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Das Gesundheitswesen in Österreich ist sektoral gegliedert, "um die Versorgung der Bevölkerung effektiv zu organisieren und spezialisierte Leistungen für verschiedene Gesundheitsbedürfnisse anbieten zu können". Diese sektorale Gliederung ist eine historisch und wirtschaftlich bedingte Struktur. Sie mag zwar auf den ersten Blick die Effizienz und Spezialisierung fördern, stellt die Akteure entlang der Patient Journey aber gleichzeitig vor immense Abstimmungsaufgaben zwischen den Sektoren, um eine hochwertige Patientenversorgung möglich zu machen.
Unterschiedliche Gesundheitsbereiche haben sich über Jahrzehnte weitgehend unabhängig voneinander entwickelt - so insbesondere der stationäre Sektor (Krankenhäuser) und der ambulante Sektor (niedergelassene Ärzte). Besonders in Europa, und somit auch in Österreich, war die stationäre Versorgung in Krankenhäusern traditionell ein zentraler Bestandteil des Gesundheitssystems, während ambulante Praxen oft von privaten Ärzten betrieben wurden. Diese getrennten Strukturen haben sich bis heute gehalten.
Die sektorale Aufteilung ermöglicht zweifelfrei eine gute Spezialisierung der jeweiligen Einrichtungen. So ist der stationäre Bereich auf akute und intensivmedizinische Behandlungen fokussiert, während der ambulante Bereich vor allem präventive, diagnostische und nachsorgende Aufgaben übernimmt. Diese Aufteilung erlaubt eine gezielte Ressourcenzuteilung und Qualifikation des Personals: In Krankenhäusern arbeiten spezialisierte Teams für schwere und komplexe Fälle, während niedergelassene Ärzte in ihrer eigenen Praxis besser auf die Bedürfnisse der regelmäßigen Gesundheitsversorgung eingehen können.
Unser österreichisches Gesundheitswesen wird von verschiedenen Körperschaften finanziert und verwaltet, darunter die Sozialversicherungsträger, der Bund, die Länder und die Gemeinden. Diese haben unterschiedliche Verantwortlichkeiten, was zur Aufteilung in Sektoren geführt hat:
Ambulante Versorgung wird größtenteils von der Sozialversicherung finanziert und umfasst niedergelassene Ärzte sowie Fachärzte in privaten Praxen.
Stationäre Versorgung wird hauptsächlich von den Ländern und dem Bund finanziert und umfasst Krankenhäuser und Spezialkliniken.
Die sektorale Gliederung ermöglicht so eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten und erleichtert die Finanzierung und Verwaltung durch verschiedene Institutionen.
Die sektorale Struktur hilft auch bei der Planung und Organisation von Kapazitäten und Ressourcen. Krankenhäuser und ambulante Einrichtungen haben unterschiedliche Anforderungen an Infrastruktur, medizinische Geräte und Personal, was eine getrennte Planung vereinfacht.
Besonders für den ländlichen Raum bietet die Gliederung Vorteile, da so regionale Unterschiede besser berücksichtigt werden können, zum Beispiel durch unterschiedliche Angebote an ambulanten und stationären Leistungen in städtischen und ländlichen Gebieten.
Eine sektorale Struktur bietet eine bessere Möglichkeit zur Kostenkontrolle, da jeder Sektor für spezifische Leistungen und Aufgabenbereiche zuständig ist und so gezielter Budgetierungen vorgenommen werden können.
Für bestimmte Arten von Behandlungen können Kosten durch die Zuweisung an den ambulanten oder stationären Bereich optimiert werden. Notwendige, aber weniger kostenintensive Behandlungen werden ambulant behandelt, während der teurere stationäre Sektor für komplexere Fälle reserviert bleibt.
Unterschiedliche Patientengruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die in einem sektoral gegliederten System besser bedient werden können. So können zum Beispiel chronisch kranke Patienten regelmäßig ambulant betreut werden, während Akutpatienten eine stationäre Behandlung benötigen.
Dies trägt dazu bei, dass die Versorgung gezielter und effizienter auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden kann.
Trotz der genannten Vorteile führt die sektorale Gliederung zu Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Abstimmung und Vernetzung zwischen den Sektoren geht. Informationsverluste und ineffiziente Übergänge führen laufend zu Versorgungsbrüchen, die das Wohl der Patienten einerseits und die Kostenstruktur auf der anderen Seite massiv beeinträchtigen.