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Werden Pflege­roboter die Lösung des Fach­kräfte­mangels in der Pflege sein?

14. Oktober 2024 | Walter Zifferer

Die Einführung von Pflegerobotern in österreichischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen wird in einem mehrstufigen Prozess vollzogen, der von mehreren wesentlichen Faktoren abhängt. Es ist aus heutiger Sicht schwierig abzuschätzen, wann genau der Zeitpunkt gekommen ist, bis Pflegeroboter einen fixen Platz in der Betreuung von Patienten und Klienten einnehmen werden. Technologische Innovationen, gesellschaftliche Akzeptanz, gesetzliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen werden dabei eine tragende Rolle spielen. 

In den kommenden 5 bis 10 Jahren werden Pflegeroboter in österreichischen Einrichtungen voraussichtlich vor allem in unterstützenden Funktionen - wie Logistik und Assistenz bei einfachen Aufgaben - zunehmend eingesetzt. Die vollständige Integration in die direkte Pflege könnte aber noch bis zu 20 Jahren dauern - denn dann wird die Technologie voraussichtlich vollständig ausgereift und gesellschaftlich auch entsprechend akzeptiert sein. Auch ethische und rechtliche Fragen werden bis dahin umfassend geklärt sein. 

Ein vollständiger Durchbruch in allen Bereichen der Pflege könnte also erst bis Mitte der 2030er Jahre oder sogar später erfolgen.


Technologische Entwicklung

Die Technologien für Pflegeroboter haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Bereits jetzt gibt es Roboter, die einfache Aufgaben wie das Transportieren von Materialien, das Überwachen von Patienten oder die Unterstützung bei der Mobilität übernehmen können. Bis Roboter jedoch komplexere Aufgaben, wie insbesondere die direkte Patientenpflege sicher und zuverlässig durchführen können, wird laut Experten noch 5–10 Jahren dauern. 


Gesellschaftliche Akzeptanz

Ein entscheidender Faktor ist jedoch auch, wie die Gesellschaft und insbesondere das Pflegepersonal sowie die Patienten Pflegeroboter akzeptieren. Studien zeigen, dass viele Menschen in der Pflegebranche die Einführung von Robotern eher skeptisch sehen, da sie befürchten, dass zwischenmenschliche Aspekte der Pflege verloren gehen könnten. Der kulturelle Wandel hin zur breiteren Akzeptanz von Pflegerobotern könnte mehrere Jahre in Anspruch nehmen. In anderen Ländern, wie Japan, wo die Technologie bereits weiter verbreitet ist, wird sie insbesondere aufgrund der dortigen immensen demografischen Herausforderungen zunehmend akzeptiert.
 

Demografischer Wandel

Österreich, wie viele andere europäische Länder, steht vor einer alternden Bevölkerung. Das steigende Durchschnittsalter und der wachsende Pflegebedarf könnten den Druck erhöhen, technologische Lösungen wie Pflegeroboter einzuführen, um den Mangel an Pflegepersonal zu kompensieren. Dieser Druck wird in den nächsten 10–20 Jahren voraussichtlich weiter stark zunehmen.


Gesetzliche und ethische Fragen

Die Regulierung von Pflegerobotern stellt eine Herausforderung dar. Fragen zur Haftung, zur Sicherheit der Patienten und zur ethischen Zulässigkeit müssen geklärt werden, bevor Roboter in größerem Umfang eingesetzt werden können. Dies kann den Einführungsprozess verlangsamen, aber parallel zur technologischen Entwicklung arbeiten Regierungen und Institutionen bereits an entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen.


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Der Einsatz von Pflegerobotern wird auch davon abhängen, ob die Systeme kosteneffizient sind. In den ersten Jahren könnten Pflegeroboter teuer in der Anschaffung und Wartung sein, aber die Preise könnten mit zunehmender Marktdurchdringung sinken. Sobald die Kosten-Nutzen-Analyse positiv ausfällt, könnte die Einführung schneller voranschreiten. Gerade in Anbetracht der steigenden Altersarmut ist ein Szenario, in dem Pflegeroboter eine wichtige Rolle übernehmen werden, gewiss. Zukunftsforscher sehen hier den Menschen, der Patienten und Klienten weiterhin pflegt, als Luxusversion. Allerdings werden auch diese Pflegenden früher oder später weitgehend von Robotern überall dort unterstützt bzw. ersetzt, wo es eben nicht um zwischenmenschliche Aspekte geht.

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