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Die 23 Ordensspitäler Österreichs versorgen jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten. Um das österreichische Gesundheitswesen zukunftsfähig mit allen Akteuren gemeinsam gestalten zu können, haben die Ordensspitäler fünf konkrete Forderungen an die Politik formuliert:
Rund zwei Millionen versorgte Österreicherinnen und Österreicher jährlich unterstreichen den großen Beitrag der Ordensspitäler als tragende Säule der österreichischen Gesundheitsversorgung. Ihre Vielfältigkeit und ihr Engagement für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sind von hohem gesellschaftlichem Wert. Die Trägervielfalt als wesentlicher Faktor für Transparenz und Effizienzsteigerung durch freien Marktzugang muss daher auch in Zukunft sichergestellt werden.
Aufgrund der Beschlussfassung der Landesbudgets ist eine langfristige Krankenanstaltenplanung nur schwer und jedenfalls nicht abgesichert möglich. Ein derartiger Zustand wäre in der Wirtschaft unvorstellbar. Eine rechtlich abgesicherte, einheitliche und langfristige Finanzierung der Krankenanstalten ist aber Voraussetzung für eine erfolgreiche wirtschaftliche Betriebsführung. Wünschenswert wäre ein Finanzierungssystem aus einer Hand für den stationären und niedergelassenen Bereich mit einem kostendeckenden Punktewert auch als Anreiz zur Kosten- und Leistungsoptimierung.
Die Ordensspitäler setzen sich für eine einheitliche Finanzierungsstruktur für alle Krankenhäuser ein und fordern eine Überarbeitung der derzeitigen Situation. Die Ordensspitäler arbeiten mit den jeweiligen Bundesländern, in denen sie tätig sind, sehr gut zusammen; die derzeitige Finanzierung der Ordensspitäler über die Landesgesundheitsfonds (LKF) ist allerdings nicht kostendeckend. Die fondsfinanzierten Ordensspitäler fordern daher eine gesetzlich verankerte, kostendeckende Finanzierung ihrer Leistungen. Eine einheitliche und für alle Marktteilnehmer gleiche Finanzierung wäre auch EU-konform. Im Rahmen einer gesetzlich vereinheitlichten Spitalsfinanzierung könnte auch die derzeit diskutierte Versorgung österreichischer Gastpatienten geregelt werden.
Das LKF-System muss an die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen angepasst werden. Dabei sind insbesondere der medizinische Fortschritt und die demographische Entwicklung zu berücksichtigen. Dabei sollten auch Anreize für eine weitere Ambulantisierung von Spitalsleistungen umgesetzt werden.
Als kurzfristige Maßnahme sollten steuerliche Anreize geschaffen werden, um die Vollzeitbeschäftigung attraktiver zu gestalten. Dadurch könnten rasch zusätzliche personelle Ressourcen geschaffen werden. Darüber hinaus braucht es eine klare und rechtssichere Zuwanderungsstrategie, um Fachkräfte nach Österreich zu holen. Die Ordensspitäler Österreichs fordern insbesondere einen nationalen Schulterschluss, um das Image der Pflegeberufe attraktiver zu gestalten. Nur so wird es langfristig gelingen, ausreichend Menschen für diese sinnstiftende Tätigkeit zu begeistern.
"Die Ordensspitäler Österreichs leisten als tragende Säule des Gesundheitswesens einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung. Bundesweit steht jedes fünfte Spitalsbett in einem Ordenskrankenhaus. In vielen Regionen stellen sie die medizinische Grundversorgung sicher. Mit unseren Forderungen setzen wir uns für eine zukunftsorientierte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung ein, die wir gemeinsam mit der Politik und allen Akteuren weiterentwickeln und an die Herausforderungen der Zukunft anpassen wollen. Von besonderer Bedeutung sind dabei eine langfristige Finanzierung, das Bekenntnis der Politik zur Trägervielfalt sowie Planungssicherheit", betont Peter Bohynik, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs.