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Kosten­ein­sparungen im System durch inter­sektorale Ver­netzung

4. November 2024 | Walter Zifferer
Vasco da Gama Brücke bei Sonnenaufgang in Lissabon, Portugal
Vasco da Gama Brücke bei Sonnenaufgang in Lissabon, Portugal

Die intersektorale Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen hat erhebliches Potenzial für Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem. Eine engere Zusammenarbeit und Vernetzung der verschiedenen Akteure im Gesundheitsbereich (wie Krankenhäuser, ambulante Ärzte, Pflegeeinrichtungen und Rehabilitationseinrichtungen) entlang der Patient Journey kann sowohl Kosten senken, als auch die Behandlungsqualität steigern. 

Die Hauptvorteile und Mechanismen, durch die Kosteneinsparungen im System erzielt werden können, liegen auf der Hand. Und stets gehen sie mit der Steigerung der Behandlungsqualität bzw. der Patientensicherheit einher. Ein insbesondere historisch bedingt sektoral gegliedertes Gesundheitswesen, schreit also in Zeiten der knappen Staatskassen laut nach Optimierung!

 

Reduktion von Doppeluntersuchungen und -behandlungen

Durch eine verbesserte Kommunikation und gemeinsame Nutzung von Patientendaten können unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. Patientenakten und relevante Informationen könnten für alle behandelnden Einrichtungen sicher einsehbar bereitgestellt werden, was redundante diagnostische Verfahren verhindert. Dies spart nicht nur Kosten für Labor- und Bildgebungsuntersuchungen, sondern reduziert auch den Ressourcenverbrauch und entlastet das Gesundheitspersonal.

 

Vermeidung von Krankenhausaufenthalten

Intersektorale Netzwerke ermöglichen frühzeitige Interventionen und die Koordination von ambulanten und präventiven Maßnahmen. Dies kann Krankenhausaufenthalte verhindern oder verkürzen, was erhebliche Einsparungen bringt, da stationäre Behandlungen teurer sind als ambulante. Vor allem in der Nachsorge, etwa nach Operationen oder chronischen Erkrankungen, kann eine engere Betreuung in der ambulanten Versorgung die Notwendigkeit von erneuten Klinikaufenthalten reduzieren.

 

Effizienz in der Medikamentenversorgung

Die Vernetzung zwischen den verschiedenen Sektoren führt auch zu einer deutlich besseren Abstimmung in der Arzneimittelversorgung. Der behandelnde Arzt und der Apotheker haben Einsicht in die Medikation, die der Patient bereits erhält, wodurch Wechselwirkungen vermieden und überflüssige oder teure Medikamente reduziert werden können. Eine optimierte Medikamentenversorgung kann vor allem bei chronisch Kranken und multimorbiden Patienten zu Einsparungen führen.

 

Optimierung der Ressourcenallokation

Durch intersektorale Netzwerke können die vorhandenen Ressourcen effizienter genutzt werden, indem etwa Bettenkapazitäten oder spezielle Diagnosegeräte besser ausgelastet werden. Regionale Netzwerke ermöglichen die gemeinsame Nutzung von teurer Ausstattung und die gezielte Zuweisung von Patienten an Einrichtungen mit freien Kapazitäten, was Wartezeiten verkürzt und die Versorgungsqualität verbessert.

 

Verbesserte Patientensteuerung und Case Management

Ein systematisches Case Management kann die Patientendurchlaufzeiten optimieren und Überlastungen in bestimmten Sektoren des Gesundheitssystems abmildern. Patienten mit komplexen Erkrankungen werden zielgerichteter durch das System geleitet, was eine Über- oder Unterversorgung reduziert und somit Kosten spart.

 

Verstärkung von Präventionsmaßnahmen

Durch die Vernetzung können Präventionsmaßnahmen besser umgesetzt und integriert werden. Dies beugt Erkrankungen vor und reduziert langfristig die Kosten für Behandlungen und chronische Pflege. Besonders bei häufigen, kostenintensiven Krankheitsbildern wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes können durch gezielte Präventionsprogramme in der frühen Betreuung erhebliche Einsparungen erzielt werden.

 

Senken von Administrationskosten

Der Austausch von Daten und Informationen zwischen Sektoren kann durch digitale Schnittstellen standardisiert werden, was den Verwaltungsaufwand reduziert. Weniger Bürokratie bedeutet weniger Personal- und Betriebskosten. 

Einheitliche IT-Systeme und Standards sorgen dafür, dass Patientendaten schnell und sicher übertragen werden können, was den gesamten Prozess vereinfacht und beschleunigt.

 

Herausforderungen und Implementierungsbarrieren

Trotz des großen Potenzials für Kosteneinsparungen stehen der intersektoralen Vernetzung einige Herausforderungen entgegen, wie z.B. die Vereinheitlichung von IT-Systemen, Datenschutzanforderungen, mangelnde Interoperabilität der Systeme sowie komplexe Abrechnungssysteme. Allen voran ist es jedoch die Zuständigkeit der Verwaltung und Finanzierung der unterschiedlichen Sektoren durch unterschiedliche Körperschaften (Sozialversicherung, Bund, Länder, Gemeinden), die einer systemischen Optimierung im Weg steht. 

Ein Aufbrechen dieser historischen Verkrustungen ist erst zu erwarten, wenn die Finanzierung des aktuellen Gesundheitssystems nicht mehr gesichert ist. Und die dann nötigen Initialkosten für einen Umbau des Systems, die das Heben der Einsparungspotenziale zulassen, wird auch eine spannende Geschichte sein. Das Voranschreiten der Digitalisierung wird in dieser in jedem Fall eine der Hauptrollen spielen, um den Traum vom intersektoralen Brückenschlag tatsächlich Realität werden zu lassen.

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