. Ältere Menschen sind deutlich anfälliger für Autoimmunerkrankungen, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter ganz einfach schwächer wird. Eine steigende Lebenserwartung führt also zu einer höheren Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen.
Bessere Diagnosetechniken und ein größeres Bewusstsein für Autoimmunerkrankungen könnten jedoch durchaus auch eine Zunahme nur suggerieren - jedoch erklären diese Faktoren nicht den gesamten Anstieg!