Telemedizin in der Arztpraxis wird erprobt
Die KV Sachsen und mehrere Krankenkassen haben Mitte April das „Sächsische Fernbehandlungsmodell“ ins Leben gerufen. Ob Erkältung, grippaler Infekt, Hautausschlag oder Fragen zur Arzneimitteleinnahme: Das Pilotprojekt will Patienten mit bestimmten hausärztlichen Beschwerden den Zugang zu digitalen Kommunikationskanälen mit Ärzten erleichtern. Wird der Testlauf ein Erfolg, soll die Fernbehandlung im kommenden Jahr zur Regelversorgung ausgerollt werden.
Patienten mit leichten Erkrankungen den Weg in die Praxis ersparen, Wartezeiten verkürzen und Ansteckungsrisiken minimieren: Das ist die Idee hinter dem Modellprojekt, das seit April in den Regionen Chemnitz, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Wurzen/Grimma läuft. Bisher beteiligen sich mit der AOK Plus, der IKK classic, der DAK-Gesundheit und der Knappschaft vier Krankenkassen an dem Modell der KV Sachsen. Teilnehmen können am Pilotprojekt Vertragsärzte, dort angestellte Ärzte sowie Ärzte in zugelassenen Medizinischen Versorgungszentren. Bis Januar 2022 soll die Fernbehandlung in ganz Sachsen in die Regelversorgung übergehen.
Alle Daten elektronisch übermitteln
Die Fernbehandlung via Telefon- oder Videosprechstunde vermittelt die Terminservicestelle (TSS) der KV Sachsen. Sie sorgt mit Hilfe des strukturierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens dafür, dass nur Patienten mit entsprechenden Beschwerden eine Fernbehandlung vorgeschlagen wird. Die am Pilotprojekt beteiligten Ärzten bekommen alle notwendigen Daten zu einem Patienten elektronisch zugespielt, sodass sie diesen innerhalb der nächsten halben Stunde telefonisch oder per Video-Call kontaktieren können.
25 Euro pro Patient abrechenbar
Sollte sich während der Fernbehandlung doch herausstellen, dass ein persönlicher Termin notwendig ist, sieht das Modellprojekt vor, dass Ärzte noch am selben Tag einen Termin in der eigenen oder einer anderen Praxis anbieten. Auch eine Überweisung zum Facharzt ist möglich. Ausgestellte Rezepte können Patienten in der Praxis des beratenden Arztes abholen, per Post zugestellt bekommen und perspektivisch als e-Rezept erhalten. Für die Fernbehandlung bekommen Ärzte im Modellprojekt 25 Euro pro Patient. Wird trotz Beratung noch ein persönlicher Termin in der Praxis vereinbart, können Ärzte einen Zuschlag zur Versichertenpauschale von neun Euro pro Patient abrechnen − in beiden Fällen extrabudgetär.
Digitale Arztplattform CLICKDOC: Vereinfacht den Austausch mit Patienten
Das Modellprojekt zeigt: Die Videosprechstunde ist eine effiziente Alternative zum Praxisbesuch vor Ort, mit dem Potenzial, Zeit und Aufwand auf allen Seiten zu sparen. Mit digitalen Lösungen wie der CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE profitieren Ärzte von einem Technikzuschlag der gesetzlichen Krankenkassen, einer Anschubfinanzierung und einem Zuschlag für die Authentifizierung neuer Patienten.
Der direkte Draht zum Patienten
Wie CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE die Arzt-Patientenkommunikation erleichtert.