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Health­care-Influ­encer: Fluch oder Segen?

27. September 2024 | Walter Zifferer
Healthcare Influencer mit digitalem Tablet beim Vlogging.
Healthcare Influencer mit digitalem Tablet beim Vlogging.

Gesundheitsinfluencer ist ein heute ein boomender Beruf. Noch dazu einer ohne wirkliche Eintrittsbarrieren – denn wer überprüft die Qualifikation des Senders? Viele Healthcare Influencer sind keine ausgebildeten Fachleute, wie Ärzte, Ernährungswissenschaftler oder Psychologen. Sie teilen dennoch "Ratschläge" zu komplexen Themen wie Diäten, Supplements oder Behandlungen, ohne die wissenschaftliche Grundlage dafür zu haben.
 

Einflussreiche Influencer können quasi ohne Kontrollinstanz unbegründete oder falsche Gesundheitsinformationen verbreiten. Dies reicht von "Wunderkuren" über pseudowissenschaftliche Diäten bis hin zu gefährlichen Empfehlungen, wie dem Verzicht auf konventionelle medizinische Behandlungen zugunsten fragwürdiger Alternativen.

Influencer erhalten zudem oft Geld für die Werbung für Produkte, die möglicherweise unwirksam oder sogar schädlich sind. Die wirtschaftliche Motivation kann dazu führen, dass Produkte übermäßig angepriesen werden, ohne Rücksicht auf die tatsächliche Wirksamkeit oder mögliche Risiken.

Ein weiteres Problem: Viele Influencer präsentieren ein Bild von „perfekter Gesundheit“, das auf unerreichbaren Idealen basiert. Dies kann bei ihren Followern zu einem ungesunden Vergleichsdenken und Essstörungen führen oder den Glauben wecken, dass sie durch den Konsum bestimmter Produkte oder Diäten dieselben Ergebnisse erzielen können. 

Fehlgeleitete Ratschläge, insbesondere zu mentalen Themen wie Stressmanagement oder Depression, können die psychische Gesundheit verschlechtern. Ein Influencer, der mentale Probleme verharmlost oder falsche Lösungen bietet, kann Menschen dazu verleiten, notwendige medizinische Hilfe zu vermeiden.

Gesundheitsratschläge, die Influencer geben, basieren oft auf ihren eigenen Erfahrungen oder allgemeinen Trends. Diese "One-Size-Fits-All"-Ansätze berücksichtigen jedoch nicht die individuellen Bedürfnisse oder Gesundheitszustände ihrer Follower, was zu ungeeigneten und potenziell schädlichen Anwendungen führen kann.

Wenn Menschen auf Influencer hören und auf deren Empfehlungen statt auf ärztlichen Rat setzen, besteht die Gefahr, dass sie notwendige medizinische Behandlungen verzögern oder ganz vermeiden. Dies kann vor allem bei ernsthaften Erkrankungen schwerwiegende Folgen haben.

 

Wo Schatten ist, ist auch Licht

Manche Gesundheitsinfluencer spielen allerdings eine äußerst wichtige Rolle. Im digitalen Zeitalter, in dem soziale Medien längst eine zentrale Rolle in der Informationsvermittlung eingenommen haben, treten sie als Botschafter für gesunden Lebensstil auf.

 

Prävention

Oft haben sie eine große Reichweite und als Fachkräfte können sie fundiertes Wissen zu Themen wie Ernährung, Fitness, mentaler Gesundheit oder Prävention auf eine leicht zugängliche Weise verbreiten. Sie vermitteln häufig komplexe Informationen in einer vereinfachten Form, die für ein breites Publikum verständlich ist.

Durch ihre Plattformen können Influencer wichtige Themen wie Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen oder die Früherkennung von Krankheiten ins Rampenlicht rücken. Dies kann helfen, Menschen auf Gesundheitsrisiken aufmerksam zu machen und Präventionsmaßnahmen zu fördern.

Sie motivieren ihre Follower, einen gesünderen Lebensstil zu führen, sei es durch Sport, ausgewogene Ernährung oder die Pflege des mentalen Wohlbefindens. Persönliche Geschichten und Erfolge können andere inspirieren, selbst aktiv zu werden.

 

Zugang zu evidenzbasierter Information, niedrigschwelliger Zugang zu Expertenwissen

Seriöse Gesundheitsinfluencer arbeiten mit Experten zusammen, um sicherzustellen, dass die von ihnen geteilten Informationen wissenschaftlich fundiert sind. Sie bieten eine Quelle für evidenzbasierte Informationen, die oft vertrauenswürdiger sind als fragwürdige Quellen im Internet.

Durch Kooperationen mit Ärzten, Ernährungswissenschaftlern oder Fitnesscoaches haben Gesundheitsinfluencer die Möglichkeit, Fachwissen auf eine zugängliche Art und Weise zu teilen, die viele Menschen erreicht, die sonst vielleicht keinen Zugang zu solchen Informationen hätten.

 

Förderung von Community und Support

Erfolgreiche Healthcare-Influencer schaffen oft Gemeinschaften, in denen Follower sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Dies kann insbesondere bei Themen wie mentaler Gesundheit, Gewichtsverlust oder chronischen Erkrankungen wertvoll sein, wo soziale Unterstützung einen großen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden hat.

Sie können Trends und neue Erkenntnisse in der Gesundheitsbranche aufgreifen und diese in einer Weise präsentieren, die auf verschiedene Altersgruppen und Lebensstile zugeschnitten ist. Influencer bieten oft individuelle Tipps und Ratschläge, die für unterschiedliche Zielgruppen relevant sind.

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