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Patientenportale haben großes Potenzial, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. Sie fördern die Transparenz, die Patientenautonomie, die Effizienz im Gesundheitssystem und die Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern. Langfristig tragen sie zur besseren Versorgung, insbesondere bei chronisch kranken Patienten, bei und erleichtern den Zugang zu wichtigen Gesundheitsinformationen. Mit der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitssystems und der Verknüpfung zur elektronischen Patientenakte wird ihre Bedeutung in den kommenden Jahren weiter wachsen.
Patientenportale ermöglichen Patienten den direkten Zugriff auf ihre medizinischen Daten, wie z.B. Laborbefunde, Diagnosen, Medikationspläne und Krankenhausberichte.
Dies fördert das aktive Selbstmanagement, da Patienten eigenständig auf wichtige Informationen zugreifen können, ohne auf Arztbesuche warten zu müssen. Denn Patienten können ihre Daten jederzeit einsehen, was besonders bei chronischen Erkrankungen hilfreich ist, wo eine engmaschige Überwachung der Gesundheitsdaten erforderlich ist.
Patientenportale bieten den Zugang zu gesundheitsbezogenen Informationen, zu Aufklärungsmaterialien und auch interaktiven Tools, die Patienten helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen. Indem Patienten mehr Kontrolle über ihre Daten haben, können sie aktiver an ihrem Gesundheitsmanagement teilnehmen und die Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften verbessern.
Patienten können über Portale mit ihrem Arzt kommunizieren, Fragen stellen oder Unterlagen hochladen, was die Wartezeiten und die Notwendigkeit von persönlichen Terminen reduziert. Dies ist besonders hilfreich für chronisch kranke Patienten, die regelmäßig Kontakt zu ihrem Arzt benötigen.
Viele Patientenportale bieten integrierte Telemedizin-Funktionen, die es Patienten ermöglichen, virtuelle Sprechstunden zu buchen oder mit Ärzten über Videotelefonie zu sprechen, was die Flexibilität und den Zugang zu ärztlicher Versorgung verbessert.
Österreichische Patienten können über das ELGA-Patientenportal auf ihre eigenen Gesundheitsdaten zugreifen, die in ELGA gespeichert sind. Diese Verknüpfung ermöglicht es den Nutzern, verschiedene Arten von Gesundheitsinformationen wie Befunde, Entlassungsbriefe und Medikationslisten einzusehen. Auch in Deutschland sind Patientenportale zunehmend mit der elektronischen Patientenakte (ePA) verknüpft, die ein zentraler Bestandteil der Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen ist.
Patienten erhalten über das jeweilige Portal Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten, können selbst bestimmen, wer Zugriff auf ihre Daten hat, und diese Informationen an ihre Ärzte weiterleiten. Patienten können über Portale Einwilligungen verwalten und steuern, welche Ärzte und medizinischen Einrichtungen Zugang zu bestimmten Informationen haben.
Patientenportale unterstützen eine lückenlose Dokumentation von Krankheitsverläufen und Behandlungen, was eine bessere Abstimmung zwischen verschiedenen Ärzten und Gesundheitsdienstleistern ermöglicht. Diese durchgängige Verfügbarkeit von Daten hilft, unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abzustimmen.
Besonders bei komplexen, chronischen Erkrankungen können Portale die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachrichtungen und Hausärzten verbessern, da alle beteiligten Akteure einen einheitlichen Zugang zu relevanten Daten haben.
Viele Verwaltungsprozesse, wie das Anfordern von Überweisungen, das Einholen von Befunden oder die Terminvereinbarung, werden durch Patientenportale digitalisiert, was den Verwaltungsaufwand und die Bürokratie für Praxen und Kliniken erheblich reduziert und die Systemefizienz insgesamt steigert.
Patienten müssen nicht mehr für jede Frage oder jede Befundbesprechung einen Arzttermin vereinbaren. Sie können viele Anliegen über das Portal klären, was Kosten spart und das Gesundheitssystem entlastet.
Patientenportale unterliegen in Europa strengen Datenschutzvorschriften im Rahmen der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung). Die Daten werden verschlüsselt und die Nutzer müssen sich über sichere Authentifizierungsmethoden, wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, einloggen. Dies schafft Vertrauen bei den Patienten und gewährleistet, dass ihre sensiblen Gesundheitsdaten sicher gespeichert und übertragen werden.
Integration weiterer Gesundheitsdienste: Viele Patientenportale bieten Zugang zu zusätzlichen Funktionen, wie Erinnerungen an Vorsorgeuntersuchungen, digitale Rezepte, die direkt an Apotheken gesendet werden, oder Therapieprogramme, die speziell für chronisch Kranke entwickelt wurden (z. B. Diabetes-Management oder Reha-Maßnahmen).
Interaktive Funktionen: In modernen Portalen können Patienten auch Selbsttests durchführen oder Fragebögen ausfüllen, die dann vom Arzt zur Diagnosestellung oder Therapieanpassung genutzt werden können.
Patientenportale tragen dazu bei, die Patienten stärker in den Mittelpunkt des Gesundheitssystems zu rücken, indem sie ihnen eine aktivere Rolle in ihrer Behandlung und ihrem Krankheitsmanagement einräumen ("Patient Empowerment"). Sie bieten mehr Kontrolle, Flexibilität und Zugang zu Gesundheitsinformationen.
Trotz der vielen Vorteile stehen Patientenportale aktuell noch vor einigen Herausforderungen: