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Der Mangel an Pflege­kräften im öster­reichi­schen Gesund­heits­wesen

28. September 2024 | Walter Zifferer
Junge fürsorgliche afrikanische Krankenpflegerin hilft gebrechlichem Mann beim gehen.
Junge fürsorgliche afrikanische Krankenpflegerin hilft gebrechlichem Mann beim gehen.

Der Mangel an Pflegekräften in österreichischen Krankenhäusern ist in aller Munde. Allerdings sind die dahinterliegenden Ursachen vielschichtig führen so in Summe zu einer wirklich komplexen Herausforderung. Denn das Gesamtproblem basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, die ineinandergreifen und nur schwer bewältigbar sind: 

 

Demografischer Wandel

Die Bevölkerung in Österreich wird immer älter, und damit steigt der naturgemäß der Pflegebedarf. Gleichzeitig gibt es weniger junge Menschen, die in den Pflegeberuf einsteigen. Das Ungleichgewicht zwischen der steigenden Nachfrage und dem begrenzten Angebot führt zu einem Mangel an Pflegekräften.

 

Arbeitsbelastung und Arbeitsbedingungen

Der Pflegeberuf ist körperlich und emotional sehr belastend. Schichtarbeit, Überstunden und eine hohe Arbeitsintensität sind für viele Pflegekräfte Alltag. Diese anstrengenden Bedingungen führen oft zu einem Burnout und dazu, dass viele Pflegende ihren Beruf frühzeitig verlassen.

 

Gehalt und Anerkennung

Trotz der wichtigen Rolle, die Pflegekräfte in der Gesellschaft spielen, wird ihr Beruf vielerorts nicht angemessen entlohnt oder wertgeschätzt. Die vergleichsweise niedrigen Gehälter und die fehlende gesellschaftliche Anerkennung tragen dazu bei, dass weniger Menschen in diesen Beruf einsteigen wollen.

 

Schwierigkeiten bei der Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegekraft ist anspruchsvoll, und es fehlt oft an ausreichend attraktiven Ausbildungsplätzen. Außerdem gibt es in vielen Regionen zu wenige Bildungsangebote, was es für potenzielle Pflegekräfte erschwert, den Beruf zu erlernen.

 

Abwanderung ins Ausland

Nicht wenige Pflegekräfte, die in Österreich ausgebildet werden, entscheiden sich, ins Ausland zu gehen. Dort finden sie oft bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter vor. Dies verstärkt den Fachkräftemangel im eigenen Land.

 

Zunehmende Bürokratie

Die administrative Arbeit und Dokumentation, die Pflegekräfte zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben erledigen müssen, nimmt immer mehr Zeit in Anspruch. Dadurch bleibt weniger Zeit für die eigentliche Pflege, was zu zusätzlicher Frustration führt.

 

Ungleichmäßige Verteilung

In ländlichen Regionen gibt es oft einen noch größeren Mangel an Pflegekräften als in städtischen Gebieten. Dies liegt daran, dass sich Fachkräfte eher in urbanen Regionen ansiedeln, wo es bessere Infrastruktur, und höhere Lebensqualität gibt.

 

Pflegekräfte aus dem Ausland

Zwar setzt Österreich auf Pflegekräfte aus dem Ausland, um den Mangel zu lindern, aber sprachliche Barrieren, Unterschiede in der Ausbildung und Probleme bei der Integration erschweren dies. Zudem gibt es auch einen internationalen Wettbewerb um Pflegekräfte, was die Rekrutierung noch schwieriger macht.

Um den Mangel an Pflegekräften langfristig zu beheben, sind demnach umfassende Reformen erforderlich, sowohl in der Ausbildung als auch bei den Arbeitsbedingungen und der Entlohnung. Dabei ist entscheidend, nicht einzelne Aspekte zu verbessern, sondern das Zusammenspiel der Faktoren insgesamt zu berücksichtigen. Nur ein ganzheitlicher Ansatz kann die Problematik nachhaltig verbessern.

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