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Stiftung Maria Ebene: Digitale Medikation und Fieber­kurve

5. Februar 2025 | Walter Zifferer
Stiftung Maria Ebene runs CGM CLINICAL.
Stiftung Maria Ebene runs CGM CLINICAL.

Im Zuge der Implementierung einer neuen Generation des Krankenhausinformationssystems in Vorarlberg entschloss man sich in der Stiftung Maria Ebene, diesen Innovationsschritt mitzugehen. So wurde das Projekt "elvis" (Elektronisches Verwaltungs- und Informationssystem Vorarlberg, inklusive der Landeskrankenhäuser) auch zum Türöffner für ein Rollout in den beiden stationären Standorten der Stiftung Maria Ebene.

Im ausführlichen Interview erläutert Prim. Dr. Philipp Kloimstein, Chefarzt in der Stiftung Maria Ebene, die Beweggründe zur Lösungsimplementierung und gibt ausführliche Einblicke, welchen Anwendernutzen die CGM-Software in seinen Häusern bringt.

Prim. Dr. Philipp Kloimstein, MBA, Primar und ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene (Credits: Sams/SME)

Prim. Dr. Philipp Kloimstein im Interview (Credits: Sams/SME)

Herr Dr. Kloimstein, was hat die Stiftung Maria Ebene dazu bewogen, die Softwarelösungen ´CGM CLINICAL Medikation´ und ´Fieberkurve´ einzuführen?

„Unser Altsystem, eine G2-KIS-Lösung von CGM, war letztlich doch etwas in die Jahre gekommen. Zudem setzten wir uns das Ziel einer papierlosen vollumfänglichen elektronischen klinischen Dokumentation, sodass dabei schnell die Entscheidung für die neu verfügbare G3-Lösung CGM CINICAL gefallen ist.

Die Möglichkeit, die bis dahin noch in Papierform geführte Fieberkurve vollständig zu digitalisieren und alle ärztlichen Anweisungen und die pflegerische Dokumentation zukünftig digital abzubilden – wie z.B. Medikation, die Blutdruck-Messliste und Drogenschnelltests, überzeugten. Des Weiteren wollten wir die Zielvorgabe einer standortübergreifenden und transparenten Gesamtübersicht und Verordnungsstandards zu jedem Patienten in unseren beiden stationären Einrichtungen umzusetzen.“

Sie haben sich bei der Softwareimplementierung für den von CGM angebotenen evolutionären Ansatz entschieden. Was waren die Beweggründe dafür bzw. welche Vorteile haben Sie dadurch?

„Wir haben uns dazu entschlossen, unsere bestehende IT-System hybrid mit neuen, innovativen G3-Softwarekomponenten zu ergänzen, um uns schrittweise in eine neue Softwaregeneration zu bewegen. Die Zielsetzung war, die bestehende G2-Lösung durch die Module ´Fieberkurve´ und ´Medikation´ zu erweitern, ohne die bereits etablierten und gut laufenden digitalen Prozesse und Standards in durch eine ´Big-Bang´-Projektierung (Anm.: Umstieg auf eine komplett neue Softwaregeneration in einem gesamten Ansatz) zu ersetzen. Dieser Ansatz minimierte einerseits das Risiko der Projekteinführung und stellt für uns eine budgetschonende KIS-Erneuerung dar und baut auf dem bisher Etabliertem auf, sodass nicht alles neugestaltet oder von Null neu aufgebaut werden musste.“

Die neue elektronische CGM CLINICAL Medikation mit Set-Erfassung prüft in Echtzeit auf Wechselwirkungen und Interaktionen. Bei der Verordnung von Medikamenten steht neben Einzelverordnung auch vordefinierbarer Medikamentensets (z.B. Standardmedikation je nach Diagnose bzw. bei Aufnahme) zur Verfügung. 

Welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus für die AnwenderInnen in Ihren Häuser?

„Unsere Pflegekräfte und ÄrztInnen müssen keine handschriftlichen Medikamentenverordnungen mehr auf einem wöchentlichen Kurvenblatt führen oder handschriftlich übertragen, da Medikamente automatisch, ggf. bis zu einem definierten Stoppdatum weitergeführt werden können. Konsistente Abläufe bei der Verabreichung und beim Richten der Medikamente sorgen für Prozess-Standardisierung und Effizienzsteigerung, wobei in diesem Aspekt Zeit nicht nur Geld ist, sondern - mir ganz besonders wichtig- mehr Zeit für PatientInnen und damit mehr Zufriedenheit der Mitarbeitenden bedeutet.

