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FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) ist die neueste Generation von HL7-Standards (nach der HL7 V2.x Familie und HL7 V3 inkl. CDA). Das Primärziel von FHIR liegt auf dem Austausch von Gesundheitsdaten und der Sicherstellung von Interoperabilität zwischen unterschiedlichen e-health-Systemen.
FHIR bietet als neueste HL7 Generation gegenüber der Vorversion V3 mehrere wesentliche Vorteile, die es zu einer moderneren und flexibleren Lösung für den Austausch von Gesundheitsinformationen machen. So erfordert die Implementierung von CDA einen hohen Zeit- und Schulungsaufwand. CDA verfolgt den Zweck, sowohl die Mensch-zu-Mensch-Interoperabilität durch die mandatorische Übermittlung menschenlesbarer Texte als auch die Software-zu-Software-Interoperabilität durch die optionale Übermittlung von strukturieren Daten abzubilden. Letzteres durchzusetzen zählt nach wie vor zu den großen Herausforderungen, mit denen CDA ringt.
FHIR wurde so entwickelt, dass es einfacher zu implementieren und zu verstehen ist. Es verwendet moderne Web-Standards moderner, erprobter Web-Standards, die auch aus Applikationen wie Google, Facebook, X, ... bekannt sind (z.B. XML, JSON, RESTful APIs, ATOM, HTTPS, OAuth). Diese erleichtert es den Entwicklern, Anwendungen zu erstellen, die mit Gesundheitsdaten arbeiten.
Im Vergleich dazu ist HL7 V3 deutlich komplexer und schwerer zu implementieren. Es basiert auf einem sehr detaillierten und formalisierten Informationsmodell (RIM - Reference Information Model), was eine steilere Lernkurve für Entwickler erfordert.
FHIR ist modular aufgebaut und besteht aus "Ressourcen" (Resources), die kleine, wiederverwendbare Einheiten von Gesundheitsinformationen darstellen (z.B. Patient, Diagnose, Medikation). Diese Ressourcen können nach Bedarf kombiniert werden, was eine große Flexibilität bietet.
HL7 V3 hat ein viel starrer strukturiertes Modell, bei dem die Interaktionen oft schwerer anpassbar sind. Der Schwerpunkt liegt auf umfassenden und sehr detaillierten Modellen, was in der Praxis oft zu Schwierigkeiten bei der Anpassung an spezifische Implementierungen führt.
FHIR verwendet moderne Web-Standards wie HTTP-basierte RESTful-Schnittstellen und JSON, um die Interoperabilität über das Internet zu erleichtern. Es ist für den Austausch von Daten über das Web optimiert.
HL7 V3 wurde ursprünglich nicht für Web-Standards entwickelt und hat keinen eingebauten Support für RESTful APIs oder moderne Webtechnologien. Es kann daher in modernen vernetzten Systemen weniger flexibel sein.
FHIR ist für eine schrittweise Implementierung optimiert, was bedeutet, dass man nicht das gesamte Modell implementieren muss, um den Datenaustausch zu beginnen. Man kann nur die Ressourcen oder Teile verwenden, die benötigt werden, und später weitere hinzufügen.
HL7 V3 erfordert oft eine umfangreiche Implementierung des gesamten Modells, was den Einstieg erschwert und größere Entwicklungsressourcen erfordert.
FHIR hat eine umfangreiche und gut zugängliche Dokumentation sowie eine aktive und wachsende Community. Es gibt viele Beispiele, Tutorials und Tools, die Entwickler bei der Implementierung unterstützen.
Obwohl es auch dokumentiert ist, hat HL7 V3 eine kleinere Entwicklergemeinschaft und gilt im Vergleich zu FHIR als schwerer zugänglich und weniger benutzerfreundlich.
FHIR: Aufgrund seiner RESTful-Architektur und der Nutzung von JSON eignet sich FHIR besonders gut für mobile Anwendungen, moderne webbasierte Plattformen und Cloud-basierte Systeme.
HL7 V3: Die Architektur von HL7 V3 ist nicht auf mobile oder Cloud-Anwendungen ausgerichtet, da es vor allem für große, institutionelle Systeme entworfen wurde.
FHIR: FHIR wurde international breit angenommen und unterstützt eine verbesserte Interoperabilität zwischen verschiedenen Gesundheitsdiensten und Systemen. Es ist auch in neuen Standards wie dem US-amerikanischen "21st Century Cures Act" integriert und wird von vielen führenden Akteuren im Gesundheitswesen bevorzugt.
HL7 V3: HL7 V3 hat in einigen Regionen eine gewisse Verbreitung, war aber international weniger erfolgreich als FHIR und wurde oft wegen seiner Komplexität kritisiert.