Weiters führt die direkte Anbindung zum e-Rezept zur Vereinfachung des Austrittsmanagements - die aktuelle letzte Medikation kann einfach übernommen und direkt rezeptiert werden und auch im Alltag bzw. bei Eintritt können Medikationsinformationen einfach aus der ELGA übernommen werden. Alle Medikamentenverordnungen werden zudem in CGM CLINICAL standardmäßig auf die Arzneimitteltherapiesicherheit bzw. Interaktionen geprüft. Dadurch wird der administrativen Aufwand für alle Akteure erheblich reduziert. Eine doppelte Dokumentation von Medikationen im KIS und im ELGA-System wird somit obsolet. Verschreibungen sind nun sofort in der ELGA für PatientInnen und Apotheken verfügbar.

Ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Patientensicherheit: Sämtliche Arbeitsschritte – von der Medikationsverordnung bis zur Gabe und Einnahme – werden einfach und vollständig dokumentiert, was die Nachvollziehbarkeit erhöht.

Dabei sind auch sämtliche Änderungen in der Medikation für alle Beteiligten an allen Arbeitsplätzen sofort ersichtlich – gerade bei unseren beiden örtlich getrennten Standorten stellt dies eine enorme Zeitersparnis dar. Die Digitalisierung der Medikationsprozesse trägt schließlich auch zu besserem Qualitätsmanagement und Adhärenz bei: Gesetzliche Vorgaben und Qualitätsstandards können nun durch die elektronische Dokumentation besser eingehalten werden. Und wir können Statistiken über Medikationsfehler, Verbräuche und Therapieergebnisse für zukünftige Optimierungen nutzen."

Prim. Dr. Philipp Kloimstein, MBA Primar und ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene (Credits: Sams/SME).

Prim. Dr. Philipp Kloimstein im Interview (Credits: Sams/SME)

Das sind ja tatsächlich eine ganze Menge erhebliche Vorteile! Und wie profitieren Ihre Pflegekräfte von den neuen Medikations-Richtlisten? Erzählen Sie uns doch bitte von den Erfahrungen der letzten Monate in Ihrem Haus.

„Die neuen ´CGM CLINICAL Medikations-Richtlisten´ erleichtern den Arbeitsalltag für unsere Pflegekräfte erheblich – sie verbessern zudem die Pflegequalität, indem sie die patientenindividualisierte Pflege unterstützen. Die softwareoptimierte Richtroutine bringt spürbare Zeitersparnis, konkret bedeutet dies bei uns rund zwei Stunden weniger Aufwand pro Tag für das Richten der Medikamente.

Weiters erleichtert die digital erfasste Medikation die Lesbarkeit und vermeidet so mögliche Missverständnisse. Die digitalen Richtlisten können zudem individualisierte Empfehlungen enthalten, die auf Diagnosen, Allergien oder bisherigen Medikationsplänen basieren. Die einheitlichen Medikations-Richtlisten sorgen dafür, dass alle Pflegekräfte bei der Medikamentenvergabe dieselben Standards einhalten – es gibt nun weniger Interpretationsspielraum, wodurch Medikationsfehler reduziert werden. Die Richtlisten können automatisierte Hinweise auf potenzielle Wechselwirkungen geben und sie enthalten wichtige Hintergrundinformationen wie Zusatzinformationen zu Wirkstoffen, Anwendungsgebieten und Nebenwirkungen. Eine automatische Aktualisierung der Richtlisten trägt darüber hinaus zur Erhöhung der Patientensicherheit bei.

Unsere Pflegekräfte heute können schnell auf die notwendigen Informationen zugreifen, ohne lange in Papierdokumenten suchen zu müssen. Häufig verwendete Medikamente oder Dosierungen sind über vordefinierte Präferenzen schnell abrufbar. Notwendige Aktualisierungen wie neue Vorschriften oder geänderte Arzneimittelrichtlinien werden ohne manuellen Aufwand ins System übernommen.“

 

Wirklich spannend! Und wie zufrieden sind Sie mit dem Einsatz der neuen elektronischen Fieberkurve?

„Die vollelektronische ´CGM CLINICAL Fieberkurve´ sorgt bei uns für bessere Verfügbarkeit und Übersichtlichkeit der Patientendaten. Alle Informationen zu Vitalparametern, medizinischen Anordnungen und Pflegehinweisen sind nun vollumfänglich digital verfügbar. Alle berechtigten Personen können jederzeit und ortsunabhängig auf die nun stets aktuellen Patientendaten zugreifen und Verordnungen digital anordnen. 

Die neue Software trägt wesentlich zur Zeitersparnis und Effizienzsteigerung in unserem Klinikalltag bei. Unser Pflegepersonal und unsere ÄrztInnen müssen die Daten nicht mehr manuell eintragen oder suchen - die automatisierten Prozesse reduzieren die Verwaltungsaufwände unserer AnwenderInnen. Änderungen oder Ergänzungen der Anordnungen sind sofort sichtbar und sind mit Zeitstempeln versehen, was die Transparenz und Nachvollziehbarkeit erhöht – aber auch datenforensisch natürlich mehr Sicherheit gibt, da im Falle von allfälligen Rechtsstreitigkeiten diese klar als Nachweis dienen.“


Das klingt ja wirklich vielversprechend. Geben Sie uns bitte noch einen kurzen Einblick, welche Verbesserungen Sie durch den Einsatz des neuen CGM CLINICAL Visiten-Dashboard bei der Patientenvisite feststellen können.

„Das Visiten-Dashboard trägt in unseren Einrichtungen der Stiftung Maria Ebene spürbar zur Effizienzsteigerung im Rahmen der Patientenvisite bei – es erlaubt nun eine wirklich patientenzentrierte Gestaltung des Visiten-Prozesses. Das Dashboard dient dabei als zentrale Übersicht zu Informationen zur jeweiligen PatientIn und fasst konsolidierte Informationen zu allen relevanten Daten - wie etwa Diagnosen, letzte Verlaufsdokumentationen, Medikation - an einem Ort zusammen. So haben unsere ÄrztInnen und Pflegekräfte nun schnellen Zugriff und einen guten Überblick, ohne zwischen verschiedenen Systemansichten wechseln zu müssen. Darüber hinaus bieten die zusätzlichen spezifischen Ansichtsoptionen maßgeschneiderte Informationen basierend auf dem individuellen Krankheitsverlauf und den aktuellen Bedürfnissen des jeweiligen PatientInnen. Die Software unterstützt somit in Summe eine lückenlose Dokumentation der gesamten Visite.“

Im März 2024 gingen die beiden CGM CLINICAL Module Medikation und Fieberkurve live und konnten schließlich im Mai eine erfolgreiche Projektabnahme erfahren. Die beiden neuen Module leisten seither insgesamt einen erheblichen Beitrag zur bedarfsgerechten Digitalisierung der medizinischen und pflegerischen Behandlungsprozesse in den Einrichtungen der Stiftung inkl. der Therapiestation Carina in Feldkirch. Dank der professionellen Zusammenarbeit zwischen den Projektteams und der konstruktiven Ausgestaltung der Lösung durch die CGM-Consultants sind die LösungsanwenderInnen mit dem Ergebnis heute hoch zufrieden:

„Dieser Schritt der System­einführung stellt für uns einen Meilenstein für eine zeitgemäße digitale Abbildung unserer Behand­lungs­prozesse dar. Innerhalb einer Wochen wurde die elektronische Fieberkurve, inkl. e-Medikation an beiden Standorten finalisiert und in dieser Zeit auch die Lösungs­performance der Software optimiert, sodass wir heute auf ein modernes KIS zurück­greifen können und eine vollständig digitale und damit papierlose Patientendokumentation umsetzen können. Zudem werden unsere täglichen Arbeits­abläufe wesentlich besser gesteuert und doku­mentiert und dies bei gesteigerter Effizienz! Zentral dabei ist und war die gute Akzeptanz bei unseren Mitarbeitenden und dies von Anfang an.“

Prim. Dr. Philipp Kloimstein, MBA Primar und ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene (Credits: Sams/SME).

Herr Prim. Dr. Kloimstein, wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre ausführlichen Einblicke und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Freude bei der Anwendung Ihrer CGM CLINICAL Software!

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